Cham

Heinz Lemberger und Josef Weiß sprangen dem Tod noch einmal von der Schippe – Chefarzt Dr. Scharrer-Pamler behandelte lebensgefährliche Bauchaortenaneurysmen

Glück im Unglück – Rechtzeitige Hilfe hat Leben gerettet

Heinz Lemberger hatte Glück im Unglück, denn sein eigener Körper und die Notoperation im Sana Krankenhaus Cham sorgten dafür, dass ein Loch in der Bauchschlagader für ihn nicht den Tod bedeutete. In einem frühen Stadium wurde die Erweiterung der Bauchschlagader bei Josef Weiß erkannt und im Sana Krankenhaus Cham behandelt.

 

 

Vor 60 Jahren, im April 1955, verstarb Albert Einstein in den Vereinigten Staaten – an einem Riss in der Bauchschlagader. Aufgrund starker Bauchschmerzen war er in ein Krankenhaus eingewiesen worden, eine Aufweitung der Bauchschlagader war damals bereits seit Jahren bei ihm bekannt. Doch die Ärzte konnten ihm nicht helfen, und so verstarb Albert Einstein letztendlich an inneren Blutungen.

 

 

In den vergangenen 60 Jahren haben sich mittlerweile zwei Generationen von Gefäßchirurgen dieses Problems angenommen. Zunächst wurden Methoden entwickelt, um solche geplatzte Bauchschlagadern durch eine Operation versorgen zu können. Diese Operation war sehr jedoch  sehr schwierig und im Fall einer bereits eingetretenen Blutung überlebte höchstens ein Viertel der Patienten.

 

 

Anders sah es bei der elektiven, also geplanten, Operation aus. Hier hatten die Patienten gute Überlebenschancen. Seit den 90er Jahren wurden minimalinvasive Methoden entwickelt, um große Bauchschnitte zu vermeiden und trotzdem große Stents (medizinische Implantate zum Offenhalten von Gefäßen oder Hohlorganen) in die Bauchschlagadern einbringen zu können.

 

 

Dr. Reinhard Scharrer-Pamler, Chefarzt der Gefäßchirurgie der Sana Kliniken des Landkreises Cham, hat bereits im September 1994, damals noch an der Universitätsklinik in Ulm, an diesen Methoden mitgearbeitet und damals seinen ersten elektiven Patienten mit dieser Methode erfolgreich behandelt. Er gehört damit zu den Pionieren in Deutschland und hat seitdem ca. 750 Patienten erfolgreich behandelt. Nach den elektiven Patienten wurden diese Methoden auch auf die Notfälle ausgeweitet.

 

 

So überleben heute rund 80 bis 90 Prozent der Notfallpatienten ohne größere Probleme – so auch im August 2015 Heinz Lemberger. Er hatte buchstäblich Glück im Unglück, dass eine geplatzte Bauchschlagader für ihn nicht den Tod bedeutete.

 

 

 „Ich bin in der Nacht aufgewacht und konnte vor Schmerzen nur noch schreien. So etwas habe ich noch nie erlebt. Zum Glück ist mein Sohn im Haus, der dann sofort den Notarzt gerufen hat“, erinnert sich Heinz Lemberger an diese schlimme Nacht am 17. August. Die Untersuchung im Sana Krankenhaus Cham ergab: ein rückwärtsgerichtetes Loch in der Bauchschlagader. Die Diagnose, die innerhalb weniger Stunden den Tod bedeutet hätte, rettete ihm gleichzeitig das Leben. „Entscheidend war, dass das Loch von der eigenen Lendenmuskulatur bedeckt wurde und der Patient so viel langsamer Blut verloren hat, als wenn das Loch nach vorne Richtung Darm gelegen hätte“, erklärt Dr. Reinhard Scharrer-Pamler, Facharzt für Gefäß- und Thoraxchirurgie. „Hätte es in den Bauchraum geblutet, wäre der Patient innerhalb weniger Minuten verstorben“, bestätigt der Mediziner. Innerhalb weniger Stunden nach Eintreffen von Heinz Lemberger in der Notaufnahme wurde die Notoperation durchgeführt.

 

 

In einer zweistündigen Operation wurde dem Patienten durch beide Leisten ein Stentgraft in die Hauptschlagader gesetzt und somit das Loch verschlossen. Dies hat ihm heute wieder zur Beschwerdefreiheit verholfen.  „Ein bisschen zieht’s noch, aber damit kann ich leben“, freut er sich. Nach einem zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt weiß er, wie viel Glück er gehabt hat. „Dass wir so gute Ärzte direkt vor der Haustür haben, ist schon eine gute Sache“, so Heinz Lemberger weiter, der nun regelmäßig zu Kontrollen in die Sprechstunde kommen wird.

 

 

Regelmäßigen Kontrollen der Bauchschlagader muss sich auch Josef Weiß unterziehen. Er verdankt einer Routine-Untersuchung beim Hausarzt, den er wegen leichter Schmerzen aufgesucht hatte, dass es bei ihm erst gar nicht so weit gekommen ist. Bei ihm wurde per Ultraschall festgestellt, dass seine Schlagader im Bauch extrem erweitert und damit prädestiniert für den Durchbruch war. „Eine Bauchschlagader ist im Normalfall etwa so dick wie der eigene Daumen. Bei doppelter Dicke gilt sie als auffällig, muss beobachtet und im Bedarfsfall behandelt werden“, informiert Dr. Reinhard Scharrer-Pamler.

 

 

Bei Josef Weiß wurde die Bauchschlagader im Sana Krankenhaus Cham im August deshalb mit einem Stent an der erweiterten Stelle „gesichert“. „So wird verhindert, dass sie doch noch aufreißt und der Patient vielleicht nicht so viel Glück hat wie im Fall Lemberger“, erklärt Dr. Reinhard Scharrer-Pamler. Josef Weiß ist sehr zufrieden, „die Behandlung und das Team waren hervorragend, es gibt nichts auszusetzen“, erklärt er rückblickend, „jetzt geht es wieder aufwärts“.

Sana Kliniken des Landkreises Cham

Tiergartenstraße 4

93413 Cham