Schmerzen in der Leiste und eine Schwellung – dahinter kann sich ein Leistenbruch verbergen. Dieser ist nicht nur schmerzhaft, sondern oft auch gefährlich. Eine Behandlung damit unumgänglich. Dr. Florian Stadler, Chefarzt der Allgemein- und Visceralchirurgie an den Sana Kliniken des Landkreises Cham, erklärt, wie es zum Leistenbruch kommt und wie man ihn behandelt.
Zu einem Leistenbruch kommt es in Deutschland jährlich ca. 200.000 Mal. Männer sind hierbei mit 90 Prozent wesentlich stärker betroffen als Frauen. „Ein Leistenbruch kann schon durch Husten, Niesen oder auch das Hochheben von Gegenständen passieren, denn auf der Leistenregion lastet durch die Bauchorgane und die Bauchmuskeln ein gewisser Druck“, erklärt Dr. Florian Stadler. Wird dieser Druck erhöht, kann das Leistengewebe nachgeben und das Bauchfell stülpt sich durch die entstandene Lücke. Es entsteht der sogenannte Bruchsack, durch den sich im schlechtesten Fall Teile des Darms drücken können.
„Je nach Bruchstelle unterscheiden wir zwischen einem direkten oder indirekten Leistenbruch“, informiert der Mediziner weiter. Der direkte Leistenbruch ist grundsätzlich erworben, heißt, er entsteht durch physische Belastungen. Der indirekte Leistenbruch kann angeboren oder erworben sein. Normalerweise wird ein Leistenbruch heute mit einem Kunststoffnetz verschlossen. Der Eingriff kann über einen Schnitt in der Leiste erfolgen. Dies führt jedoch zu mehr Schmerzen und einer deutlich größere Narbe. Dr. Stadler: „Deshalb operieren wir hier im Sana Krankenhaus Cham in der Regel eher mit einer minimal-invasiven Technik. Die Wundheilung ist weniger schmerzhaft und der Betroffene ist schneller wieder belastungsfähig“.