Medizinische Schwerpunkte

Onkologische Chirurgie

Die onkologische Chirurgie unserer Abteilung führt die operative Behandlung von Krebserkrankungen des Bauchraumes und des Brustkorbes. Zur ganzheitlichen Planung der Krebsbehandlung erfolgt dies in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen.  Die Fälle aller onkologischen Patienten werden in der wöchentlichen, seit über 10 Jahren etablierten Tumorkonferenz, besprochen mit Experten der Gastroenterologie, Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie und Radiologie, um gemeinsam mit der Allgemein, Viszeral- und Thoraxchirurgie ein individuelles Behandlungskonzept zu erstellen.

Auch nach der operativen Therapie einer Krebserkrankung betreuen wir unsere Patienten durch engmaschige Nachsorge, Vermittlung an die weiterbehandelnde Fachspezialisierung und Kontaktherstellung zu Selbsthilfegruppen weiter.

Wie können wir Ihnen helfen?

Im Folgenden finden Sie Kurzinformationen zu den häufigsten Tumorentitäten aufgelistet. Zur ausführlichen individuellen Beratung bitten wir Sie einen Termin in unserer Sprechstunde zu vereinbaren, der selbstverständlich sehr kurzfristig für Sie vergeben wird

Darmkrebs

Jedes Jahr erkranken über 70.000 Menschen an einem Darmkrebs. Damit zählt dieser Tumor zu den häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen überhaupt. An unserer Klinik hat die Behandlung dieser Erkrankung einen herausragenden Stellenwert.

Im Rahmen der von der Deutschen Krebsgesellschaft in Kooperation mit entsprechenden Fachgesellschaften herausgegebenen S3-Leitlinien wird für jeden Patienten in der wöchentlichen Tumorkonferenz ein individueller Behandlungsplan erstellt, der sämtliche zur Zeit verfügbare Behandlungsmodalitäten berücksichtigt. Die chirurgische Therapie als wesentlicher Schritt der Krebsbehandlung folgt modernsten Operationsverfahren unter Anwendung konventioneller, radikal-chirurgischer Maßnahmen ebenso wie der minimal-invasiven Chirurgie. Die Abteilung verfügt ebenfalls über die Möglichkeit der sog. Transanal Endoskopischen Mikrochirurgie (TEM) zur Behandlung von Enddarm-Krebs in frühem Krankheitsstadium. Alle Eingriffe werden unter den Bedingungen der perioperativen Frührehabilitation („fast-track“ Chirurgie) durchgeführt, die es ermöglicht, langes Liegen nach der Operation zu vermeiden.

Detail-Informationen und Angaben zur Behandlungsqualität der letzten Jahre finden Sie auf der Webseite des Darmzentrums unserer Klinik.

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Bauchspeicheldrüsentumore sind eher selten, man rechnet mit einer Neuerkrankungsrate von 10 Betroffenen auf 100.000 Einwohner pro Jahr. Die einzige Behandlung mit Heilungschance besteht in einer vollständigen Entfernung des Tumors, wobei die Operation technisch anspruchsvoll ist und einer entsprechenden Erfahrung bedarf.

Bauchspeicheldrüsentumore sind einer Gewebsproben-Untersuchung von außen nicht verlässlich zugänglich, so dass die bildgebende Diagnostik mit Computertomographie sowie Kernspinuntersuchung der Gallenwege und der großen Eingeweide-Gefäße besonders wichtig ist. Kommt es durch den Tumor zur einer Einengung des Hauptgallenganges, so resultiert eine Gelbverfärbung der Haut und der Augen; in diesen Fällen kann eine endoskopische Gallengangsdarstellung (ERCP) wichtig sein.

Für die häufigeren Tumoren des Bauchspeicheldrüsenkopfes wird im Sana Krankenhaus Gerresheim standardmäßig die Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes ohne Teilentfernung des Magens gewählt (Vorgehen nach Traverso / Longmire). Je nach Tumorwachstum sind jedoch auch ausgedehntere Resektionen notwendig.

 

Magenkrebs

Obwohl die Anzahl an Neuerkrankungen an Magenkrebs in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist, sind in Deutschland jährlich noch ca. 18.500 Menschen betroffen.

Die Diagnose wird über eine Magenspiegelung mit Entnahme von Gewebeproben gesichert, zur Einschätzung des Schweregrades der Erkrankung sind zusätzliche Untersuchungen erforderlich, die sämtlich am Haus zur Verfügung stehen.

Die Behandlung des Magenkrebses wird stadienadaptiert durchgeführt. Bei Frühformen des Krebses kann eine alleinige Abtragung mittels Magenspiegelung (endoskopische Mukosaresektion) hinreichend sein, die in Kooperation mit der Klinik für Gastroenterologie ausgeführt wird. Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren muss geprüft werden, ob eine Vorbehandlung vor der Operation mittels alleiniger Chemotherapie oder kombinierter Strahlen-/ Chemotherapie sinnvoll ist. Auch nach der Operation kann eine Chemotherapie oder kombinierte Strahlen-/ Chemotherapie die Heilungschance deutlich verbessern. Alle diese wesentlichen Fragen werden unter Wertung des individuellen Erfordernisses in der wöchentlichen Tumorkonferenz mit allen in der Krebsbehandlung betrauten Fachdisziplinen erörtert und so ein detaillierter Behandlungsplan erstellt.

Metastasen Chirurgie

Das Auftreten von Tochtergeschwülsten bei bösartigen Tumoren, in aller Regel in der Leber oder der Lunge, war lange Zeit gleichbedeutend mit der Aufgabe der Heilungschance bei Krebs des Bauchraumes. Diese pessimistische Grundhaltung hat heute kaum noch Berechtigung, da Fortschritte in der Behandlung von fortgeschrittenem Krebs durch Chemotherapie und verbesserte Möglichkeiten der operativen Entfernung, vor allem in der Leber- und Lungenchirurgie nun auch hier eine Heilungschance ermöglichen.

Zentraler Moment der erfolgreichen Behandlung ist in jedem Fall die detailierte Abstimmung zwischen Chirurg und Onkologen, die in Gerresheim in der wöchentlichen Tumorkonferenz vorgenommen wird. 

Durch Verfügbarkeit modernster intraoperativer Technologie wie dem Einsatz des CUSA-Dissektors, einem Instrument zur selektiven, schonenden Lebergewebsdurchtrennung, oder der intraoperativen Radiofrequenzablation ist es möglich, auch bei Befall beider Leberlappen oder einer Vielzahl von Tochtergeschwülsten durch eine Leberteilentfernung Tumorfreiheit zu erzielen und so die Überlebenschancen zu verbessern. In diesem Kontext kann die sog. neoadjuvante Chemotherapie vor einer Operation eine herausragende Rolle spielen. 

Bei Tochtergeschwülsten der Lunge steht mit der Sektion Thoraxchirurgie ebenfalls ein kompetenter Chirurg zur Verfügung.