Cham

Dr. Volker Stock von den Sana Kliniken Cham appelliert, sich frühzeitig mit der Organspende auseinanderzusetzen

Ein Thema, das früher oder später jeden betrifft

Organspende ist ein Thema, das jeden irgendwann betrifft. 12000 Menschen in Deutschland warten auf ein Spenderorgan, drei Menschen sterben täglich, weil dieses nicht zur Verfügung steht und es werden immer mehr, da durch den Organspendeskandal die Bereitschaft, zu spenden drastisch sank. Zum Tag der Organspende am 7. Juni ist es trotzdem nicht die Intension des Transplantationsbeauftragten der Sana Kliniken des Landkreises Cham, Dr. Volker Stock, Überzeugungsarbeit zu leisten, sondern aufzuklären.

„Ich möchte einfach, dass jeder auch mit den eigenen Angehörigen über dieses Thema einmal spricht“, erklärte Dr. Stock, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin, der zu bedenken gibt, dass früher oder später jeder mit dem eigenen Tod oder dem eines Familienmitglieds konfrontiert werden wird. Für die Angehörigen sei es dann besonders belastend, zu entscheiden, was mit den Organen des Patienten geschehen soll. Liegt beispielsweise ein Organspendeausweis vor oder wurde der Wille innerhalb der Familie deutlich kundgetan, wird diese schwere Last der Entscheidung von den Schultern der Hinterbliebenen genommen.

Als Spender kommt jeder in Frage, vorausgesetzt es wurde keine HIV- oder bösartige Tumorerkrankung festgestellt. Schon mit 16 Jahren kann man einer Spende ausdrücklich zustimmen, ab 14 Jahren einer Spende widersprechen. Dabei muss niemand Angst haben, dass beispielsweise nach einem Unfall der Organspender schneller „aufgegeben“ wird als der Nicht-Spender. „Für jeden Patienten wird das Möglichste getan, um ihm zu helfen, gilt er jedoch als Hirntod, kommt jede Hilfe zu spät“, erklärt der Transplantationsbeauftragte. Zwei von einander und von den Transplantationsvorgängen unabhängige Ärzte prüfen den Gesundheitszustand des Patienten. Erst, wenn beide keine Hirnfunktionen mehr feststellen können, wird der Patient für tot erklärt unddie Organe werden freigegeben – wieder vorausgesetzt, dass der Sterbende seine Bereitschaft dazu kundgetan hat oder die Angehörigen sich, sollte der Wille des Patienten unbekannt sein, dafür entschieden haben.

Mit Zustimmung zur Organspende setzt sich ein bis ins kleinste Detail durchorganisierter Verwaltungsapparat in Bewegung. Das Krankenhaus mit dem Spender meldet die Spende an die Koordinierungsstelle DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation), diese geben die Daten an Eurotransplant weiter, das verantwortlich für die Zuteilung der Spenderorgane in sieben europäischen Ländern ist. Eurotransplant informiert dann die Klinik, in der der potentielle Empfänger behandelt wird und dieser wird wiederum von seinen behandelnden Ärzten kontaktiert. Da für die Organentnahme, die Zuteilung und OP des Empfängers nur ein Zeitfenster von rund fünf Stunden offen steht, muss der Empfänger allzeit bereit sein. Ist er nicht anzutreffen, geht das Organ an den nächsten auf der Liste. Dabei entscheiden drei Kriterien, wer ein Organ erhält: die Dringlichkeit, die Erfolgsaussicht und die Chancengleichheit. Die Organentnahme ist in jeder Klinik möglich, unterstützt werden die Ärzte von einem Team der DSO. Auch die Sana Kliniken des Landkreises Cham bieten mit ihrem umfassenden Leistungsspektrum eine Rund-um-Versorgung der Bürger an und beraten zum Thema „Organspende“.

Dr. Volker Stock: „Mit dem Organspendeskandal ist leider auch die Bereitschaft der Menschen, zu spenden, gesunken. Unser Ziel ist es deshalb, das Vertrauen in die Ärzte, die für die Transplantationen zuständig sind, wieder herzustellen. Dies wird sicher einige Zeit dauern, doch rechtfertigt das Ergebnis alle Mühen“.

Sana Kliniken des Landkreises Cham

Tiergartenstraße 4

93413 Cham