Unter dem Krankheitsbild eines sogenannten Lipödems leiden vor allem Frauen: Die Fettverteilungsstörung zeigt sich in Form von geschwollenen Beinen oder Armen, die Schmerzen verursachen, blaue Flecken aufweisen und von starker Cellulite betroffen sind.
Unterteilt wird dieses Krankheitsbild in 3 Stadien:
- Stadium 1: Hautoberfläche glatt, Unterhautfett verdickt, Fettstruktur feinknotig
- Stadium 2: Hautoberfläche uneben, Fettstruktur grobknotig
- Stadium 3: Gewebe zusätzlich derber und härter, großlappig deformierte Fettlappen
Nach Diagnosestellung durch in Regel einen Phlebologen und Ausschöpfung der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) inkl. Lymphdrainage, Tragen von Kompressionswäsche und Kompressionstherapie (z.B. Lymphopressgerät), Ernährungsumstellung und Sport, kann die Liposuktion bzw. Fettabsaugung eine Verbesserung der Lebensqualität erzeugen.
Leider ist das Lipödem aktuell nicht heilbar, aber durch gezielte Methoden lässt sich krankhaftes Fettgewebe entfernen, was das Fortschreiten der Krankheit eindämmen kann. Wir können helfen, die Schmerzen zu lindern und Ihnen wieder ein neues Lebensgefühl geben.
Durch gezielte Fettabsaugung in den betroffenen Körperteilen (z.B. bei der Fettabsaugung an den Oberschenkeln) können Lipödeme behandelt werden. Dabei wird das krankhaft veränderte Fettgewebe vom Facharzt chirurgisch durch eine Liposuktion entfernt. In unserer Klinik verwenden wir das sehr gewebsschonende und komplikationsarme wasserstrahlassistierte Verfahren (WAL). Die Fettzellen werden hierbei durch Wasserstrahl vom umliegenden Gewebe gelöst und unter besonderer Schonung der Lymphgefäße, entfernt. Die Hautschrumpfungsfähigkeit wird durch dieses Verfahren erhöht und damit die Wahrscheinlichkeit einer notwendigen Straffungsoperation im Verlauf reduziert.
Die Liposuktion erfolgt in Vollnarkose und dauert ca. 2-3 Stunden. Die Menge des entfernten krankhaften Fettgewebes richtet sich nach den individuellen Ausgangsbedingungen. Volumina von 4-6 Litern pro Operationen stellen an den Beinen z.B. keine Seltenheit dar.
Nach der Operation werden über Sanitätshaus speziell angefertigte Kompressionsmieder getragen, die einer Anschwellung des Gewebes entgegenwirken und eine zügige Heilung unterstützen. Diese Mieder müssen 6-8 Wochen getragen werden. Eine unterstützende Lymphdrainagetherapie kann zeitnah nach der Operation begonnen werden um eine Entwässerung des Gewebes und somit die Wundheilung zu fördern.
Eine Beurteilung des endgültigen Ergebnisses ist frühestens 3 Monate nach der Operation möglich. In vielen Fällen sind mehrere Sitzungen notwendig. In Einzellfällen mit schlechter Hautqualität wird eine Straffungsoperation auf Grund anfallenden Hautüberschusses erforderlich.
Zwischen den einzelnen Sitzungen empfehlen wir aus unserer Sicht eine Pause für 2-3 Monate.
Wichtig beim Behandeln von Lipödemen ist die Unterscheidung, ob es sich tatsächlich um ein Lipödem und nicht um ein Lymphödem handelt. Ein Lymphödem entwickelt sich im Gegensatz zu einem Lipödem aus einer Störung im Transportsystem der Lymphgefäße. Dabei wird das Gewebe etwa mit Eiweiß oder Wasser belastet, das nicht mehr abtransportiert werden kann.
Diese Störung kann angeboren sein, kann aber auch durch äußere Einwirkungen wie Verletzungen oder Entzündungen entstehen. Ebenfalls möglich ist, dass sich zum bestehenden Lipödem ein Lymphödem bildet; in diesem Fall spricht man von einem Lipolymphödem. Um die richtige Therapie zu finden, ist eine genaue Abklärung des Krankheitsbildes durch einen Phlebologen essentiell.
In ausgeprägten Einzelfällen (ab Grad III) ist die Kostenübernahme ggf. durch Ihre Krankenkasse möglich.
In einem Erstgespräch erfolgt eine genaue Untersuchung und Beratung.
Vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Sprechstunde.