280000 Menschen erleiden in Deutschland den Statistiken zufolge jährlich einen Herzinfarkt, über 60000 überleben diesen nicht. Damit ist der Herzinfarkt zu einer der häufigsten Todesursache der heutigen Zeit geworden. Wie man dem Tod in diesem Fall noch mal von der Schippe springt und wie es sich mit einem überstanden Herzinfarkt weiter gut leben lässt, erklärt Dr. Bernd Hardmann im letzten Beitrag zu den Herzwochen im November.
Die Symptome
„Am wichtigsten ist, die Anzeichen eines Herzinfarktes zu erkennen“, erklärt Dr. Bernd Hardmann, Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie in den Sana Kliniken des Landkreises Cham. Dazu zählen ein länger als fünf Minuten anhaltender heftiger Schmerz oder starker Druck in der Brust, der in Schulter, Arm, Unterkiefer und/oder Oberbauch ausstrahlt, ein Gefühl der Enge im Brustbereich, ein Unruhegefühl bis hin zu Todesangst, kalter Schweißausbruch und Blässe, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot. Nicht alle Symptome treten gleichzeitig auf, schon eines dieser Anzeichen kann auf einen drohenden Herzinfarkt hindeuten.
Da die Grenzen fließend sind, rät der Fachmann deshalb, schon beim kleinsten Verdacht den Arzt aufzusuchen bzw. den Notarzt zu rufen. Die „goldene Stunde“, die erste Stunde nach dem Infarkt, kann zwischen Leben und Tod, sowie über die weitere Genesung entscheiden. Leitet der Arzt rechtzeitig die so genannte Lyse, eine medikamentöse Behandlung zur Blutverdünnung, oder eine Herzkatheter-Therapie ein, wird Schlimmeres abgewandt. Der Patient wird intensivmedizinisch versorgt, ehe er nach zwei bis drei Tagen auf die Normalstation verlegt werden kann. Nach dem Krankenhausaufenthalt schließt sich meist eine Anschlussheilbehandlung in einer Reha-Einrichtung an, in der die Patienten lernen, mit der Erkrankung umzugehen.
Das Leben nach dem Herzinfarkt
Ist der Herzinfarkt überstanden und der Betroffene wieder in sein gewohntes Umfeld zurückgekehrt, macht sich oft Unsicherheit breit. „Viele wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, welchen Belastungen sie sich aussetzen dürfen und wie sie die meist normalen Signale des Körpers deuten müssen“, bestätigt Dr. Bernd Hardmann. Ganz unberechtigt sei diese Sorge nicht, erklärte er weiter, da dem Herzinfarkt immer eine Ursache zugrunde gelegen haben muss. Diese Ursache muss deshalb weiterhin beobachtet und behandelt werden – letzteres in der Regel durch Medikamente. Durch eine dauerhafte und auf die Infarktursache abgestimmte Medikation wird ein ungehinderter Blutfluss im Herzen sichergestellt. Die Pumpleistung wird regelmäßig vom behandelnden Arzt kontrolliert, die Blutfettwerte überwacht. Regelmäßige Blutdruck- und EKG-Kontrollen sowie Herzultraschall-Untersuchungen runden dieses notwendige „Überwachungssystem“ ab.
Was jeder selbst tun kann
„Vermeiden Sie die Risikofaktoren“, rät Dr. Bernd Hardmann allen Patienten, die einen Herzinfarkt hinter sich haben. Wer am Glimmstängel hängt, dem bleibt nichts anderes übrigen, als diesem zu entsagen. Wer an Übergewicht leidet, sollte tunlichst alles daran setzen, dieses abzubauen. Wer zu hohe Cholesterinwerte hat, muss sich gesund ernähren. Und auch Sport ist durchaus allen Herzinfarktpatienten anzuraten – immer im Rahmen der individuellen Möglichkeiten und nach Absprache mit dem Arzt. Wer diese einfachen Regeln beherzigt wird auch weiterhin Freude am Leben haben.
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