Patienten mit Darmkrebs werden in Biberach im zertifizierten Darmzentrum nach den aktuellsten Standards behandelt. Dabei garantiert die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Chirurgie, Medizinischer Klinik, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologie, den niedergelassenen Fachärzten und Hausärzten sowie der Pflege, der Stomatherapie und der Psychoonkologie den Patienten eine bestmögliche fachübergreifende Behandlung in unserem Darmzentrum. Für jeden Patienten werden individuelle Behandlungskonzepte in enger Absprache mit allen beteiligten Disziplinen erstellt. Hier finden Sie Wissenswertes zum Thema Darmkrebs, Vorsorge und Früherkennung.
Magen-/Darmerkrankungen
Darmkrebs
Welche Risikofaktoren gibt es?
- vererbbare Darmpolypen
- langjährige chronische Darmerkrankungen
- Personen, die schon einmal einen bösartigen Darmtumor hatten
- Bewegungsmangel, Übergewicht
- langjähriger Alkohol- und Nikotinkonsum
- viel Fleisch und tierische Fette
- wenig Obst, Gemüse und Vollkornprodukte
- Darmkrebs in der Familie
Symptome
Darmkrebs wird sehr oft zu spät erkannt - deshalb sollten Sie nicht auf Symptome warten sondern Risikofaktoren erkennen und Vorsorgeuntersuchungen nutzen. Die Erkrankung beginnt meist schleichend und mit unterschiedlichen Symptomen wie
- Blut im Stuhl
- krampfartige Bauchschmerzen
- veränderte Stuhlgewohnheiten (mal Durchfall, dann wieder Verstopfung)
- Gewichtsverlust und Kräfteverfall
- Blässe und Blutarmut
- Übelkeit, Völlegefühl und Appetitlosigkeit
Vorsorge
Entscheidend für die Früherkennung ist die Darmkrebsvorsorge. Wird der Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut. Auch lässt sich durch regelmäßige Darmspiegelungen und einer konsequenten endoskopischen Polypabtragung die Erkrankungshäufigkeit um 70 bis 90% senken.
Der Gesetzgeber hat die Früherkennungsuntersuchungen für Darmkrebs folgendermaßen geregelt:
- Die Kosten für eine Koloskopie werden bei Männern ab dem 50., bei Frauen ab dem 55. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
- Versicherte haben Anspruch auf wenigstens zwei Darmspiegelungen. Wird bei der ersten Untersuchung nichts Auffälliges festgestellt, findet die zweite nach zehn Jahren statt.
- Ab 50 Jahren haben Männer und Frauen jährlich Anspruch auf einen immunologischen Stuhltest, ab 55 Jahren alle zwei Jahre.
Für Menschen mit einer familiären Vorbelastung, d.h. einem Verwandten ersten Grades (Eltern, Geschwister) mit Darmkrebs, sollte die Vorsorge deutlich früher beginnen. Als Faustregel kann man sagen, dass die erste Untersuchung 10 Jahre vor dem Alter stattfinden sollte, in dem das Familienmitglied an Darmkrebs erkrankt ist, spätestes jedoch im Alter von 40 bis 45 Jahren.
Darmspiegelung
Bei einer Darmspiegelung untersuchen wir den gesamten Dickdarm und den unteren Teil des Dünndarms mit einem Endoskop. Dabei wird ein dünnes flexibles Videoendoskop eingesetzt. Dieses kann über den ganzen Dickdarm bis in den unteren Teil des Dünndarmes vorgeschoben werden. Neben der Beurteilung der Darmschleimhaut hat die Untersuchung einen hohen Stellenwert in der Krebsvorsorge. So können beispielsweise Polypen frühzeitig erkannt und im Rahmen der Spiegelung entfernt werden. Darmkrebs, der meistens aus Polypen entsteht, kann so verhinder werden.
Die Untersuchung ist für die Patienten wenig belastend. Um eventuell auftretende Schmerzen (z. B. durch die eingebrachte Luft im Darm) zu vermeiden, erhalten unsere Patienten in der Regel vor der Untersuchung ein leichtes Beruhigungs- und Schlafmittel.
Wann ist eine Dickdarmspiegelung notwendig?
- zur Vorsorge
- Blutungen im Darm/Stuhl
- dauernder Durchfall oder Verstopfung
- dauernde Bauchschmerzen
Was ist vor und nach der Spiegelung zu beachten?
Vor der Spiegelung muss der Darm durch abführende Maßnahmen gereinigt werden. Hierfür erhalten Sie von uns oder Ihrem Hausarzt ausführliche Informationen. Wenn Sie ein Medikament zur Beruhigung und zum Schlafen bekommen haben, beachten Sie bitte, dass Sie anschließend 24 Stunden nicht fahrtüchtig sind und sich zu Ihrer eigenen Sicherheit abholen lassen müssen.
Wie läuft die Darmspiegelung ab?
Meistens wird für die Untersuchung ein Beruhigungsmittel verabreicht. Vor Beginn der Darmspiegelung wird der Enddarm mit dem Finger untersucht. Danach wird das Koloskop über den After in den Mastdarm und von dort aus weiter in den Dickdarm vorgeschoben. Durch das Zuführen von Luft wird der Dickdarm besser einsehbar. Während der Spiegelung können Gewebeproben entnommen werden.
Laparoskopische Operation
Darmpolypen, die bei einer Darmspiegelung nicht abtragbar sind, oder Tumore in einem frühen Stadium können wir durch eine minimalinvasive Operation (Schlüsselloch-operation) entfernen. Darmkrebs kann nur durch eine operative Entfernung dauerhaft geheilt werden, im Frühstadium liegt die Heilungschance bei bis zu 90%.
Bei dieser Art der Operation sind nur kleine Hautschnitte erforderlich, Patienten erholen sich meist schnell von dem Eingriff. Das Sana Klinikum Biberach betreibt ein interdisziplinäre Zentrums für Minimalinvasive Chirurgie (MIC-Zentrum) und ist für Operationen dieser Art sowohl technisch als auch personell bestens ausgestattet.
Vorteile einer minimalinvasiven Operation
- Kleinere Narben, kosmetische Vorteile
- Weniger Schmerzen
- Weniger Blutverlust
- Weniger Verwachsungen
- Kürzerer Klinikaufenthalt
- Schnellere Wiedererlangung der körperlichen Fitness
- Schnellere Wiedereingliederung in das Berufsleben
- Schnellere Möglichkeit, Sport zu treiben
TaTME
Ein neuartiges, proktologisches OP-Verfahren wird in Biberach mit der sogenannten "TaTME"-Methode angeboten (Transanale Totale Mesorektale Exzision). Durch die Verschmelzung von endoskopischen und laparoskopischen Ansätzen und die damit verbundene direkte Sicht auf den tumorösen Darm verspricht eine Operation mittels TaTME eine deutlich schonendere und präzisere Entfernung von Rektumkarzinomen. Durch TaTME können auch Nebenwirkungen, die die Lebensqualität der Betroffenen massiv einschränken, wie Inkontinenz, Potenzstörungen oder ein Stoma (künstlicher Ausgang) oftmals gänzlich vermieden werden.
Offene Operation
Bei bösartigen Tumore (Karzinomen) im Enddarm wird die sogenannten totalen mesorektalen Exzision angewendet. Durch einen Schnitt im Unterbauch entfernen wir dabei einen Teil des Darms und das umliegende Fett- und Bindegewebe. Mit dieser Technik wird die Rückfallgefahr deutlich gesenkt. Die Anlage eines künstlichen Darmausgangs ist nur in seltenen Situationen erforderlich. Bei einem Teil der Patienten liegt bereits eine Tumorabsiedlung (Metastasen) in der Leber vor. Je nach Ausdehnung und Lage der Metastasen ist eine operative Entfernung in Kombination mit einer Chemotherapie sinnvoll. Abhängig von der Tumorausdehnung und vom Ergebnis der Gewebeuntersuchung kann eine Chemotherapie und eventuell auch eine Bestrahlung erforderlich sein, die wir ebenfalls am Sana Klinikum Biberach anbieten.
Offene Operation
Fast-Track-Konzept
In unserer Klinik kommen sogenannte Fast-Track-Konzepte zur Anwendung. Wir legen dabei besonderen Wert auf Schmerzfreiheit, rasche Mobilisierung und einen zügigen und reibungslosen Heilungsverlauf nach der Operation.
Ernährung
Ändern Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten, dann können Sie Ihr Darmkrebsrisiko entscheidend vermindern. Wie? Nehmen Sie mehr Ballaststoffe, Obst und Gemüse zu sich. Wichtig ist auch regelmäßige Bewegung, ein normales Körpergewicht und der Verzicht auf Zigaretten. Übergewicht, der Verzehr von Fleisch und Fett erhöhen das Darmkrebsrisiko. Dabei ist aber nicht jede Art von Fett ungünstig. Beispielsweise wirken Omega-3-Fettsäuren und die in Schaffleisch vorkommende Linolsäure hemmend auf die Entstehung von Dickdarmkrebs.