Regenbogen

Betreuung von Menschen mit Geschlechtsdysphorie (Transsexualität)

Menschen, bei denen die körperlichen Merkmale nicht mit deren Geschlechtsidentität übereinstimmen, bezeichnen sich unter anderem als transgender, transsexuell, transident, non-binär, agender oder trans. Aus der Geschlechtsinkongruenz resultiert ein hoher Leidensdruck (Geschlechtsdysphorie). Zu unterscheiden ist hier die Transition von Frau zu Mann, genannt als Transmänner, oder die Transition von Mann zu Frau, genannt Transfrauen.

Eine zielführende Behandlung der Geschlechtsdysphorie beinhaltet eine interdisziplinäre Kooperation. Das schließt geschlechtsangeleichende Maßnahmen, z.B. Hormonbehandlung, chirurgische Eingriffe, als auch die Psychotherapie, ein.

Als Grundlage für die Diagnosestellung ist eine ausführliche psychologische Evaluation notwendig. Es sollte hier eine seit ca. sechs Monaten bestehende ausgeprägte Diskrepanz zwischen ALS GRUNDLAGE FÜR DIE DIAGNOSESTELLUNG IST EINE AUSFÜHRLICHE PSYCHOLOGISCHE EVALUATION NOTWENDIG. Gender und Zuweisungsgeschlecht bestehen, außerdem ein klinisch relevantes Leiden oder die Beeinträchtigung in sozialen, schulischen oder anderen Funktionsbereichen.

Nach der psychologischen Begutachtung sind weitere geschlechtsangleichende Maßnahmen möglich. Eine Personenstandsänderung ist hier keine Voraussetzung. Als erster Schritt erfolgt zumeist die gegengeschlechtliche Hormontherapie unter Mitbetreuung des Endokrinologen. Eine psychotherapeutische Behandlung über sechs Monate bzw. 12 Sitzungen ist hier notwendig.

Zur weiteren Verbesserung der Lebensqualität sowie Einführen in die jeweilige Geschlechterrolle, werden chirurgische Eingriffe von Betroffenen gewünscht. Möglichkeiten bei Transmännern sind hier die Mastektomie, Hysterektomie mit Adnexexstirpation und der Penoidaufbau.

Da auch der Kinderwunsch bei Transpersonen ein zentrales Thema ist, sollte vor Beginn der verschiedenen Behandlungsoptionen über fertiliätskonservierende Maßnahmen im Rahmen der Reproduktionsmedizin informiert werden.

In Zusammenhang mit dem Transgenderzentrum des Sana Krankenhauses Gerresheim bietet die Frauenklinik Benrath die Betreuung für Menschen mit Geschlechtsdysphorie (Frau zu Mann) in einer speziellen Sprechstunde an. Nach ausführlichen Aufklärungsgesprächen können die gewünschten chirurgischen Interventionen in unserer Klinik durchgeführt werden. Zumeist erfolgt die Hysterektomie und ggf. Adnexektomie per Laparoskopie. Über unsere Transgendersprechstunde kann zunächst ein Gesprächstermin bei Chefärztin Dr. med. I. Milk zur Beratung vereinbart werden.

Danach kann ein Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse gestellt werden. Nach erfolgreicher Zusage kann ein OP-Termin festgelegt werden.

Dr. med. Ines Milk

Chefärztin Gynäkologie & Geburtshilfe

Terminvereinbarung

Sekretariat

Kerstin Schorn