Cham

Chefarzt Dr. Reinhard Scharrer-Pamler informiert anlässlich des Deutschen Venentags am 27. April 2019

Krampfadern und Besenreiser müssen nicht sein

Cham, 26. April 2019. Die Temperaturen steigen, die Tage werden länger, die Röcke und Hosen kürzer und es gilt: Zeigt her eure Beine. Wohl dem, der seine Beine auch herzeigen kann. Viele Männer und noch mehr Frauen leiden unter Krampfadern oder Besenreisern und verzichten deshalb lieber auf das luftige Outfit. „Dabei müsste das nicht sein“, erklärt Dr. Reinhard Scharrer-Pamler, Chefarzt der Abteilung für Gefäß- und Thoraxchirurgie an den Sana Kliniken des Landkreises Cham. Anlässlich des Deutschen Venentages am morgigen Samstag, den 27. April 2019, erklärt der Chefarzt, wie man die lästigen und manchmal auch schmerzhaften Begleiter an den Beinen vermeiden und wieder loswerden kann.

„Am besten ist es, vorzubeugen“, erklärt Dr. Scharrer-Pamler. Vor allem Personen, die erblich vorbelastet sind, aber auch Schwangere haben ein erhöhtes Risiko, Besenreiser und Krampfadern zu bekommen. Für diese Risikogruppe sollte deshalb das Tragen von Kompressionsstrümpfen selbstverständlich sein. Dabei, so der Facharzt für Gefäß- und Thoraxchirurgie, zählen die häufig genannten Gegenargumente „zu warm“, „zu unbequem“ und „zu altmodisch“ nicht mehr. „Kompressionsstrümpfe gibt es jetzt schon in den modernsten Farben und sie sind ähnlich wie Funktionssportbekleidung temperaturregulierend. Dadurch sind sie auch im Sommer angenehm zu tragen“, erklärt der erfahrene Mediziner. Wer also diese Chance verbunden mit minimalem Aufwand nutzt, kann auch in fortgeschrittenem Alter noch schöne Beine zeigen.

Ist man jedoch bereits von einer Venenerkrankung geplagt, sollte der Arzt aufgesucht werden. In einem gemeinsamen Gespräch und im Rahmen einer Untersuchung der betroffenen Regionen kann geklärt werden, wie ausgeprägt die Venenerkrankung bereits ist und mit welchen Mitteln sich diese beseitigen lässt.

Handelt es sich „nur“ um Besenreiser, unschöne blaulich-rötliche Äderchen an Ober- und Unterschenkel, die zwar optisch als störend empfunden werden, aber noch nicht gefährlich sind, kann man diese durch verschiedene ambulante Verfahren wieder loswerden. „Die Betroffenen haben die Möglichkeit, die Besenreiser veröden oder weglasern zu lassen“, erklärt der Facharzt. Beim Veröden wird ein chemisches Mittel direkt in die Venen gespritzt, das diese verklebt. Effektiver, aber auch teurer, da er von den Kassen nicht übernommen wird, ist der Laser. Durch die unter lokaler Betäubung freigesetzte Energie verpufft der Veneninhalt regelrecht und der Besenreiser wird nach dem Abheilen „unsichtbar“. Entscheidend für die jeweilige Methode sind die Größe der Besenreiser und der Wunsch des Patienten.

Etwas komplizierter erweist sich die Entfernung von Krampfadern, die nicht nur als Schönheitsmakel gelten, sondern auch eine Gefährdung der Gesundheit darstellen. Helfen Physiotherapie, das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder die medikamentöse Behandlung nicht mehr, wirkt auch hier das Veröden oder Lasern. „Vorausgesetzt, die Größe der Krampfadern lässt dieses noch zu“, erklärt der Sana-Facharzt. Um die Venenfunktion zu erhalten und Gefäßverschlüsse zu vermeiden, sei jedoch ein operativer Eingriff manchmal nicht zu verhindern. Bei diesem wird dann ein Teil oder die ganze Krampfader entfernt und regelrecht „herausgezogen“. Dr. Scharrer-Pamler beruhigt: „Das hört sich schlimmer an, als es ist. Der Patient bekommt durch die Betäubung von all dem nichts mit.“ Pflicht nach dem Eingriff ist jedoch wiederum das Tragen von Kompressionsstrümpfen.

Dieser Routineeingriff ist nahezu schmerzfrei und ein Krankenhausaufenthalt nicht nötig. Einziger Wehrmutstropfen: Wer einmal an einer Venenerkrankung leidet, ist auch nach dem Entfernen leider nicht vor neuen Besenreisern oder Krampfadern gefeilt.

Sana Kliniken des Landkreises Cham

Alexander Schlaak

Telefon: 09971 409-2132 | Email: alexander.schlaak@sana.de

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