Wenn Udo Jürgens singt „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, kann Helmut Winkler nur schmunzeln. Der gebürtige Düsseldorfer sieht zwar aus wie 66, er feiert im Oktober seinen 100. Geburtstag. Und damit nicht genug: Am 26. Juli 2023 bekam er von Dr. Alexander Olk eine neue Hüfte. Sechs Tage nach dem Eingriff läuft er ohne Krücken im Patientenzimmer des Sana Krankenhauses Benrath auf den Balkon: „Ich fühle mich großartig“!
Medizinisch gesehen gibt es für eine Hüftprothesen-Operation keine Altersgrenze. Und aufgrund des steigenden Durchschnittsalters der Bevölkerung, benötigen immer mehr ältere Patientinnen und Patienten eine Knie- oder Hüftoperation. „Grundsätzlich ist das auch in jedem Alter möglich. Wichtig ist – neben der körperlichen Verfassung und möglichen Begleiterkrankungen - das allgemeine Aktivitätsniveau. Gerade bei noch selbstständig lebenden, älteren Personen kann eine schmerzbedingte Mobilitäts einschränkung zum Verlust der Eigenständigkeit mit Pflegebedarf führen“, sagt Dr. Alexander Olk, Chefarzt der Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Sana Krankenhaus Benrath.
Hier geht man neue Behandlungswege für Patienten, die ein künstliches Hüftgelenk brauchen. Das Programm heißt „Rapid Recovery*“ und bedeutet „rasche Genesung oder schnelle Heilung“. Bei Helmut Winkler lief vor und während der Operation alles nach Plan. Am 6. Tag nach der OP freut sich der Vater von vier Kindern auf die Reha, die am nächsten Tag beginnen soll: „Ich möchte zu meinem Geburtstag fit sein und auch wieder Golf spielen können.“ Seine Hüftschmerzen bestanden erst wenige Monate, wurden aber schnell schlimmer. Helmut Winkler bekam Probleme beim Laufen und seine Golfabschläge waren nur noch unter starken Schmerzen möglich. Für Chefarzt Dr. Olk keine ungewöhnliche Entwicklung: "Anders als beim Verschleiß in den Knien geht es bei Hüften häufig sehr schnell, sodass die Patienten einen Ersatz brauchen.“
Als Qualitätsoffensive der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie wurde in Deutschland ein besonderes Zertifizierungssystem entwickelt: Kliniken, an denen eine besonders hohe Anzahl von Kunstgelenken eingesetzt wird und die zudem zahlreiche zusätzliche Qualitätskriterien nachweisen, können als EndoProthetikZentrum (EPZ) zertifiziert werden. Das zertifizierte EPZ am Sana Krankenhaus Benrath war das Erste in Düsseldorf. Im September 2023 steht die erneute Re-Zertifizerung an. Als Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stehen den erfahrenen Orthopäden zudem alle modernen diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung.