Sana Kliniken des Landkreises Cham

Dr. Egbert Frick, Chefarzt für Innere Medizin an den Sana Kliniken des Landkreises Cham, rät zu Schutzmaßnahmen und erklärt, wie Zecken richtig entfernt werden

Die Zeckensaison beginnt – Chefarzt Dr. Frick gibt Tipps

Cham, 28. April 2017.Fies, gemein und klein: So wird sie beschrieben, die Zecke. Tatsächlich reicht ein Biss des kleinen Parasiten aus, um ernsthaft krank zu werden. Der Frühling nimmt langsam Fahrt auf und mit ihm beginnt die Zecken-Zeit. Massenweise tummeln sie sich in Wald, Wiese und Feld; dafür hat der milde Winter gesorgt. Wie man sich vor Zeckenstichen schützt und was bei einem Zeckenstich zu tun ist, erläutert Chefarzt Dr. Egbert Frick.

 

Zecken sitzen nicht auf Bäumen. Zecken springen auch nicht von weitem auf ihren Wirt. Zecken treiben sich auf Gräsern, Farnen oder losem Laub im Wald herum. Erspähen sie ein potenzielles Opfer, krallen sie sich erst bei direktem Kontakt an Schuhen, Hosen oder direkt an der Haut fest. Dort krabbelt die Zecke solange umher, bis sie eine gut durchblutete Stelle ausfindig macht – beispielsweise die Kniebeuge. Dann sticht sie zu und saugt Blut.

 

Beim Blutsaugen können Zecken die Erreger der Frühsommer-Meningoezephalitis (FSME), eine spezielle Form der Hirnhautentzündung, und die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen. Laut dem Robert Koch-Institut tragen zehn bis 35 Prozent der Zecken Borrelien in sich. In Deutschland infizieren sich etwa zwei bis sechs Prozent der Menschen, die von einer Zecke gepikst wurden, mit Borrelien. Weitaus seltener sind Zecken mit FSME-Viren befallen. In den deutschen FSME-Risikogebieten – also auch in Bayern – tragen zirka 0,1 bis fünf Prozent der kleinen Spinnentiere das Virus in sich.

 

„Hat Sie eine Zecke erwischt, sollten Sie das Tierchen schleunigst entfernen. Denn je länger es saugt, desto höher wird das Risiko für übertragbare Krankheiten – insbesondere Borreliose“, erklärt Dr. Frick. Wie Zecken am besten beseitigt werden, darüber kursieren zahlreiche Gerüchte. „Sie sollten weder Öl, Kleber noch Alkohol auf die Zecke träufeln. Dadurch übergibt sich die Zecke und kann erst recht Erreger übertragen“, sagt Dr. Frick. Dreht man die Zecke nach links oder rechts, bleibt häufig das Beißwerkzeug der Zecke in der Haut stecken. Dr. Frick: „Mein Tipp: Ziehen Sie die Zecke langsam mit einer feinen Pinzette, einer Zeckenzange oder -karte aus der Haut. Dabei sollten Sie die Zecke möglichst nicht quetschen und dicht über der Haut packen. Anschließend muss die Einstichstelle desinfiziert werden. Erwischen Sie die Zecke nicht vollständig, brauchen Sie aber nicht in Panik zu geraten. Beobachten Sie die Stelle einige Tage. Entzündet sich die Hautregion – wird sie also rot, schmerzt oder juckt – gehen Sie am besten zum Arzt. Bei Fieber, Benommensein, allgemeinem Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen oder Lähmungserscheinungen sollte ebenfalls der Arzt aufgesucht werden.“

 

Am besten ist es jedoch, den Tierchen erst gar keine Chance zu geben. Deshalb gilt es, sich bei Spaziergängen zu schützen. So sollte man möglichst auf festen Wegen bleiben und Unterholz genauso wie hohes Gras meiden. Sinnvoll ist das Tragen von festen Schuhen und heller Kleidung, auf der man Zecken leichter sehen kann. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte man den Körper nach Zecken absuchen. Bevorzugte Saugstellen sind Kopf und Hals, die Achseln und die Kniekehlen.

Sana Kliniken des Landkreises Cham

Alexander Schlaak

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