Postbariatrische Straffungsoperationen nach massivem Gewichtsverlust

Sehr stark übergewichtige Menschen, die mit Hilfe einer Adipositastherapie (Diät, Ernährungsumstellung, Sportprogramm etc.) oder eines operativen Adipositas-Eingriffs (bariatrische Chirurgie) wie etwa einer Magenbypass-operation oder Schlauchmagenbildung sehr viel Gewicht abgenommen haben, stehen im Anschluss vor einem erneuten Problem: Nach einem massiven Gewichtsverlust (häufig ca. 30 bis 100 kg) kommt es zu exzessiven Hautüberschüssen mit Hautlappenbildungen am gesamten Körperstamm, insbesondere an Bauch, Brust, Armen und Beinen.

Hier bietet die Postbariatrische Wiederherstellungs-chirurgie als Teilbereich der Plastischen Chirurgie durch das sogenannte Bodylifting (Körperstraffung) die Möglichkeit, die Körpersilhouette wieder zu normalisieren und die überschüssigen Hautlappen zu entfernen. So können dramatische funktionelle Verbesserungen erzielt und die Lebensqualität verbessert werden. Im Rahmen einer ambulanten Untersuchung und Beratung wird - je nach Umfang und Ausmaß der überschüssigen Hautlappen - die Anzahl der Eingriffe festgelegt. Ein einfaches Absaugen des überschüssigen Fettareals ist aufgrund der Masse an überschüssiger Haut, die sich nicht selbstständig zurückbilden kann, meist nicht möglich. Da neben dem Bauch oft auch andere

Regionen wie Oberarme, Brust, Oberschenkelinnenseiten oder Po betroffen sind, führen wir das Bodylifting in der Regel in gestaffelten Eingriffen mit ca. 2-3 Monaten Abstand durch, um das OP- und Narkoserisiko möglichst gering zu halten. Der stationäre Aufenthalt dauert ca. 3-10 Tage, je nach Eingriff. Nach der Operation sollte für mindestens 6 Wochen eine speziell angepasste Kompressionsbekleidung getragen und auf körperliche Aktivitäten wie Sport verzichtet werden. Um das Komplikationsrisiko zu vermindern, ist der Genuss von Nikotin und Alkohol bis zur Wundheilung auf ein Minimum zu reduzieren oder besser darauf zu verzichten.

Bevor ein postbariatrischer Eingriff stattfinden kann, sollten einige Voraussetzungen erfüllt sein: Die/der Patient/in sollte sein Zielgewicht seit mindestens sechs Monaten erreicht haben, und der BMI sollte unter 30 kg/m2  liegen, um das OP-Risiko zu minimieren und die Ergebnisqualität zu optimieren.

Die Übernahme der OP-Kosten muss vor dem Eingriff bei der jeweiligen Krankenkasse beantragt werden. Ob eine Kostenübernahme erfolgt, ist vom individuellen Gesundheits- und Leidenszustand des Patienten abhängig und wird in der Regel vom MDK-Arzt der jeweiligen Krankenkasse entschieden.

Transgenderchirurgie bzw. Plastische Chirurgie bei Transsexualismus

Kaum ein anderes chirurgisches Thema trifft auf so viel Neugier und Interesse wie die Möglichkeiten der operativen geschlechtsangleichenden Operationen bei Trans-sexualismus. Dies ist auch an der Häufigkeit der Medienpräsenz zu erkennen. Mehr denn je gewinnt es an Bedeutung, sich dieser Patientengruppe anzunehmen und chirurgische Behandlungskonzepte hoher Qualität anbieten zu können.

Ein noch junger Teilbereich der Plastischen Chirurgie ist die Transgenderchirurgie. Nur sehr wenige Kliniken in Deutschland sind auf die Behandlung von Transgenderpatienten spezialisiert. Im Sana Krankenhaus Gerresheim liegt ein Schwerpunkt im Bereich der ästhetischen und rekonstruktiven Brustchirurgie. Auf dem Boden einer mehrjährigen Betreuung und Behandlung von Transgenderpatienten, insbesondere Frau-zu-Mann Transsexuellen, erfolgten zahlreiche Vorträge und die Erstellung von zwei Publikationen im renommierten britischen „Journal for Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgery" (JPRAS, Impact Factor 2,158). Die aus den Arbeiten gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Betreuung, Behandlung und Therapiekonzepte von Transgenderpatienten im Sana Krankenhaus Düsseldorf Gerresheim ein.

Eine stetig wachsende Patientenfrequentierung bei Erst-vorstellungen in der Ambulanz ist Ausdruck einer hohen Patientenzufriedenheit und Mundpropaganda bzw. Austausch auf spezifischen Internetplattformen. Die Etablierung einer eigenen Sektion Transgenderchirurgie in Bezug auf geschlechtsangleichende Brustoperationen (Mastektomie bei Frau-zu-Mann und Brustaufbau bei Mann-zu-Frau) ist am Sana Standort Düsseldorf Gerresheim seit September 2018 erfolgt.

Transgenderpatienten sind im Vergleich zu anderen Patientengruppen extrem gut vernetzt. Hier findet über einschlägige Foren mittels Text-, Bild- und Video-Blogging ein intensiver Erfahrungsaustausch hinsichtlich erster Outcome-Berichte, rechtlicher Anforderungen, Erlebnisse mit der gegengeschlechtlichen Hormontherapie bis hin zu Bewertungen von Behandlern, wie Psychotherapeuten, Plastischen Chirurgen und Gynäkologen/Urologen statt.

Ansprechpartner

Dr. med. Andreas Wolter
Oberarzt
Sektionsleiter Postbariatrische Chirurgie / Straffungsoperationen, Liposuktion und geschlechtsangleichende Brustchirurgie bei Transgendern

Tel.: 0211 2800 3800

andreas.wolter@sana.de