Die Entwicklung des Babys im Mutterleib

Das fetale Herz

Jede Schwangere wird es bestätigen können: Der Moment, in dem der Herzschlag des Fötus über Ultraschall erstmals sicht- und hörbar ist, bleibt unvergessen. Bereits in der 5. Schwangerschaftswoche beginnt das Herz des Fötus zu pulsieren. Etwa ab der 6. SSW wird diese embryonale Herzaktivität mittels Ultraschall überprüft. Das fetale Herz durchläuft während der pränatalen Entwicklung dabei verschiedene Stadien und passt sich an die sich ändernden Anforderungen im Mutterleib an.

Entwicklung von Herz und Kreislauf 

Die Entwicklung des Herzens beginnt bereits in der dritten Woche nach der Befruchtung und endet nicht mit der Geburt. So verändert sich das Herz eines Babys weiter, wenn es sich nach und nach an die Außenwelt anzupassen beginnt. Im folgenden erhalten Sie einen Überblick über die wesentlichen Entwicklungsphasen des embryonalen Herzens:

Entwicklung im ersten Trimester
(Befruchtung bis 12. SSW)

In der 4. Woche hat sich im Embryo eine deutliche Zellgruppe gebildet, die sich bald zu Herz und Blutkreislauf entwickeln wird. In der 5. Woche bildet sich eine Struktur aus – der primitive Herzschlauch oder auch Herzröhre. Diese Röhre dreht und teilt sich, um schließlich das Herz und die Klappen zu bilden. Diese öffnen und schließen sich, um Blut vom Herzen zum Körper freizugeben. Auch die Vorläufer-Blutgefäße bilden sich in den ersten Wochen nach und nach aus.

Entwicklung im zweiten Trimester
(13. bis 27. SSW)

Bis zur 17. Woche reguliert das fetale Gehirn den Herzschlag in Vorbereitung auf das Leben in der Außenwelt; die kardiale elektrische Aktivität erfolgt spontan. Im zweiten Trimester entstehen zudem sehr schnell und in großer Zahl die Kapillare. Das sind winzige Blutgefäße, die Arterien und Venen zum Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen verbinden. Zwischen der 17. und 20. Woche haben sich die Herzkammern soweit ausgebildet, dass sie bei einer Ultraschalluntersuchung ein genaueres Bild ergeben. Beim zweiten Trimester-Anatomie-Scan wird die Struktur des Herzens daher noch genauer überprüft und auf angeborene Herzfehler untersucht. Sollte aus medizinischer Sicht eine bessere Abhörung und Sicht auf das Herz nötig sein, ist zwischen der 18. und 24. SSW eine fetale Echokardiographie ratsam. Das gilt besonders für Schwangere, die eine familiäre Disposition zu angeborenen Herzfehlern, Diabetes, Phenylketonurie oder Autoimmunerkrankungen haben.

Entwicklung im dritten Trimester
(28. SSW bis zur Geburt)

Im dritten Trimester macht der Fötus eine Reihe von wichtigen Entwicklungen durch und wächst, insbesondere in Bezug auf Gewicht und Größe, schnell. In dieser entscheidenden Schwangerschaftsphase erreicht der Fötus in der Regel seine endgültige Größe und sein Geburtsgewicht. Alle lebenswichtigen Organe entwickeln sich und der Fötus bereitet sich vollständig auf die Geburt und das Leben außerhalb des Mutterleibs vor. Das Immunsystem springt an und bildet Antikörper gegen Infektionen, um nach der Geburt geschützt zu sein.

Wie das fetale Herz funktioniert

Auch das fetale Kreislaufsystem entwickelt sich während der Schwangerschaft schnell. So übernimmt die Nabelschnur zunächst die Aufgabe von Lunge und Leber, um eine konstante Versorgung mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut sicherzustellen. Das heißt, solange das Baby noch im Mutterleib ist, atmet die Mutter für das Kind und führt ihm den lebensnotwendigen Sauerstoff über die Plazenta zu. Mit der Geburt ändert sich die Blutzirkulation eines Neugeborenen, da es nun selbstständig atmet und nicht mehr über die Plazenta mit Sauerstoff versorgt wird. Dadurch schließen sich verschiedene Shunt-Verbindungen (Durchgänge), die während der fetalen Entwicklung den Blutfluss reguliert haben. Gleichzeitig bilden sich die Nabelgefäße, die vor der Geburt den Austausch von Blut zwischen Mutter und Kind ermöglichten, zurück. Diese Veränderungen sind entscheidend für die Anpassung des Neugeborenen an das Leben außerhalb des Mutterleibs.

Die drei Shunts beim fetalen Herzen

Es gibt drei Haupt-Shunts beim fetalen Herzen, die während der fetalen Entwicklung eine wichtige Rolle spielen, um den Blutfluss zu steuern:

  • Ductus arteriosus: Hierbei handelt es sich um ein kleines Gefäß, welches beim Fetus die notwendige Verbindung zwischen Körperhauptschlagader (Aorta) und Lungenschlagader herstellt. Über den Ductus wird im Mutterleib also das Blut aus der rechten Herzkammer unter Umgehung der Lunge in die Körperschlagader gepumpt. 
  • Foramen Ovale: Ist eine Verbindung zwischen den Herzvorhöfen, die im fetalen Kreislauf den Blutübertritt von rechts (Lungenkreislauf) nach links (Körperkreislauf) ermöglicht.
  • Ductus venosus: Diese embryonale Umgehungsleitung führt einen Großteil des sauerstoff- und nährstoffreichen Blutes der Plazenta an der Leber vorbei in die untere Hohlvene und damit schnellstmöglich in den Körperkreislauf.

 

Es versteht sich von selbst, dass ab dem Moment, ab dem eine Schwangerschaft festgestellt wird, der persönliche Lebenswandel entsprechend angepasst werden sollte. Genussmittel wie Nikotin, Alkohol und andere Rauschmittel sind tabu, denn sie schaden dem sich entwickelnden Fötus und sind in den meisten Fällen die Hauptursache für Komplikationen und Fehlbildungen.

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