Cham, 1. Dezember. In interessierter Runde erläuterte Dr. Bernd Hardmann, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin an den Sana Kliniken des Landkreises Cham, am Mittwochabend im Rodinger Pfarrsaal die Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen. Der Vortrag des erfahrenen Kardiologen fand im Rahmen der bundesweiten Herzwochen statt. Immer im November ruft die Deutsche Herzstiftung zur Teilnahme an der Aktion auf, die diesmal unter dem Motto „Das schwache Herz“ stand.
Unser Herz hat die Aufgabe, mit 100.000 Schlägen pro Tag 7.000 Liter Blut durch unser Gefäßsystem zu pumpen, um Organe und Muskeln mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Gefährlich werde es, wenn Herz und Gefäße hohem Stress durch Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen ausgesetzt sind, erklärte Dr. Hardmann. Denn sie würden zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzrhythmusstörungen oder Nierenversagen zählen, wie der Experte ausführte. Das Tückische: Häufig unterschätzt, blieben diese Risikokrankheiten nicht selten unentdeckt und unbehandelt. Das sei umso tragischer, weil sie durch therapeutische Maßnahmen wie Medikamente und konsequente Lebensstiländerung sehr gut beeinflussbar sind.
Bei Patienten, die unter Diabetes leiden, sorge der schwankende Blutzuckerspiegel dafür, dass das Blut dickflüssiger wird und sich an den Gefäßwänden ablagert. Die Arterien können dann verstopfen und es droht eine Thrombose. Auch eine hohe Konzentration von „schlechtem“ Cholesterin im Blut könne zu Ablagerungen in den Gefäßen führen. Beim Bluthochdruck wiederum komme es zu einer Verdickung, Verkalkung und damit zu einem Elastizitätsverlust der Gefäße. Dadurch würden sie enger und der Blutdruck steigt. „Der Herzmuskel muss dann gegen den erhöhten Widerstand arbeiten, braucht dazu mehr Kraft, vergrößert sich und wird selbst schlechter durchblutet. Im schlimmsten Fall droht ein Herzinfarkt“, so Dr. Hardmann.
Wie aber kann man diesem Risiko aus dem Weg gehen? Dr. Hardmann betonte, dass im Falle von Übergewicht eine Gewichtsreduzierung sehr wichtig sei. Zudem müssten Fehler bei der Ernährung oder übermäßiger Genuss von Alkohol oder Nikotin unterlassen werden. „Uns ist es immer ein besonderes Anliegen, allen Interessierten zu erklären, wie sie vorbeugen können“, erklärte Dr. Hardmann.
Nach seinem Vortrag stand der Chefarzt der Sana Kliniken des Landkreises Cham unter anderem für Fragen zu Herzrhythmusstörungen, Herzflimmern oder zum Einsatz von Medikamenten zur Verfügung. Ein Imbiss der Sana Kliniken des Landkreises Cham ergänzte das Programm der abendlichen Veranstaltung. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenfrei. Eine Anmeldung war nicht erforderlich.