Medizinische Schwerpunkte

Faltenbehandlung

Falten entstehen nicht nur durch einen natürlichen Alterungsprozess, sondern auch durch eine stark ausgeprägte mimische Muskulatur, eine persönliche Veranlagung oder auch durch eine Sonneneinstrahlung. Die Produktion von Kollagen, ein wichtiger körperlicher Baustoff zur Erhaltung der Elastizität der Haut, nimmt schon ab dem 30. Lebensjahr ab. Verschiedene Methoden können dabei helfen, Falten zu reduzieren oder zu bekämpfen.

Faltenbehandlung mit Eigenfett

Das Auffüllen der Falten kann auch mit körpereigenem Fett erfolgen. Der große Vorteil von Eigenfett ist, dass es kein Fremdmaterial  ist. Besonders Kunststoffpräparate haben in der Vergangenheit schwere  Abstoßungsreaktion hervorgerufen. Auch bei Hyaluronsäure  besteht noch ein minimales Restrisiko betreffend der Verträglichkeit. Ein weiterer Vorteil des Eigenfettes ist, dass die Grundsubstanz „kostengünstiger“ ist als z.B. Hyaluronsäure, so dass man über diese Alternative nachdenken sollte, wenn man viel Material benötigt.

Die Faltenbehandlung mit Eigenfett eignet sich vor allem zur Korrektur von tiefen Falten und zur Volumenaufpolsterung im Wangenbereich. Eigenfett beinhaltet zudem Stammzellen, die eine Hautverbesserung über einen längeren Zeitraum induzieren.

Operation

Die Operation kann in Lokalanästhesie mit Sedierung oder mit Vollnarkose erfolgen. Die Fettzellen werden per Liposuktion (Fettabsaugung) aus dem Spenderareal entnommen und nach Aufbereitung in real time mit einer feinen Kanüle an der gewünschten Stelle wieder eingebracht. Mögliche Spenderareale sind die Bauch- und Hüftregion.

Mit speziell aufbereitetem Fett (Nanofett) kann Fr.Dr.Seidenstücker auch Striae (Schwangerschaftsstreifen) und Narben verbessern.

Mögliche Risiken

Eine Faltenbehandlung mit Eigenfett ist eine Operation, die im Allgemeinen mit niedrigen Risiken verbunden ist. Gelegentlich kann es Blutergüssen kommen.  Da nicht 100% des eingebrachten Fettgewebes langfristig verbleiben,  ist eine diskrete Überkorrektur erforderlich, so dass Schwellungen in den ersten 1-2 Wochen zu erwarten sind. Dieser Eingriff findet ausschließlich im OP in Benrath als ambulanter Eingriff und nicht in den Praxisräumen statt.

Die größte Gefahr wäre ein Gefäßverschluss durch Injektion des Fettes in ein Gefäß. Um dieses Risiko zu minimieren, verwenden wir keine Nadeln sondern stumpfe Kanülen um das Fettgewebe einzubringen.

Faltenbehandlung mit Hyaluronsäure

Hyaluronsäure gehört zu den Glycosaminoglykanen und ist ein wichtiger Bestandteil der Grundsubstanz des Körpers. In Gelenkflüssigkeit und in der Flüssigkeit des Glaskörpers des Auges ist Hyaluronsäure ebenfalls zu finden.
Hyaluronsäure ist in der Lage Wasser zu binden. Dieser Effekt ist für die Faltenunterspritzung sehr wichtig.
Bei der Faltenunterspritzung kann eine örtliche Betäubung in dem entsprechenden Bereich (Nervenblockade) gemacht werden. Die neue HS-Generation hat allerdings meist ein lokales Betäubungsmittel im Wirkstoff, so dass nicht immer eine örtliche Betäubung erforderlich ist. Die einzelnen Falten werden mit Hyaluronsäure direkt unterspritzt, so dass man den Effekt der Auffüllung sofort während der Faltenbehandlung sieht.
Es gibt Hyaluronsäurepräparate mit unterschiedlicher Partikelgröße, so dass für jede Faltenform ein entsprechendes Produkt vorliegt.
Wenn man ganzen Regionen im Gesicht mehr Kontur geben will z.B. in der Wangenregion oder im Kinnbereich, sollte man eine Hyaluronsäure mit viel Hebekraft und großen Partikeln verwenden, die tiefer eingebracht werden.
Ebenso können die Nasolabialfalte und Marionettenfalten sowie feine Knitterfalten im Mundbereich mit einem Hyaluronsäure-Produkt verbessert werden.
Selbstverständlich kann man auch das Lippenvolumen und die Lippenform mit einem speziellen Hyaluronsäurepräparat modelieren.
Für Falten auf den Händen oder im Dekolletebereich steht eine unvernetzte Hyaluronsäure zur Verfügung, die in 2- 3 Sitzungen sehr oberflächlich, punktuell gespritzt wird und somit die Hautqualität verbessert und Falten mindert.
Die Industrie hat in den letzten Jahren erstaunliche Fortschritte gemacht und uns stehen mittlerweile so gute Präparate zur Verfügung, dass man auch fortgeschrittene Alterungsprozesse des Gesichtes wie Hängebäckchen etc. korrigieren kann.
Diese Techniken werden als „Liquid Facelift“ in der Presse angepriesen. Hintergrund ist, dass man durch tiefe Applikation der Hyaluronsäure dem „Sacking“ (Heruntersanken) der Haut entgegenwirkt und dem Gesicht Volumen an der richtigen Stelle wiedergibt.
Frau Dr.Seidenstücker nimmt seit Jahren an Masterclass Kursen im Bereich der Faltentherapie teil und ist somit mit den neuesten Techniken und Produkten sehr vertraut.
Zum Teil führt Frau Dr.Seidenstücker die Faltenunterspritzung mit stumpfen Kanülen durch. Dies hat den Vorteil, dass Blutergüsse viel seltener entstehen und die Unterspritzung auch kaum schmerzhaft ist. Zudem ist sie sicherer, da man mit einer stumpfen Kanüle wichtige Arterien, Venen und Nerven fast nicht mehr verletzen kann.

Mögliche Nebenwirkungen

Nach der Behandlung können vorrübergehende Rötung und Schwellung auftreten. Kühlen führt zu einer Besserung. Ebenso können sich Blutergüsse bilden. Die Hyaluronsäure kann man als Implantat auffassen und somit ist es möglich, dass sie tastbar ist.
Komplikationen treten äußerst selten auf. Allergischen Reaktionen sind bei der heute gentechnologisch hergestellten Hyaluronsäure kaum beschrieben.
Wie bei jeder Injektion kann es zur Infektion kommen. Deshalb ist auch bei der Unterspritzung mit Hyaluronsäure die übliche Sterilität zu wahren.
In letzter Zeit gab es in der Presse Schauergeschichten über Verletzung von wichtigen Arterien bei der Faltenunterspritzung, die Hautnekrosen und sogar Erblindung zur Folge hatten. Umso wichtiger ist es, dass Ihr behandelnder Arzt gute anatomische Kenntnisse im Gesichtsbereich hat und die verschiedenen Techniken sicher beherrscht.

Wirkungsdauer

Da Hyaluronsäure ein natürlicher, abbaubarer Bestandteil des Körpers ist, wird er mit der Zeit (ca. 6 – 12 Monate) abgebaut.

Faltenbehandlung mit Botolinumtoxin

Botulinumtoxin Typ A ist als „Botox“ weltbekannt. Carruthers, eine kanadische Ärztin, hatte entdeckt, dass Patienten, die langzeitbeatmet wurden, kaum noch Falten hatten, da sie keine mimischen Bewegungen ausführten. Durch Muskellähmung heben sich die Falten wieder an, die in einem 90° Winkel zu den darunterliegenden Muskeln gebildet werden. Eine typische Lokalisation ist die Zornesfalte zwischen den Augen in der Stirnmitte. Lähmt man mit Botulinum Toxin den darunter liegenden Muskel, verschwindet die Falte.

Es ist richtig, dass es sich um ein Gift handelt. Bestimmte Bakterien können dieses z.B. bei verdorbener Wurst bilden. Daher kommt auch der lateinische Name Botolinumtoxin (botulus = Wurst und toxin = Gift). Neben dem Einsatz zur Faltentherapie ist die Substanz hochwirksam gegen viele Krankheiten, die mit einem erhöhten Muskeltonus einhergehen. „Botulinumtoxin A ist für einige Krankheiten sogar die einzig sinnvolle Therapie, etwa beim sogenannten Schiefhals und bestimmten Verkrampfungen der Augenmuskeln“, erklärt Reiner Benecke, der auf dem Gebiet Botolinumtoxin A Therapie bei Morbus Parkinson forscht.

 

Mögliche Nebenwirkungen

Die Dosis, die zur Faltentherapie gezielt in bestimmte Gesichtsmuskeln eingespritzt wird, ist so hoch verdünnt, dass sie keine systemische, giftige Wirkung hat.

Als Nebenwirkung können die betreffenden Muskeln geschwächt sein – man kann am Anfang das Gefühl von schweren Augenliedern haben oder nach Injektionen im Mundbereich Schwierigkeiten mit dem Trinken.


Wirkungsdauer

Generell hält die Wirkung von Botulinumtoxin A ca. 3 – 6 Monate an. Etwa 5% der Bevölkerung sind sogenannte „non responder“. Diese Patienten haben Antikörper gegen Botox, die die gewünschte Wirkung verhindern.

 

Behandlung der Hyperhidrose

Botulinumtoxin A kann ebenfalls zur Behandlung von übermäßigen Schwitzen (Hyperhidrose) eingesetzt werden. Man kann es in Achseln, Handinnenflächen und Fußsohlen spritzen, um dort die Schweißproduktion zu hemmen. Für diese Therapie sind zahlreichen Einstiche nötig, die über die gesamte betroffene Fläche verteilt werden. Hier wird aber zuvor eine spezielle Anästhesiecreme aufgetragen, damit die Behandlung nicht zu schmerzhaft ist.

Grundsätzlich muss man zwischen mimischen Falten unterscheiden, die durch die Bewegungen der unter Ihnen liegenden Muskulatur hervorgerufen werden und zwischen Falten, die durch Substanzverlust entstehen.

  • Mimische Falten wie die Zornesfalte, Krähenfüße um die Augen oder aber Stirnquerfalten sind eine Indikation für eine Botulinumtoxin-Behandlung.
  • Wohingegen man Falten v.a. im Mund- und Wangenbereich durch das Einspritzen von Füllmaterialien glättet. Hier verwenden wir ausschließlich Hyaluronsäure oder Eigenfett.