Deutschland hat Rücken. Beschwerden mit dem Kreuz sind für die meisten Fehltage im Berufsleben verantwortlich. Doch Rückenschmerzen kann man vorbeugen. Dr. Rüdiger Ruppert, Facharzt für Orthopädie und Belegarzt an der Sana Klinik Roding, gibt grundlegende Ratschläge und kennt auch Rezepte gegen den Hexenschuss.
Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Fast 80 Prozent aller Deutschen klagen mindestens einmal im Leben über Schmerzen im Kreuz oder entlang der Wirbelsäule. In den meisten Fällen handelt es sich nur um einen Hexenschuss. Und der ist relativ einfach zu behandeln.
„In der Regel helfen Schmerzmittel, Wärme und Bewegung. Dann ist der Hexenschuss meist nach einer Woche ausgestanden“, erklärt Dr. Ruppert, Facharzt für Orthopädie und Belegarzt am Sana Krankenhaus Roding. „Bettruhe ist dagegen kontraproduktiv. Die Muskeln verkürzen sich und die Schmerzen werden nur noch schlimmer. Daher sind milde Schmerzmittel, ein warmes Bad und Bewegung genau richtig.“
Doch nicht bei jedem Rückenpatienten ist es mit Hausmitteln getan. Auch Brüche oder ein Bandscheibenvorfall können Schmerzen verursachen. Dann ist eine medizinische Therapie notwendig. „Das muss nicht immer eine Operation sein. Wichtig ist es aber, genau herauszufinden, wodurch die Schmerzen verursacht werden. Danach richtet sich die Behandlung“, so Dr. Ruppert.
Rückenschmerzen kann man durch einige einfache Schritte vorbeugen. Mit den folgenden Ratschlägen von Dr. Ruppert kann der Schuss der Hexe abgewehrt werden:
Achten Sie am Arbeitsplatz auf Ihre Sitzposition oder darauf, wie Sie schwere Gewichte bewegen.
Bewegung ist wichtig. Sport trägt zu einer stabilen Rückenmuskulatur bei. Aber auch eine feste Bauch- und Beckenbodenmuskulatur stärken den Rücken.
Achten Sie auf Ihr Gewicht. Ein großer runder Bauch zieht die Lendenwirbelsäule in eine Überlastung.
Verhalten Sie sich im Haushalt vor allem beim Heben und Tragen rückengerecht.
Erholsamer Schlaf auf einer rückenfreundlichen Matratze beugt Rückenschmerzen vor.
Vermeiden Sie Zwangshaltungen des Oberkörpers und wechseln Sie bei länger andauernden Tätigkeiten häufiger die Körperhaltung.