Cham, 1. Juli 2019.Die große Hitze ist vorerst vorbei, trotzdem sind wir mitten im Sommer und die Sonne bleibt auch die nächsten Tage unser Begleiter. Deshalb ist ein vernünftiger Umgang mit dieser sehr wichtig, weiß Dr. Thomas Etti, Chefarzt der Notaufnahme in den Sana Kliniken des Landkreises Cham. Immer wieder behandelt er Patienten, die einen Sonnenstich, einen Hitzschlag oder Hitzekollaps erlitten haben. Prävention und schnelle Reaktion sind deshalb bei heißen Temperaturen gefragt.
„Ganz wichtig ist ein vernünftiger Umgang mit der Sonne“, erklärt Dr. Thomas Etti, Chefarzt der Notaufnahme an den Sana Kliniken des Landkreises Cham und Notarzt. „Acht geben muss inzwischen jeder“, aber insbesondere ältere Menschen mit schlechtem Durstgefühl oder Kinder, deren Temperaturregelung noch nicht ausgereift ist, chronisch kranke Personen, die unter der Hitzeeinwirkung schnell entgleisen und Menschen die durch ihre Arbeit im Freien direkter Sonnenbestrahlung und hohen Temperaturen ausgesetzt sind.
Ob Hitzekollaps, Sonnenstich oder Hitzschlag– alle drei Formen der Hitzekrankheit sind Folgen zu intensiver Sonneneinstrahlung und/oder Überwärmung. Alle Erscheinungsformen können sehr schnell ineinander übergehen, von leicht eingeschränkt zu lebensbedrohlich erkrankt und sehr schnell kann unsere natürliche Temperaturregulation – unsere Kühlung durch das Schwitzen – überfordert werden. Das Herz-Kreislaufsystem wird gegebenenfalls überanstrengt und kann den Anforderungen nicht mehr gerecht werden und kollabiert und es stellt sich zudem ein schwerwiegender Flüssigkeitsverlust ein.
Erste Symptome sind Mattigkeit und Abgeschlagenheit, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen sind Anzeichen intensiver Sonneneinstrahlung und Hitzeschädigung, bei schweren Formen kommen Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit vor. Bei den leichten Formen (Mattigkeit und Abgeschlagenheit) reichen zur Behandlung die Haushaltmittel und Hausapotheke aus. Wichtig ist auch, körperliche Betätigungen einzuschränken, die Trinkmenge zu erhöhen und Sonneneinstrahlung vermeiden
Bei schweren Formen (Kreislaufschwäche, Erbrechen, Bewusstseinstrübung) ist definitiv der Rettungsdienst zu rufen oder die Notaufnahme anzufahren.
Dr. Thomas Etti rät deshalb unmissverständlich: Lieber vorbeugen!
- Wenn immer es geht: „Raus aus der prallen Sonne“
- Nur, wer sich im Schatten aufhält, tut seiner Haut etwas Gutes und, heißer Tipp: „Bräunt zudem gesünder“
- Tagsüber Fenster zu, Rollos herunter, nachts abgekühlte Luft hereinlassen
- Nur mit Kopfbedeckung in die Sonne und luftige helle Kleidung
- Ausreichend Trinken, „Trinken bis zum Abwinken“
- „Kontrolliertes Trinken“, Trinkmenge pro Tag morgens festlegen, bei Herz- und Nierenerkrankungen berät der Hausarzt, Trinkmenge tagsüber aufzeichnen und kontrollieren
- Beim Verlassen des Hauses: Sicherstellen, dass es man zu trinken hat
- „Auf Vorrat trinken“, dass heißt, täglich jeglichen Flüssigkeitsmangel ausgleichen
- Schwitzen bedeutet Flüssigkeitsverlust, Flüssigkeit, die zwingend ersetzt werden muss
- Sonnenschutzcreme mit hohen Lichtschutzfaktor auftragen, jede rote Haut ist verbrannte Haut und verliert jegliche Schutzfunktion
- Jeglicher Alkohol ist „no go“
- Sportliche Betätigung ausschließlich in kühleren Morgen- oder Abendstunden
- Nacken und Füße kühlen
- Leichte, gut verdauliche Ernährung