Die Proktologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Endarmes, die die Lebensqualität nachhaltig einschränken können. Zu den häufigen proktologischen Erkrankungen zählen Hämorrhoiden, Fissuren, Fisteln und Abszesse. Sehr selten sind bösartige Erkrankungen des Analbereiches.
Um der hohen Sensibilität dieser Erkrankungsformen Rechnung zu tragen haben wir eine spezielle proktologische Sprechstunde eingerichtet. Hier gibt es genügend Zeit in einem ausführlichen Gespräch die häufig schon lange bestehenden Beschwerden zu besprechen.
Abszesse
Örtliche Eiteransammlungen, die durch entzündliche Gewebseinschmelzung entstehen, werden als Abszesse bezeichnet. Diese werden zunächst in Narkose eröffnet, sodass die Schmerzen rasch anklingen. Nach der ersten Wundheilung bedarf es weiterer Untersuchungen, um sicherzustellen, dass die Abszesse nicht durch sog. Fisteln gespeist wurden, da die Wiederkehrrate ohne konsequente Behandlung dann hoch ist.
Fisteln
Als periproktitische Fisteln bezeichnet man Gänge, die sich in den Darm oder zur Haut hin mit entzündlichem Sekret entleeren. Die Behandlung der Fisteln kann relativ einfach, aber auch außerordentlich aufwändig sein.
Bei einfachen Fisteln, bei denen der Schließmuskelapparat nicht beteiligt ist, wird das Gewebe über dem Fistelgang eröffnet und die Fistel heilt ab.
Zieht der Fistelgang aber durch den Schließmuskel oder, wie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen häufig, auch oberhalb davon, würde eine einfache Spaltung zu einer dauerhaften Schädigung des Schließmuskels führen. In diesen Fällen ist eine komplexere Behandlung unter plastischem Verschluss der darmseitigen Fistelöffnung erforderlich, die einer ausgewiesenen Routine bedarf (flap-Plastik).
Fissuren
Die Behandlung von Fissuren (Einrisse der Enddarmschleimhaut) ist durch oberflächliche Entfernung in Narkose und anschließender Dehnung des Schließmuskels fast immer problemlos möglich.
Hämorrhoiden
Die Behandlung von Hämorrhoiden ist bei geringer Ausprägung durch Zäpfchen, Unterspritzung (Sklerosierung) oder Gummibandligatur möglich. Bei ausgeprägteren Formen kommt auch heute in vielen Kliniken allein die Entfernung der Hämorrhoidalknoten mittels eines chirurgischen Eingriffes zur Anwendung.
Als eine der ersten Kliniken weltweit haben wir uns seit 2001 gegen die konventionelle, chirurgische Behandlung ausgesprochen und verfolgen eine moderne, nahezu schmerzlose operative Hämorrhoidenbehandlung, die Transanale Hämorrhoidalarterien-Dearterialisation (THD). Hierbei wird - unter Verzicht des Skalpells - die Blutzufuhr zu den Haemorrhoiden mittels einer speziellen Ultraschallsonde unterbunden, und dies in dem kaum schmerzempfindlichen inneren Anteil des Enddarmes. Weit über 500 behandelte Patienten geben Zeugnis über diese erfolgreiche Behandlung ab, die an regelmäßigen Lehrkursen für Chirurgen aus aller Welt bei uns weitervermittelt wird.