Roding

Warten auf ein Spenderherz im Sana Krankenhaus Roding – Geoffrey Bonosevich berichtet von seiner schweren Zeit als Herzpatient

Ihm wurde ein zweites Leben geschenkt

„Wenn es so weiter geht, dann lande ich noch im Krankenhaus“, eine Befürchtung von Geoffrey Bonosevich, die sich im Jahr 2003 leider bewahrheiten sollte. Von da an begann ein langer Weg mit vielen Krankenhausaufenthalten, denn sein Herz wollte nicht mehr weiterschlagen. Im Sana Krankenhaus Roding wartete er vier Monate auf die befreiende Nachricht: Ein Spenderherz ist gefunden.

 

 

Halbmarathon, Rad fahren, Laufen, viel Sport, seine Familie und seine Arbeit – Das waren die Dinge, die das Leben von Geoffrey Bonosevich aus Regensburg vor seiner Krankheitsgeschichte bestimmten. Wie schnell sich die Dinge ändern können, musste er in seinem Thailandurlaub im Jahr 2003 erfahren. „Beim Joggen am Strand merkte ich schon, dass mir immer schneller die Puste ausging“, erklärt der gebürtige Amerikaner, der von New Jersey nach Deutschland kam. Damals sagte er noch zu seiner Frau, „wenn das so weiter geht, dann lande ich noch im Krankenhaus“. Wieder zu Hause angekommen, brach er zu Hause zusammen und ein langer Leidensweg begann.

 

 

Die Diagnose „Herzversagen“ traf ihn und seine Familie gleichermaßen. Der heute 58-Jährige stand schließlich mitten im Leben, ging mit Freude und Engagement seinem Vollzeitberuf nach und musste sich um seine Frau und die beiden Kinder kümmern. Was jetzt jedoch folgte, waren viele Operationen und Krankenhausaufenthalte. „Als erstes wurde ein Herzschrittmacher implantiert, dann der Defibrillator“, berichtet Bonosevich, „durch eine Thrombose wurde ich auch noch eine Zeit lang blind und habe heute ein Glasauge“. Und trotzdem hat der Wahl-Regensburger seinen Optimismus nie aufgegeben. „Obwohl es für mich am schlimmsten war, meine Unabhängigkeit einzubüßen, habe ich positiv nach vorne geblickt“, erklärt er.

 

 

„Nach vorne blicken“, bedeutete in diesem Fall, weiter zur Arbeit zu gehen, weiter in den Urlaub zu fahren und so weit wie möglich weiterzuleben wie bisher. Auch an den ersten Einsatz seines implantierten Defibrillators erinnert er sich – heute mit einem Schmunzeln: „Das ist, als würde dir jemand mit dem Baseballschläger auf den Brustkorb schlagen“. So würde auch Dr. Bernd Hardmann, Chefarzt der Inneren Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie an den Sana Kliniken des Landkreises Cham, das Gefühl beschreiben. „Wir im Sana Krankenhaus Roding setzen diese Defibrillatoren ein, warten und programmieren sie. Für viele Patienten sind sie lebensrettend“, weiß der Chefarzt.

 

 

„Leider hat sich der Zustand von Geoffrey Bonosevich trotz dieser Maßnahmen nicht gebessert, im Gegenteil“, berichtet Dr. Hardmann weiter. Sein Herz wurde immer schwächer, 2011 brach er mit akuter Luftnot zusammen. Bonosevich wurde HU-gelistet (High Urgency) und benötigte ein Spenderherz. Mehrere Wochen auf der Intensivstation angeschlossen an die Herz-Lungenmaschine, die ihn am Leben erhielt, folgten. „Da diese Maßnahme jedoch nur für kurze Zeit zum Einsatz kommen kann, blieb für Bonosevich in diesem Stadium der Erkrankung nur noch eine Möglichkeit: Das Kunstherz“, erläutert Dr. Hardmann weiter.

 

 

Mit diesem Incor-System der Firma BerlinHearts, das ihm an der Uniklinik in Regensburg implantiert wurde, konnte der 58-Jährige den Umständen entsprechend gut leben. „Ich bin als Ingenieur und Senior Sales Manager im Bereich der Hybrid-Systeme tätig und von da an war ich eben selbst ein Hybrid“, scherzt er rückblickend. Einschränken lassen, habe er sich dadurch nicht. Er ist  weiter seiner Arbeit nach- und mit dem Thema ganz offen umgegangen. 18 Monate ging alles gut, dann kam es zu einer bakteriellen Infektion.

 

 

„Von da an kam Herr Bonosevich zu uns nach Roding“, erinnerte sich Dr. Hardmann, der erklärt, dass eine jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit der Uniklinik Regensburg besteht. Patienten, die auf ein Spenderherz warten, werden im Sana Krankenhaus Roding bestens vom speziell geschulten Personal medizinisch versorgt und betreut. Im Fall Bonosevich dauerte diese Versorgung ganze vier Monate. „Da ist der Lagerkoller vorprogrammiert“, weiß der Chefarzt und auch Bonosevich bestätigt, dass „der dritte Monat der schlimmste ist“.

 

Trotzdem habe er die individuelle Betreuung in Roding ganz besonders geschätzt. Zwischen ihm, den Ärzten, dem Pflegepersonal und den Therapeuten sei ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis entstanden, das man wohl in größeren Kliniken so nicht finden werde.

 

 

31. Juli 2012: „Wir haben ein passendes Herz für Sie“. Geoffrey Bonosevich kann nicht glauben, was er da hört und musste mehrmals nachfragen. „Ich habe sofort meine Familie angerufen, meine Kinder haben gejubelt“, berichtet er. Innerhalb von rund vier Stunden lag er auf dem Operationstisch und sein neues Leben begann.

 

 

Heute ist der gebürtige Amerikaner wieder fit. „Ich muss zwar noch viele Tabletten nehmen, aber mit denen kann ich leben“, erzählt er. Er geht wieder seiner Vollzeitbeschäftigung nach, engagiert sich im Verein der Transplantationsbetroffene Bayern e.V, lebt bewusster mit seiner Familie und läuft auch schon wieder beim Viertelmarathon mit. Auf die Frage, ob dies nach diesem schweren Eingriff auch erlaubt sei, antwortet Dr. Hardmann: „Aber natürlich, all dies wurde gemacht, damit Sie leben können.“

 

Sana Kliniken des Landkreises Cham

Tiergartenstraße 4

93413 Cham