Die Schwangerschaft wird in drei Hauptphasen unterteilt, die als Trimester bezeichnet werden. Jedes Trimester dauert rund 3 Monate und markiert verschiedene Entwicklungsstadien des Embryos bzw. Fötus. Wie geben Ihnen im Folgenden einen detaillierten Überblick über die Entwicklungsphasen des Gehirns vom ersten bis zum dritten Trimester:
Entwicklung im ersten Trimester
(Befruchtung bis 12. SSW)
Nur 16 Tage nach der Empfängnis bildet sich die neurale Platte des Fötus, die die Grundlage des Gehirns und Rückenmarks des Babys bildet. Sie wächst länger und faltet sich in sich selbst, bis diese Falte in eine Rinne übergeht und sich diese in das sogenannte Neuralrohr verwandelt. Sobald sich das Neuralrohr um die 6. Schwangerschaftswoche schließt, krümmt es sich und wölbt sich in drei Abschnitte, die gemeinhin als Vorderhirn, Mittelhirn und Hinterhirn bekannt sind. Gleich hinter dem Hinterhirn sitzt der Teil, der sich in das Rückenmark des Babys verwandeln wird. Bald blähen sich diese Bereiche in die fünf Gehirnregionen Zerebrum, Kleinhirn, Hirnstamm, Hypophyse und Hypothalamus auf.
Alle diese fetalen Gehirnbereiche benötigen noch Zeit, um voll funktionsfähig zu sein. Zwischenzeitlich bilden sich spezielle Nervenzellen, die sich durch den Embryo bewegen, um die Nervenentwicklung zu starten. Das Nervensystem besteht aus Millionen und Abermillionen von Neuronen. Jede dieser mikroskopischen Zellen hat winzige Verzweigungen, über die sie sich verbinden und miteinander kommunizieren. Daraus resultieren die ersten Synapsen. Das bedeutet im Wesentlichen, dass Neuronen interagieren und frühe Bewegungen wie das Einrollen in die fetale Position bzw. Kindslage erzeugen können. Weitere Bewegungen folgen schnell, wobei der Fötus seine sich entwickelnden Gliedmaßen in der Regel um die 8. Woche herum bewegen kann. Am Ende des ersten Trimesters verfügt der Fötus bereits über ein ganzes Repertoire an Bewegungen, die eine Schwangere noch nicht spüren kann. Etwa zur gleichen Zeit beginnt die Entwicklung des Tastsinns.