Cham

Staatssekretärin Melanie Huml besuchte das Krankenhaus Cham

Psychiatrische Klinik kommt 2013

Staatssekretärin Melanie Huml besucht Cham und lässt sich zeigen, wo das neue Millionenprojekt hinkommt.

Dass es eine dringliche Angelegenheit ist, die hier nach Cham kommen soll, blitzte nur einmal kurz bei der Präsentation von Kurt Häupl, dem Geschäftsführer der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz (MedBO), auf. Er stellte die sechs Standorte des Bezirks vor, wo psychiatrische Behandlungen angesiedelt sind. Cham habe mittlerweile eine Tagesklinik mit 20 Plätzen und eine Tagesklinik für Kinder und Jugendliche mit zwölf Plätzen: Alle seien zu 100 Prozent belegt. Es gebe Wartelisten und gerade bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf demLande sei die Lage „prekär und brisant“. Die Fallzahlen würden weiter wachsen, prophezeite Häupl. Kritik übte er in dem Zusammenhang an der Kassenärztlichen Vereinigung, die etwa Außensprechstunden aus "dogmatischen" Gründen ablehne.

Um hier zu helfen, soll nun eine Klinik mit 50 stationären, psychiatrische Betten und zehn weiteren Plätzen für die Tagesklinik gebaut werden. Wo das Zehnmillionenprojekt aufgestellt wird und was dahintersteckt,
wollte die Bayerische Staatssekretärin für Gesundheit, Melanie Huml, gestern bei ihrem Besuch in Cham wissen. Melanie Huml kam etwas zu spät, hatte aber eine gute Entschuldigung dafür. Sie habe den Kabinettskollegen Markus Sackmann in Roding im Krankenstand besucht und überbringe Grüße von ihm, sagt sie. Sie interessiere sich zum einen für die neue Kooperation zwischen dem Landkreis und der Sana, zumanderen für das Neubauprojekt der Psychiatrischen Klinik.

Baustart im Frühjahr 2013

Häupl stellte ihr die Grundlagen des Projekts vor. Baustart soll im Frühjahr 2013 sein. Im Herbst 2014 soll dann die Arbeit in den neuen Räumen beginnen. Die Kosten allein für den psychiatrischen Bereich, der auf das Gebäude rechts des Haupteingangs gesetzt werden soll, betragen 10,4 Millionen Euro, so der MedBO-Geschäftsführer. Die Nutzfläche werde 2163 Quadratmeter betragen – alles werde auf einer Etage liegen. Ziel sei die Grundversorgung psychiatrischer Erkrankungen. Die eine Hälfte der Betten sei für Patienten mit Depressionen und psychosomatischen Störungen gedacht, die anderen 25 Betten für Patienten mit organischen und schizophrenen Psychosen und Persönlichkeitsstörungen.

Zugewinn für die Menschen

In Cham sollen dann die komplette Diagnostik und das komplette Behandlungsspektrum möglich sein. Nicht einfach werde die „Personalverfügbarkeit“, so Häupl. Alles in allem solle die neue Einrichtung ein Zugewinn für die Menschen sein.

Landrat Löffler erklärte, wie es zur Zusammenarbeit zwischen dem Sana- Konzern und dem Landkreis gekommen sei. Die Defizite seien nicht in den Griff zu bekommen gewesen. Zuletzt habe man nur noch 60 Prozent der Menschen behandelt, die krank geworden seien, so Löffler. Deshalb sei eine Qualitätsverbesserung mit einem kompetenten Partner wichtig und angestrebt worden. Huml stimmte der Ansicht zu, dass sich die Menschen gut versorgt fühlen müssten. Dafür sei vom Freistaat schon viel investiert worden, erinnerte Melanie Huml an rund 40 Millionen Euro, die allein ins Krankenhaus Cham geflossen seien. In Bayern gebe es bei den Krankenhäusern keinen „Investitionsstau“ wie in anderen Bundesländern. Auch eine Behandlung von Geist und Körper unter einem Dach halte sie für den richtigen Weg.

Ein Erfolgsmodell

Die Zusammenarbeit in der Fläche mit dem Bezirk sei ein Erfolgsmodell, so Löffler weiter. Die Menschen würden das Angebot annehmen und Vorbehalte gegen eine Behandlung in der Psychiatrie, die sonst immer weit weg gewesen sei, abbauen. Dr. Andreas Hartung vomSana-Konzern stellte im Anschluss die Strategie für die drei Krankenhäuser im Landkreis Cham dar. Man habe sich schon gefragt, ob drei Häuser noch zeitgemäß seien, jedoch festgestellt, dass auch das Haus in Bad Kötzting eine Berechtigung habe. Die drei Häuser hätten 460 Betten, davon 200 in Cham, 70 in Bad Kötzting und 190 in Roding. Die Belegzahlen lägen bei 60 bis 65 Prozent, bei einem Umsatz von 54 Millionen Euro. Ziel sei eine starke Grund- und Regelversorgung mit einem Zentrum in Cham und 24-Stunden-Notaufnahme an allen Standorten. Nach Cham sei mittlerweile die Urologie verlegt, die Palliativmedizin solle folgen. Alle drei Standorte würden Hubschrauberlandeplätze behalten, um eine schnelle Versorgung zu gewährleisten, so Dr. Hartung. Die HNO als stationäre Einrichtung soll bleiben, „da Dr. Hartl auf universitärem Niveau operiere“ und damit den Einsatz rechtfertige. Am Ende würden 280 bis 300 Betten in Cham sein. Fünf bis sechs Millionen Euro will Sana in den Umbau der Notaufnahme stecken.

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