Hypothyreose, Hyperthyreose, Morbus Basedow, Hashimoto Thyreoiditis, Knotenstruma, heiße und kalte Knoten – die Gesichter der Schilddrüsenerkrankung sind vielfältig mit unterschiedlichen Symptomen, bedürfen aber immer einer Behandlung. Ist die Funktionalität dieses kleinen Organs gestört, sind die Auswirkungen oft extrem. „Es sollte baldmöglichst der Arzt aufgesucht werden, damit der Patient wieder an Lebensqualität gewinnt“, rät Dr. Florian Stadler, Chefarzt der Allgemein- und Visceralchirurgie an den Sana Kliniken des Landkreises Cham.
Obwohl wir alle brav unser Jodsalz essen, leidet heutzutage laut Statistik immer noch jeder dritte Deutsche an einem Problem mit der Schilddrüse – und dies meist unerkannt. „Bis auf den allseits bekannten Kropf, gibt es oft leider keine eindeutigen Zeichen, die auf eine Erkrankung der Schilddrüse hinweisen“, erklärt Dr. Florian Stadler, der eben weiß, dass der Laie die Symptome oft falsch deutet. „Bei einer leichten Unterfunktion zum Beispiel ist man oft kälteempfindlich, antriebslos und nimmt zu, obwohl man nicht mehr isst als sonst. Bei einer Überfunktion hingegen läuft der Körper ständig auf Hochtouren, man ist unruhig, schläft schlecht, verliert Gewicht und schwitzt viel“, erklärt der Mediziner.
Von einer Autoimmunerkrankung spricht man hingegen beim Hashimoto-Syndrom. „In diesem Fall bildet das Immunsystem Antikörper gegen die eigene Schilddrüse und ruft damit eine Unterfunktion hervor“, erläutert Dr. Stadler. Eine lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen sei in diesem Fall unumgänglich.
In manchen Fällen reiche eine Hormonbehandlung jedoch nicht. Die Lösung liege dann in der Operation. Die operative Entfernung von krankhaften Schilddrüsengewebeveränderungen ist für viele Formen der Erkrankung die effektivste und häufig auch die beste Behandlung. „Eine Operation ist im Prinzip immer dann empfehlenswert, wenn es durch eine Vergrößerung oder Knotenbildung zu Beschwerden kommt“, erklärt Dr. Stadler, der weiter ausführt, dass das optimalste, auf den Patienten abgestimmte Therapieverfahren gemeinsam zwischen dem Nuklarmediziner, dem Endokrinologen und dem Chirurgen besprochen wird.
In den Sana Kliniken des Landkreises Cham wird die Schilddrüsenoperation nach den aktuellen Leitlinien durchgeführt. Während des Eingriffes wird die Funktion des Stimmbandnervs durch das so genannte Neuromonitoring überwacht. „Damit schließen wir eine Nervenverletzung aus“, erklärt Dr. Stadler. Darüber hinaus kommen Lupenbrille und die Durchführung einer Schnellschnittuntersuchung bei allen Schilddrüsenoperationen routinemäßig zum Einsatz. Dr. Florian Stadler: „Im Zusammenspiel all dieser Methoden können wir die größtmögliche Patientensicherheit während der Operation gewährleisten und schon nach wenigen Tagen kann der Patient das Krankenhaus wieder verlassen“.