Hebammenkreißsaal

Das Geburtszentrum des Biberacher Zentralklinikums begleitet werdende Mütter auf dem Weg zu einer möglichst natürlichen und selbstbestimmten Geburt. Schließlich ist die Geburt des eigenen Kindes ein tiefgreifendes Ereignis im Leben einer Frau. Die Möglichkeit, diesen Moment ganz bewusst und auf eine weitestgehend natürliche Art und Weise zu erleben, ist dabei für viele Schwangere von wachsender Bedeutung. 

Neben der interprofessionellen Entbindung unter ärztlicher Leitung bieten wir daher auch die Möglichkeit einer hebammenbegleiteten Geburt, welche eine besonders individuelle und ganzheitliche Betreuung ermöglicht.

Im sogenannten Hebammenkreißsaal* werden Frauen ausschließlich durch unsere erfahrenen Hebammen betreut und dabei unterstützt, aus eigener Kraft und möglichst interventionsarm zu gebären.

Wir bestärken werdende Mütter darin, die Geburt in einem geschützten Raum, in Ruhe und Geborgenheit, zu erleben. Sozusagen die Rückbesinnung auf den ganz ureigenen Geburtsvorgang und die Unterstützung dieser natürlichen Prozesse. 

Die empathische Begleitung des gesamten Geburtsprozesses durch die betreuende Hebamme, die Stärkung der Eigeninitiative und der natürlichen Intuition der Frau sowie die Betonung einer schonenden Geburt möglichst ohne medizinische Interventionen sind die zentralen Elemente dieses Betreuungsansatzes. Dies trägt dazu bei, eine Geburt noch persönlicher und erfüllender zu gestalten und passt zum Ansatz, den wir bereits seit vielen Jahren im Geburtszentrum verfolgen: die fürsorgliche Rundumbetreuung durch unsere Hebammen – im Kreißsaal und auf der Wochenstation. 

*Finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.

An erster Stelle steht im Biberacher Geburtszentrum immer die Sicherheit für Mutter und Kind, weshalb die Entbindung im Hebammenkreißsaal ausschließlich bei gesunden Frauen mit komplikationsfreien, unauffälligen Schwangerschaften möglich ist. Bei einem Vorstellungstermin im Klinikum wird bereits im Vorfeld anhand eines Kriterienkataloges ermittelt, ob diese Voraussetzungen gegeben sind, oder ob eine ärztliche Geburtsbegleitung sinnvoller ist.  

Wann eine Geburt im Hebammenkreißsaal nicht möglich ist: 

• Früherer Kaiserschnitt ohne nachfolgende vaginale Geburt 

• Mehrlingsschwangerschaften 

• Beckenendlage 

• Diabetes (Typ 1 oder Schwangerschaftsdiabetes) 

• Schwangerschaftscholestase  

• Blutungs- oder Thromboseneigung 

• Anämie (Hämoglobinwert <10,0 g/dl zur Geburt) 

• Atonie (verminderte Spannung und Funktion der Muskulatur) 

• Hoher Blutdruck (ab 160/110 mmHg) 

• BMI über 35

Wann eine Geburt im Hebammenkreißsaal im Einzelfall entschieden werden muss: 

• Auffälliger Befund bei der sonographischen Untersuchung der mütterlich/kindlichen Durchblutungssituation (Doppleruntersuchung) 

• Komplikationen, wie beispielsweise hoher Blutverlust, bei vorangegangener Geburt 

• Höhergradige Dammverletzung (Dammriss III. oder IV. Grades) bei früherer Geburt