Cham, 15. September 2017. Mehr als 150 000 Kilometer an Blutgefäßen liegen im menschlichen Körper verteilt und versorgen die Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff. Ist einer dieser Wege blockiert, kränkelt das ganze System. „Die Ursachen müssen bekämpft, Gefahrenquellen aktiv ausgeschaltet und im Bedarfsfall Erkrankungen professionell behandelt werden“, rät Dr. Reinhard Scharrer-Pamler, Chefarzt der Abteilung für Gefäß- und Thoraxchirurgie an den Sana Kliniken des Landkreises Cham. Anlässlich des 13. Bundesweiten Gefäßtages steht er allen Patienten am 23. September von 9 bis 11 Uhr unter der Hotline 09971-409-519 für Fragen zur Verfügung.
Arterienverkalkung, Krampfadern, Durchblutungsstörungen oder Bauchaortenaneurysma - die Risiken für eine Gefäßerkrankung sind oftmals bekannt, doch reicht allein das Wissen darüber nicht aus. Bereits zum 13. Mal beschäftigt sich am 23. September der bundesweit stattfindende Gefäßtag, der auf Initiative der Gesellschaft für Gefäßchirurgie ins Leben gerufen wurde, mit den verschiedenen Auswirkungen von Gefäßerkrankungen. Auch die Sana Kliniken des Landkreises Cham wollen sich mit einer Telefonsprechstunde mit Dr. Reinhard Scharrer-Pamler, Chefarzt der Abteilung für Gefäß- und Thoraxchirurgie an den Sana Kliniken des Landkreises Cham, am 23. September von 9 bis 11 Uhr daran beteiligen und den Landkreisbürgern vorab die Notwendigkeit der Vorsorgeuntersuchungen nahebringen.
Hr. Dr. Scharrer-Pamler, welche Risikofaktoren begünstigen Gefäßerkrankungen?
Bewegungsmangel, Fehlernährung und Übergewicht, Rauchen, Alkohol und Stress sowie Bluthochdruck und Zuckerkrankheit sind DIE Faktoren, die Gefäßerkrankungen auslösen und vorantreiben. Sicherlich weiß jeder, dass all dies vermieden werden sollte, doch die Realität sieht anders aus. Wer im Büro arbeitet, sitzt. Wer keine Zeit hat, frisch zu kochen, ist zwischendurch „was schnelles“. Und auch der Stress lässt sich oft nicht vermeiden. In diesen Fällen ist es wichtig, gegenzusteuern und bewusst Ruhepausen einzulegen oder ein bisschen Sport zu treiben. Auch eine gesunde Ernährung, dann wenn die Zeit es zulässt, kann schon helfen.
Wer sollte zur Vorsorgeuntersuchung?
Entscheidend ist natürlich immer, eventuell bestehende Vorerkrankungen zu berücksichtigen. Der Diabetiker wird beispielsweise nicht daran vorbei kommen, seine Gefäße regelmäßig checken zu lassen. Ebenso werden Patienten mit Krampfadern öfters den Arzt besuchen müssen. Gibt es in der Familie Fälle von Gefäßerkrankungen, so zählen auch diese Menschen zur Risikogruppe. Grundsätzlich gilt, wer sich um sich sorgt, sorgt vor!
Welche Vorsorgeuntersuchungen sind am wichtigsten?
Blutdruckmessung, Dopplerdruckmessung, Cholesterinmessung, Krampfaderuntersuchung und Ultraschall sind schmerzlos und nehmen nur wenig Zeit in Anspruch und kommen somit für alle in Frage. Im Bedarfsfall werden die Untersuchungsmöglichkeiten in den Sana Kliniken des Landkreises Cham auf den einzelnen Patienten abgestimmt, um ein bestehendes Krankheitsbild zu klären.
Kann man sagen, wie viele Menschen an einer Gefäßerkrankung leiden?
Im Landkreis leben rund 120 000 Erwachsene, nach Schätzung leiden circa 5 000 unter
Gefäßerkrankungen, jedoch sind nur 2 000 erkannt. Und die Dunkelziffer wird immer größer, da aufgrund der demografischen Entwicklung und des massiven Anstiegs der Diabeteserkrankungen die Gefäßerkrankungen auf dem Vormarsch sind.