Das Krankenhaus: Wer darauf angewiesen ist, denkt in erster Linie an Ärzte und Pflegekräfte. Und sie sind in der Tat die wichtigsten Stützen im Krankenhausalltag. Doch gibt es im Hintergrund Mitarbeiter, ohne die die Arbeit im Krankenhaus nicht möglich wäre. Wir stellen Ihnen in den nächsten Wochen Menschen vor, die sich für Ihre Gesundheit ins Zeug legen.
Die Geburt eines Kindes ist wohl einer der bedeutendsten Momente im Leben der Eltern. Schön, wenn sie sich bei diesem Ereignis in guten Händen wissen und von einer Hebamme begleitet werden. Was für die werdenden Eltern eine Ausnahmesituation ist, ist für die Geburtshelferinnen Routine – oder? Lena Terlouw, freiberufliche Hebamme und Öffentlichkeitsbeauftragte Hebamme an den Sana Kliniken des Landkreises Cham, gibt einen Einblick in den Berufsalltag einer Hebamme.
Fr. Terlouw, warum haben Sie den Beruf der Hebamme für sich gewählt?
Fr. Terlouw: Ich habe diesen Beruf für mich gewählt, weil er nie langweilig werden kann und ich an der Quelle des Lebens arbeiten darf – mit Frauen!
Bei der Geburt eines Kindes befinden sich die werdenden Eltern in einer Ausnahmesituation, wie schaffen Sie es, die Nerven zu behalten?
Fr. Terlouw: Ich habe unendliche Geduld und jahrelange Übung darin, mit dieser besonderen Situation umzugehen. Ich habe einfach Vertrauen in die Kraft der Frauen, das zu schaffen.
Jede Geburt ist anders, gibt es da so etwas wie Routine?
Fr. Terlouw: Ja, glücklicherweise. Routine gibt es in den Arbeitsabläufen und den Handgriffen, die sitzen müssen (Notfallmanagement). Ansonsten ist wirklich jede Geburt, jede Frau, jedes Kind anders und damit immer wieder ein neues, aufregendes Abenteuer.
Leider verläuft nicht jede Geburt problemlos. Wie gehen sie mit traurigen Schicksalsschlägen um?
Fr. Terlouw: In diesen Fällen brauche ich den Rückhalt meiner eigenen Familie und den meiner Kolleginnen zur Unterstützung.
Was ist das Schönste am Beruf der Hebamme, was das Schwierigste?
Fr. Terlouw: Das Schönste ist die Kraft der Frauen und der Zauber des neuen Lebens, der sich im ersten Blick des Neugeborenen und in den Augen der Mutter widerspiegelt.
Das Schwierigste ist der Zeitmangel, der sich manchmal in der Betreuung ergibt oder dann eben auch schwere Schicksalsschläge.