Cham, 23. Februar 2018. Zunächst hat die aktuelle Grippewelle einen Bogen um den Landkreis Cham gemacht. Seit Anfang des Jahres wurden aber nun die ersten 18 Influenzafälle an den drei Standorten der Sana Kliniken bestätigt; fünf von ihnen werden weiterhin klinisch versorgt. Anlass zur Sorge besteht jedoch nicht. „Durch die Erfahrungen der letzten Jahre sind wir gut auf die laufende Grippewelle vorbereitet“, betont Dr. Bernd Hardmann, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin an den Kliniken. Damit für Influenza-Patienten genug freie Betten zur Verfügung stehen, könnten geplante Eingriffe, die nicht dringlich sind, verschoben werden. Ebenfalls keinen Grund zur Sorge gebe es zudem bei Notfällen. Jeder Patient werde zeit- und fachgerecht versorgt. „Allerdings bitten wir die Bevölkerung um Verständnis, dass es zu Stoßzeiten zu etwas längeren Wartezeiten kommen kann", erklärt Dr. Hardmann.
Influenzaviren werden durch Tröpfchen übertragen, die insbesondere beim Husten oder Niesen entstehen. Um eine Ausbreitung der Influenzaviren zu verhindern, haben die Sana Kliniken des Landkreises Cham deshalb zahlreiche Vorsorgemaßnahmen eingeleitet, die auf den Schutz von Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern abzielen. So werden Influenza-Betroffene für eine zielgerichtete Behandlung isoliert. Zur Absicherung der Mitarbeiter vor Ansteckung werden Schutzmasken und Schutzkittel verwendet, die nach dem Verlassen der jeweiligen Zimmer entsorgt werden. Angehörige der Patienten werden gebeten, Krankenbesuche nach Möglichkeit auf ein Minimum zu reduzieren. „Das dient dem Eigenschutz und dem Schutz der Patienten, die möglicherweise abwehrgeschwächt sind und sich anstecken könnten“, erläutert Dr. Hardmann.
„Denn eine richtige Influenza darf nicht mit den ‚normalen‘ Erkältungskrankheiten verwechselt werden“, erklärt der erfahrene Internist, der als Symptome der schweren Grippeerkrankung hohes Fieber, Schüttelfrost, Hals- und Gliederschmerzen sowie Reizhusten nennt. Im schlimmsten Fall bestehe sogar Lebensgefahr.
Dr. Albert Eisenreich, Leiter des Chamer Gesundheitsamtes, ergänzt: „Die Grippewelle spiegelt sich nicht nur in einer erhöhten Anzahl von Patienten in Praxen und Krankenhäusern wieder. Auch die Meldezahlen bestätigen: Die Influenza ist auf ihrem vorläufigen Höhepunkt. Dabei stellen die gemeldeten Fälle nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Erkrankungen dar, da nur die im Labor untersuchten und bestätigten Fälle an das Gesundheitsamt gemeldet und dort statistisch erfasst werden.“
Das beste Mittel für einen langfristigen Schutz vor einer Erkrankung ist weiterhin die Grippeschutzimpfung. Vor allem Menschen, die im Kontakt zu vielen anderen Personen oder zu bereits geschwächten Menschen stehen, sollten sich impfen lassen – einfach, um sich und andere nicht zu gefährden. Die Kosten für die Impfung übernimmt die Krankenkasse. Zwar ist die Schutzimpfung keine Garantie dafür, dass man die Grippe nicht bekommt. „Dafür sind die Viren einfach zu vielfältig. Man müsste genau gegen diesen einen Virus geimpft geworden sein, mit dem man sich dann ansteckt“, bestätigt Dr. Hardmann. „Angesichts der Risiken einer Grippeinfektion würde ich aber immer zu einer Impfung raten. Die Impfungen sind in der Regel auch sehr verträglich und Nebenwirkungen selten“, sagt Dr. Hardmann.
Wie bei den meisten Medikamenten können auch bei Grippe-Impfstoffen Nebenwirkungen auftreten. Die häufigste Nebenwirkung ist eine Erkältung. Weil der Körper nach einer Impfung mit der Bildung von Antikörpern beschäftigt ist, ist er anfälliger für eine in der Regel harmlose, aber unangenehme Erkältung.