Medizinische Schwerpunkte
Schilddrüsenchirurgie
Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ und hat Einfluss auf fast alle Körperfunktionen. Daher ist neben der Operation der Schilddrüse insbesondere die spezielle Diagnostik der Schilddrüsenfunktion zentral für die Schilddrüsenchirurgie.
Bei gutartigen Vergrößerungen der Schilddrüse (Struma) erfolgt der Eingriff funktionskritisch, d.h. unter Belassung eines hinreichend großen, aber auch nicht krankhaft veränderten Schilddrüsenrestes (Schilddrüsenresektion). Wird die Operation wegen eines sog. kalten Knotens erforderlich, so besteht Krebsverdacht und die betroffene Schilddrüsenhälfte muss komplett entfernt werden (Hemithyreoidektomie). Die am Haus verfügbare intraoperative Schellschnitt-Untersuchung schafft höchste Sicherheit zur Vermeidung von unnötigen Nachoperationen, das heißt, noch während der Operation wird das entnommene Schilddrüsengewebe untersucht und eine Aussage darüber gemacht, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung handelt. Das definitive Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung liegt binnen 1 bis 2 Werktagen vor. Bei bereits gesicherter Diagnose eines Schilddrüsenkrebses muss die Schilddrüse komplett entfernt werden (Thyreoidektomie), bei fortgeschrittenem Krankheitsstadium auch mitsamt der Halslymphknoten (Lymphadenektomie), da nur so die Voraussetzungen für gute Heilungschancen gegeben sind.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Eingriff minimal-invasiv erfolgen, so dass der Hautschnitt am Hals auf etwa 2,5cm Länge begrenzt wird. So ist er nahezu unsichtbar.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion besteht prinzipiell die Alternative der sog. Radiojodtherapie, hier muss unter Berücksichtigung der individuellen Patientenbelange abgewogen werden. Eingriffe wegen einer Überfunktion der gesamten Schilddrüse, dem Morbus Basedow, erfordern hingegen die komplette oder nahezu komplette Entfernung der Schilddrüse.
Abhängig vom verbliebenen Restschilddrüsengewebe wird die notwendige Dosis an einzunehmendem Schilddrüsenhormon bzw. Jod in Tablettenform festgelegt. 4-6 Wochen nach der Operation passt der Hausarzt oder einweisende Endokrinologe die Medikamentendosis nach einer Blutuntersuchung an.
Sämtliche Eingriffe an der Schilddrüse werden durch ein eng umgrenztes Team von wenigen verantwortlichen Operateuren ausgeführt, welche über große operative Erfahrungen verfügen. Durch den zusätzlichen Einsatz modernster Operationstechnik wie z.B. dem intraoperativen Neuromonitoring oder, bei Bedarf, der Nebenschilddrüsen-Autotransplantation ist es uns möglich, die Schilddrüsenoperation mit einer bemerkenswert niedrigen Komplikationsrate auszuführen, die auf Spitzenniveau liegt.
Die Dauer des stationären Aufenthaltes beträgt nach dem Operationstag, an dem der Patient erst stationär aufgenommen wird, lediglich weitere zwei Tage.