Eine Chemotherapie verkleinert Tumore und tötet verstreute Krebszellen ab, indem Medikamente mit schädigender Wirkung verabreicht werden (Zytostatika). Dabei legen die Medikamente Zellen lahm, die im Wachstum sind, und verhindern somit die Vermehrung. Tumorzellen teilen sich sehr häufig und sind daher das Hauptangriffsziel der Medikamente. Eine Chemotherapie kann in verschiedenen Stadien der Behandlung sinnvoll sein:
- Chemotherapie nach der Operation: Wenn bei Darmkrebs schon Lymphknoten befallen waren, wird meist nach der Operation noch eine Chemotherapie empfohlen, um eventuelle unsichtbare Tumorzellen abzutöten und somit die Heilungschance zu verbessern. Eine Chemotherapie dauert dabei meist ein gutes halbes Jahr.
- Chemotherapie vor der Operation: Wenn der Tumor zu groß ist, um ihn durch eine Operation zu entfernen, versuchen wir ihn vor der Operation durch eine Chemotherapie zu verkleinern.
- Fortschreiten des Tumors verhindern: Ist der Tumor schon sehr groß und Metastasen im Körper verstreut, bremst eine Chemotherapie das weitere Fortschreiten. Die Dauer der Behandlung hängt vom Tumorstadium ab und davon, wie der Tumor auf die Therapie anspricht.
Mögliche Nebenwirkungen einer Chemotherapie
Jeder Patient reagiert anders auf eine Chemotherapie, es ist uns sehr wichtig, dass Sie uns Ihre Beschwerden mitteilen. Vor und während der Therapie beraten wir Sie individuell in unserer Onkologischen Praxis. Wir stellen mit Ihnen zusammen einen Behandlungsplan auf und informieren Sie ausführlich über mögliche Nebenwirkungen. Denn die Chemotherapie greift auch gesunde Zellen an, die sich häufig teilen z.B. Haarwurzeln, Knochenmark oder Schleimhäute. Manche Patienten haben fast keine Nebenwirkungen, andere dagegen sehr starke. Wir helfen Ihnen die Behandlung so erträglich wie möglich zu machen. Folgende Nebenwirkungen treten häufig auf:
- Knochenmark: Die Chemotherapie beeinträchtigt das Knochenmark in seiner Funktion und somit die Produktion der weißen Blutkörperchen, die für die Infektionsabwehr zuständig sind. Wird bei Ihnen ein Abfall der weißen Blutkörperchen festgestellt, sollten Sie Menschenansammlungen und Personen mit Krankheiten (Schnupfen, Husten, Grippe) meiden.
- Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit: Die Chemotherapie reizt das Zentrum im Gehirn, das Empfindungen von Übelkeit auslöst. Es gibt sehr gute Medikamente gegen Übelkeit, die vor der Chemotherapie verabreicht werden. Unsere Ernährungsexperten geben Ihnen zudem praktische Tipps gegen die Appetitlosigkeit.
- Haarausfall: Haarzellen erneuern sich häufig, deshalb werden sie durch die Chemotherapie sehr stark geschädigt und es kann zu Haarausfall kommen. Sie können sich schon vor der Therapie ein Rezept für eine Perücke ausstellen lassen und sich wegen der Kosten mit der Krankenkasse in Verbindung setzen. Ein kleiner Trost vorweg ist, dass Ihre Haare nach der Therapie wieder nachwachsen.
- Schleimhäute: Auch die Zellen der Mundschleimhäute erneuern sich oft und werden durch die Chemotherapie angegriffen, das kann zu Mundtrockenheit und Entzündungen führen. Gründliche Mundpflege, weiche Zahnbürsten und spezielle Mundspülungen schaffen Abhilfe.