Cham, 26. März 2019.Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Was ist anders? In seinem Vortrag bei den „2weier Diabetikern“ ging der Referent, Prof. Dr. Stefan Buchner, Chefarzt aus den Sana Kliniken des Landkreises Cham, genau dieser Frage auf den Grund. Da mehr als die Hälfte der an Diabetes mellitus erkrankten Menschen an einem Herzinfarkt stirbt, besteht eindeutig ein Zusammenhang.
„Leider kommt die Kombination Diabetes und Herzerkrankungen sehr häufig vor“, erklärt Prof. Dr. Buchner den 25 Mitgliedern der Diabetiker-Selbsthilfegruppe, die zum Vortrag in das Rot-Kreuz-Haus gekommen waren.Oft wird eine Herzschädigung aufgrund des Diabetes erst spät erkannt. Umgekehrt kommt es vor, dass eine Diabeteserkrankung erst erkannt wird, weil ein Patient seinen Arzt wegen Herzbeschwerden aufsucht.
Hoher Blutdruck, erhöhte Blutfettwerte, ein bauchbetontes Übergewicht und Diabetes begünstigen Herz-Kreislauferkrankungen. Die durch Diabetes hervorgerufenen hohen Blutzuckerwerte schädigen die Gefäße im Körper, und es kann somit langfristig zu starken Veränderungen der Arterien bis hin zu relevanten Verengungen der Arterien kommen. Folge können Schlaganfall oder Herzinfarkt sein. „Das sind bekannte Fakten“, so der Chefarzt für interventionelle Kardiologie, „doch was ist bei Diabetikern anders?“. Anders, oder besser gesagt, oft „unerkannt“ ist der Verlauf der Herzerkrankung. Viele Betroffene merken nicht, dass sie einen Herzinfarkt erleiden bzw. schon erlitten haben. Prof. Dr. Buchner: „Man spricht dabei von einem stillen Herzinfarkt“. Dieses Risiko ist bei Diabetikern um ein vierfaches höher als bei Nicht-Diabetikern. Da Diabetes die Nerven schädigt, verspüren die Betroffenen meist nicht die typischen Brustschmerzen, die auf eine Herzerkrankung hinweisen. Unerkannt steigt damit auch das Risiko, daran zu versterben. Klarheit, ob ein Diabetiker bereits eine Herzerkrankung hat, schafft deshalb nur der Gang zum Arzt.
„Bluthochdruck, rauchen, Übergewicht, Alkohol, Stress und Bewegungsmangel – all das begünstigt Herzerkrankungen und genau diese gilt es, vorbeugend auszuschalten“, rät der Mediziner, der in seinem Vortrag auf die medikamentöse Behandlung hinweist.