In Deutschland leben rund fünf Millionen Menschen mit Schluckstörungen. Im schlimmsten Fall bekommt man jedes Mal Kreislaufprobleme, Schwindel oder wird sogar ohnmächtig, wenn man Nahrung herunterschlucken will. Das Krankheitsbild heisst Schlucksynkope. „Beim Schlucken oder Essen bleibt das Herz aufgrund einer Fehlfunktion, der sogenannten AVBlockierung, für Sekunden stehen“, beschreibt Dr. med. Bülent Köktürk, Chefarzt Invasive Elektrophysiologie und Rhythmologie der Klinik für Kardiologie und Innere Medizin Krankenhaus Benrath, die sehr seltene Diagnose.
Der Kardiologe hat vor zwei Jahren ein neues Verödungsverfahren entwickelt, mit der diese Form der Schlucksynkope erfolgreich behandelt werden kann: „Wenn das Herz schon bei geringen Beschwerden ca. fünf Sekunden aussetzt, muss man davon ausgehen, dass es bei stärkeren Beschwerden länger nicht schlägt. Und das kann zu einer Unterversorgung und zu Rhythmusstörungen, wie etwas Kammerflimmern, führen“, so der Herzspezialist.
Um den Einsatz eines Herzschrittmachers zu vermeiden, wird bei dem neuen Verfahren, der Kardioneuroablation, über einen Leistenzugang ein spezieller Katheter mit 25 Elektroden bis zum Herzen geführt. „Die besondere Herausforderung war es, die Nerven aufzuspüren, die für die Blockade des Herzmuskels verantwortlich sind.“ Anschießend hat der Elektrophysiologe die Stellen mit dem Katheter verödet. So konnte der Kreis der Falschmeldung vollständig unterbrochen werden. Der Eingriff dauert eine bis eineinhalb Stunden. Und kann gerade jungen Menschen den Einsatz eines Herzschrittmachers ersparen.
Zwei Patienten hat Dr. Köktürk bisher erfolgreich behandelt, weltweit sind es nur vier. Das Verfahren funktioniert, jedoch fehlen Studien, die das offiziell belegen. Die Kardiologie am Sana Krankenhaus Benrath verfügt seit vielen Jahren über einen exzellenten Ruf und große Kompetenz auf allen Gebieten der Herz-Kreislauf Erkrankungen.
