Cham, 18. März 2021. Zum 20. Mal steht der März in ganz Deutschland auch im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Ausgerufen von der Felix Burda Stiftung, der Stiftung LebensBlicke und dem Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. engagieren sich im Darmkrebsmonat März bundesweit Gesundheitseinrichtungen für die Darmkrebsprävention. Auch die Sana Kliniken des Landkreises Cham beteiligen sich wieder; pandemiebedingt allerdings mit einem Online-Format. Dr. Florian Stadler, Ärztlicher Direktor sowie Chefarzt für Allgemein- und Visceralchirurgie an den Kliniken, erklärt in einem anschaulichen Videointerview die verschiedenen Möglichkeiten der Prävention, Diagnostik und Therapie. Das Video wurde in Kooperation mit TVA produziert; durch das Gespräch mit Dr. Stadler führt TVA-Moderator Martin Lindner. Verfügbar ist das Video nun für alle Interessierten auf der Startseite der Kliniken (www.sana.de/cham) und auf der Homepage der Abteilung für Allgemein- und Visceralchirurgie (https://www.sana.de/cham/medizin-pflege/allgemein-und-visceralchirurgie).
Darmkrebs ist weiterhin eine der häufigsten Krebstodesursachen in Deutschland. Dabei ist die gefährliche Erkrankung mittlerweile gut behandelbar. Zudem kann kaum einer Krebsart so leicht vorgebeugt werden. Denn: 90 Prozent aller Todesfälle an Darmkrebs könnten vermieden werden. Vor diesem Hintergrund stehen die verschiedenen Möglichkeiten zur Vorsorge, Diagnose und Behandlung von Darmkrebs im Zentrum des Video-Talks mit Dr. Florian Stadler. Der erfahrene Mediziner hat es sich zur Aufgabe gemacht, in der Region regelmäßig auf die Krankheit aufmerksam zu machen. Und dies nicht ohne Grund: „Gerade im ostbayerischen Raum scheint das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, besonders hoch zu sein“, erklärt Dr. Stadler. „Über die Gründe wird weiterhin diskutiert und viel spekuliert.“
Gesichert aber ist: Jeder von uns hat es selbst in der Hand, durch Darmkrebsvorsorge bzw. Darmkrebsfrüherkennung sein persönliches Risiko günstig zu beeinflussen. Denn Darmkrebs fällt nicht vom Himmel, er entsteht aus Vorstufen, den Polypen, die sich über gutartige Tumoren (den Adenomen) letztlich zu Darmkrebs weiter verändern. „Doch auch in diesem Zusammenhang nimmt unsere Region statistisch wieder eine Spitzenstellung ein. Die Bereitschaft, sich über Präventionsmaßnahmen mit dem Thema Darmkrebs zu beschäftigen, scheint hier – relativ gesehen – geringer ausgeprägt“, sagt Dr. Stadler. Dabei können schon im Zuge einer Darmspiegelung alle Vorstufen (Polypen, Adenome) entfernt werden, aus denen eine Krebserkrankung hervorgehen kann.
Die Diagnose Darmkrebs ist eine erschütternde Nachricht, aber inzwischen auch kein Grund mehr zu verzweifeln. „Die moderne Medizin bietet vielfältige Möglichkeiten, dem Krebs zu begegnen“, betont Dr. Stadler im Videointerview. Eine davon ist die Operation, die – frühzeitig vorgenommen – Leben retten kann. Das Operationsspektrum an den Sana Kliniken des Landkrteises Cham umfasst hier alle offenen Verfahren sowie die minimalinvasiven Techniken (Schlüssellochchirurgie), die auch bei Darmkrebserkrankungen eingesetzt werden können. „Problematisch bleibt, dass eine bösartige Darmerkrankung vergleichsweise spät Symptome verursacht“, erklärt der Chrirug. Ein Tumor kann über Jahre unbemerkt wachsen. „Der Heilungserfolg ist immer davon abhängig, wie schnell der Krebs entdeckt wird. Eine regelmäßige Vorsorge kann daher Leben retten“, so Dr. Stadler.