Ich bin schwanger

Mögliche Erkrankungen in der Schwangerschaft

Frauen, die schwanger sind oder es werden möchten, sollten sich frühzeitig über mögliche Erkrankungen in der Schwangerschaft informieren. Vor allem Infektionskrankheiten wie das Cytomegalievirus, Streptokokken, Rötelviren oder Toxoplasmose können für Mutter und Kind eine ernsthafte Gefahr darstellen. Daneben kann es auch zu einer Schwangerschaftsdiabetes kommen. Diese tritt meist in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auf und kann auch Frauen betreffen, die nie zuvor Anzeichen von Diabetes hatten. Deshalb ist es wichtig, sich bereits im Vorfeld zu informieren, ärztlichen Rat einzuholen und geeignete Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um das Risiko einer Erkrankung zu minimieren.

Cytomegalievirus (CMV)

Das Cytomegalievirus(CMV) kann für Schwangere und das ungeborene Kind gefährlich werden, insbesondere bei einer Erstinfektion.

Die wichtigsten Aspekte im Überblick: 

  • Übertragung und Symptome: CMV gehört zur Familie der Herpesviren und wird über Schmier- und Tröpfcheninfektion durch Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin, Blut, Tränen, Sperma und Muttermilch übertragen. Viele Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit CMV, ohne es zu bemerken. Die Infektion verläuft oft asymptomatisch. Mögliche Symptome einer CMV-Infektion sind Fieber, Müdigkeit, geschwollene Drüsen und Halsschmerzen.
  • Prävention: Eine CMV-Infektion lässt sich durch einfache Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen reduzieren. Auch im Umgang mit kleinen Kindern ist Vorsicht geboten, da diese häufig Träger des Virus sind. Das gilt auch beim Teilen von Speisen und Getränken.
  • Risiken in der Schwangerschaft: Wenn der Fötus während der Schwangerschaft über den Mutterkuchen mit CMV infiziert wird, spricht man von einer „angeborenen CMV-Infektion“. Sie kann zu Geburtsfehlern, Hörverlust, Sehproblemen, geistiger Behinderung und in seltenen Fällen zum Tod des Fötus führen. Das Risiko ist stark erhöht, wenn sich die Mutter während der Schwangerschaft erstmals infiziert.
  • Diagnostik: Eine CMV-Infektion – beziehungsweise der Immunstatus – kann vor oder zu Beginn der Schwangerschaft durch eine Blutuntersuchung auf Antikörper, einen Antikörpertest, diagnostiziert werden. Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft mit CMV infiziert waren, haben in der Regel Antikörper gegen das Virus, was das Risiko einer Übertragung verringert. Um festzustellen, ob das Ungeborene infiziert ist, können bei schwangeren Frauen darüber hinaus Untersuchungsmethoden und Tests wie Amniozentese oder Ultraschall durchgeführt werden.
  • Behandlung und Management: Eine CMV-Infektion ist nicht heilbar, da das Virus nach der ersten Infektion lebenslang, meist unbemerkt, im Körper verbleibt. Antivirale Medikamente können dabei helfen, mögliche Symptome zu kontrollieren und das Risiko einer Übertragung auf das Ungeborene zu verringern. Die Therapie richtet sich nach dem individuellen Risiko sowie den spezifischen Umständen der Schwangerschaft.

Listeriose

Auch Listeriose ist eine seltene, aber ernste Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Listeria monocytogenes verursacht wird.

Die wichtigsten Aspekte im Überblick: 

  • Übertragung und Symptome: Listeriose wird meistens durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln übertragen. Häufig finden sich Listerien in Lebensmitteln wie rohem Fleisch und Fisch, ungewaschenem Gemüse oder auch in nicht pasteurisierten Milchprodukten. Obwohl Listeriose bei den meisten gesunden Menschen nur milde Symptome wie Durchfall, Muskelschmerzen oder Fieber verursacht, kann sie unter anderem bei schwangeren Frauen und Neugeborenen schwerwiegende Komplikationen verursachen.
  • Prävention: Eine ausgewogene Ernährung sollte immer das Ziel sein – in der Schwangerschaft gilt dies jedoch ganz besonders. Um das Risiko einer Listerose zu minimieren, sollte insbesondere auf folgende Punkte geachtet werden:
    • Verzicht auf bestimmte tierische Produkte: Manche Lebensmittel sollten in der Schwangerschaft tabu sein. Das gilt insbesondere für rohes Fleisch, rohen Fisch, rohe Meeresfrüchte, nicht pasteurisierte Milchprodukte und Weichkäse.
    • Gründliches Waschen: Obst und Gemüse sollten besonders sorgfältig gewaschen werden. Getrennte Schneidebretter aus Kunststoff für rohe und gekochte Lebensmittel sind empfehlenswert.
    • Garzeit erhöhen: Fleisch und Fisch lieber etwas zu lang als zu kurz garen.
    • Hygiene: Kühlschränke können wahre Keimschleudern sein und sollten daher regelmäßig gereinigt und sauber gehalten werden.
  • Risiken in der Schwangerschaft: Das Hauptproblem bei Listeriose ist weniger die Erkrankung der Mutter als die des Fötus. Infiziert sich also eine Frau in der Schwangerschaft, besteht die Gefahr, dass die Bakterien über die Plazenta – bei der Geburt oder danach – auf das Kind übertragen werden und schwere Schäden verursachen. Je früher der Fötus mit dem Erreger infiziert ist, desto geringer sind seine Überlebenschancen. So kann die Infektion schwere Schäden an verschiedenen Organe nach sich ziehen oder die Gefahr vorzeitiger Wehen und damit das Risiko einer Früh- oder Totgeburt erhöhen.
  • Diagnostik: Eine diagnostische Erkennung einer Listerieninfektion ist äußerst schwierig und erfolgt meist über Untersuchungen von Blut, Fruchtwasser oder Plazentamaterial der Schwangeren. Bei Symptomen, die auf eine Listeriose hindeuten könnten, sollte in jedem Fall umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
  • Behandlung und Management: Falls eine Listeriose diagnostiziert wird, kann sie in der Regel mit Antibiotika effektiv behandelt werden. Die frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um das Risiko für sich und das Ungeborene so gering wie möglich zu halten.

Parvovirus B19

Das Parvovirus B19, auch Ringelröteln genannt, ist eine von fünf Kinderkrankheiten, die Hautausschlag verursachen. Die Infektionskrankheit kann auch Erwachsene treffen und bedarf besonderer Vorsichtsmaßnahmen.

Die wichtigsten Aspekte im Überblick: 

  • Übertragung und Symptome: Das Parvovirus B19 wird, ähnlich wie Erkältungskrankheiten, meist durch eine Tröpfcheninfektion über Atemwegssekrete übertragen. Die häufigsten Symptome sind Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen und ein charakteristischer roter Ausschlag. Viele Erwachsene, die sich mit Ringelröteln infizieren, zeigen keine oder nur milde Symptome.
  • Prävention: Um das Risiko einer Infektion zu minimieren, sollten Schwangere engen Kontakt zu Personen mit Ringelröteln oder anderen respiratorischen Infektionen vermeiden. Zu beachten ist dabei, dass Ringelröteln bereits ein bis zwei Wochen vor dem Auftreten von Symptomen ansteckend sind. Häufiges Händewaschen minimiert die Ansteckungsgefahr.
  • Risiken in der Schwangerschaft: Während für die meisten Erwachsenen eine Parvovirus B19-Infektion harmlos ist, kann sie bei Schwangeren ernste Folgen haben. Das größte Risiko ist die Übertragung des Virus auf das Ungeborene, was im schlimmsten Fall zu einer schweren Anämie oder zum Hydrops fetalis (= starke Flüssigkeitsansammlung) beim Fötus führen kann.
  • Diagnostik: Bei Verdacht auf eine Infektion sollte eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um Antikörper gegen das Parvovirus B19 zu bestimmen. Dadurch kann auch geklärt werden, ob eine Infektion erst kürzlich stattgefunden hat oder ob bereits durch eine frühere Infektion Immunität besteht. Frauen, die vor der Schwangerschaft eine Parvovirus B19-Infektion hatten, sind meist immun und haben ein geringes Risiko, das Virus auf den Fötus zu übertragen. Frauen, die unsicher über ihren Immunstatus sind, sollten sich vor oder zu Beginn der Schwangerschaft vorsorglich auf Antikörper testen lassen.
  • Behandlung und Management: Eine spezifische Behandlung bei einer Parvovirus B19-Infektion gibt es nicht. Bei Schwangeren liegt der Fokus auf der Überwachung und gegebenenfalls der Behandlung von Komplikationen. Daher sollten engmaschig Ultraschalluntersuchungen

B-Streptokokken

B-Streptokokken sind eigentlich harmlose Bakterien, die bei etwa 15 bis 30 Prozent der schwangeren Frauen im Darm oder in der Vagina vorkommen.

Die wichtigsten Aspekte im Überblick: 

  • Übertragung und Symptome: Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion bei direktem Hautkontakt. Etwa jede dritte bis vierte Schwangere trägt B-Streptokokken im Scheiden- oder Darmbereich in sich. Der Großteil der Frauen, die Träger dieser Bakterien sind, haben keine Symptome und sind sich der bakteriellen Infektion nicht bewusst.
  • Prävention: Schwangere sollten die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, um einen B-Streptokokken-Test durchzuführen.Bei einem positiven Test sollten sie mit ihrem Arzt über die bestmöglichen Vorkehrungen für die Geburt sprechen.
  • Risiken in der Schwangerschaft: Eine Ansteckung des Babys kann vor allem gegen Ende der Schwangerschaft oder während der Geburt erfolgen. Während B-Streptokokken bei der Mutter im Normalfall keine Probleme verursachen, können sie für das Neugeborene problematisch sein. So kann eine Infektion zu einer Blutvergiftung, einer Lungen- oder Gehirnhautentzündung (Meningitis) oder zu einer Sepsis führen.
  • Diagnostik: B-Streptokokken werden durch einen Abstrich aus dem Vaginal- und Rektalbereich erkannt und zwischen der 35. und 37. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Das Geburtszentrum des Biberacher Zentralklinikums führt diesen Test durch.
  • Behandlung und Management: Wenn bei einer schwangeren Frau B-Streptokokken festgestellt werden, wird empfohlen, ihr während der Wehen intravenös Antibiotika zu verabreichen, um das Risiko einer Übertragung auf das Baby zu reduzieren. Diese Prophylaxe hat sich als effektiv erwiesen, um die Anzahl der neonatalen B-Streptokokken-Infektionen zu verringern. Es ist wichtig, dass die Antibiotikatherapie rechtzeitig begonnen wird. Auch nach der Geburt ist es erforderlich, das Neugeborene auf Anzeichen einer Infektion zu überwachen und gegebenenfalls unverzüglich medizinische Maßnahmen einzuleiten.

Toxoplasmose (Toxoplasma gondii)

Toxoplasmose ist eine häufig auftretende Infektionskrankheit, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursacht wird.

Die wichtigsten Aspekte im Überblick: 

  • Übertragung und Symptome: Die meisten Menschen stecken sich über verunreinigte Lebensmittel, kontaminiertes Wasser oder über die Hände mit dem Toxoplasmose-Erreger an. Bei einem gesunden Immunsystem geht eine Infektion oftmals ohne Symptome von statten oder zeigt sich durch milde Symptome wie Fieber, Müdigkeit und geschwollene Lymphknoten.
  • Prävention: Schon während der Schwangerschaft sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um eine Infektion zu vermeiden:
    • Häufiges Händewaschen sollte in der Schwangerschaft zur Gewohnheit werden.
    • Wenn Fleisch eingefroren wird, sterben mögliche Erreger nicht sofort ab, sondern sind nur inaktiv. Bei rohem Fleisch dauert es mindestens drei Tage bei -20 Grad, damit Erreger absterben. Die Keimbelastung ist nach dem Auftauen am höchsten.
    • Fleisch muss ausreichend gegart oder gebraten werden. Auf Rohwurstprodukte wie Salami, Mettwurst am besten ganz verzichten.
    • Gemüse, Obst und Salat vor dem Verzehr gründlich waschen.
    • Wer eine Katze hat, sollte sein Haustier bevorzugt mit Dosen- oder Trockenfutter füttern und Freigängern im Idealfall ein Ausgangsverbot erteilen. Die Katzentoilette regelmäßig mit heißem Wasser reinigen und Gummihandschuhe tragen.
  • Risiken in der Schwangerschaft: Bei schwangeren Frauen kann eine Erstinfektion mit Toxoplasmose zu schwerwiegenden Komplikationen für das ungeborene Kind führen. Während eine frühe Infektion oftmals eine Fehlgeburt zur Folge hat, kann eine Infektion in der späten Schwangerschaft schwere Schäden beim Kind, insbesondere am Gehirn, Nervensystem und den Augen, verursachen. Eine Infektion kurz vor der Entbindung kann zur Geburt eines scheinbar gesunden Kindes führen, welches jedoch im Laufe der Zeit die genannten Schädigungen entwickeln kann. Bei einer vor der Schwangerschaft nachgewiesenen Infektion besteht ein mütterlicher Immunschutz für das Ungeborene.
  • Diagnostik: Das Ziel der Diagnose ist die frühzeitige Erkennung einer möglichen Erstinfektion während der Schwangerschaft. Dies geschieht durch eine Antikörperbestimmung im Blut, die Aufschluss darüber gibt, ob eine Immunität vorhanden ist. Bei fehlenden Antikörpern wird diese Untersuchung während der Schwangerschaft gegebenenfalls alle 8 bis 12 Wochen wiederholt. Die Antikörperbestimmung im Blut als Vorsorge ist derzeit noch keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung – sie wird daher nur bei begründetem Verdacht auf eine frische Infektion übernommen. Im Hinblick darauf, dass fast 70 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter in Deutschland keine Antikörper gegen Toxoplasma gondii haben und somit nicht gegen eine Erstinfektion während der Schwangerschaft geschützt sind, wird schwangeren Frauen ohne bekannten Immunstatus oder ohne Immunität diese Untersuchung jedoch empfohlen.
  • Behandlung und Management: Bei einer frischen Infektion steht eine effektive antibiotische Therapie zur Verfügung.

Gestationsdiabetes

Gestationsdiabetes ist eine Art von Diabetes, der während der Schwangerschaft auftritt, und sich typischerweise während des zweiten oder dritten Trimesters entwickelt. In den meisten Fällen gehen die Blutzuckerwerte nach der Geburt wieder zurück.

Die wichtigsten Aspekte im Überblick: 

  • Ursachen und Symptome: Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können eine Insulinresistenz (Insulin reguliert den Blutzuckerspiegel) verursachen und den Stoffwechsel verändern. Verstärkt wird der Effekt, wenn die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) nicht genug Insulin produziert, um die erhöhte Insulinresistenz zu kompensieren. Dadurch nehmen die Körperzellen den im Blut gelösten Zucker aus der Nahrung langsamer auf und der Blutzuckerspiegel steigt. Erhöhte Blutzuckerwerte treten zudem häufiger bei übergewichtigen oder älteren Frauen auf. Weitere Risikofaktoren sind eine entsprechende familiäre Vorgeschichte von Diabetes, ein zurückliegender Gestationsdiabetes oder die vorherige Geburt eines „großen“ Babys.

    In der Regel verursacht Schwangerschaftsdiabetes keine Symptome. Steigt der Blutzuckerspiegel allerdings stark an, kann es zu Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, einem erhöhten Blutdruck, gesteigertem Durst oder häufigen Blasenentzündungen kommen. Auch die starke Gewichts- und Größenzunahme des ungeborenen Kindes können auf einen Schwangerschaftsdiabetes hindeuten. Oft sind die Symptome jedoch eher mild und werden meist als typische Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft gedeutet.
  • Prävention: Es wird – generell und insbesondere während einer Schwangerschaft – empfohlen, sich ausgewogen zu ernähren und sich regelmäßig zu bewegen. Bei vorhandenem Übergewicht ist eine Ernährungsumstellung in Betracht zu ziehen.
  • Risiken in der Schwangerschaft: Meist hat ein Schwangerschaftsdiabetes keine Folgen für Mutter und Kind. Jedoch sind Risiken nicht auszuschließen.
    • Auswirkungen auf die Mutter können sein:
      • Erhöhtes Risiko für Kaiserschnitt und Komplikationen während der Geburt.
      • Frauen, die einmal Gestationsdiabetes hatten, haben ein erhöhtes Risiko, auch in zukünftigen Schwangerschaften daran zu erkranken oder später im Leben einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln
    • Mögliche Auswirkungen auf das Baby:
      • Gestationsdiabetes kann zu einem überdurchschnittlich großen Baby (Makrosomie) führen, was die Entbindung erschweren beziehungsweise verzögern kann. Falls die Schulter des Kindes im Becken der Mutter hängenbleibt, besteht außerdem die Gefahr, dass das Kind nicht genug Sauerstoff bekommt. 
      • Das Baby kann auch zu früh geboren werden, was zu Atemproblemen führen kann.
      • Babys von Müttern mit Gestationsdiabetes können nach der Geburt einen niedrigen Blutzuckerspiegel haben.
      • Es besteht außerdem ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes und Adipositas im späteren Leben des Kindes.
  • Diagnostik: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig zu erkennen und zu behandeln und das Risiko von Komplikationen für Mutter und Kind zu minimieren. Die Diagnose von Gestationsdiabetes erfolgt in der Regel durch Blutzuckertests, die während der Schwangerschaft durchgeführt werden:
    • Für die Früherkennung von Schwangerschaftsdiabetes ist zunächst ein Glukosetoleranztest indiziert. Der orale Glukosetoleranztest (oGTT) gilt als Standard-Screening-Test und wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Es kann aber auch früher erfolgen, wenn die Frau ein hohes Risiko hat. Die Schwangere trinkt dafür eine zuckerhaltige Lösung. Nach einer Stunde wird eine Blutprobe entnommen, um den Blutzuckerspiegel zu messen. Wenn dieser über einem bestimmten Grenzwert liegt, wird ein weiterer Test durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen.
    • Ein Bestätigungstest bzw. Folgetest (3-Stunden-oGTT) wird durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen. Bei diesem zweistündigen oralen Glukosetoleranztest muss die Schwangere über Nacht fasten, sodass ihr Blutzucker nüchtern gemessen werden kann. Dann trinkt sie erneut eine zuckerhaltige Lösung. Jetzt wird ihr Blutzucker nach einer, zwei und gelegentlich nach drei Stunden gemessen. Die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes bestätigt sich, wenn mindestens zwei der gemessenen Blutzuckerwerte über den festgelegten Grenzwerten liegen. In diesem Fall muss der Blutzuckerspiegel regelmäßig überwacht werden. Unter Umständen werden zusätzliche Untersuchungen empfohlen, um den Gesundheitszustand der Mutter und des Babys sicher im Blick zu haben.
  • Behandlung und Management: Meist lässt sich der erhöhte Blutzucker allein durch eine Ernährungsumstellung ausreichend senken – hier sollte man sich bei Bedarf von einem Arzt beraten lassen, zusätzlich kann auch eine spezielle Ernährungsberatung sinnvoll sein. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen und arm an einfachen Kohlenhydraten ist. Auch mehr Bewegung kann helfen, die Insulinempfindlichkeit zu erhöhen und den Blutzuckerspiegel zu senken. Wichtig ist es, den Blutzuckerspiegel regelmäßig zu überwachen. Manche Schwangere haben anhaltend so hohe Zuckerwerte, dass es erforderlich werden kann, sich Insulin zu spritzen oder Diabetesmedikamente einzunehmen.

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