Die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie sichert die Versorgung aller Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates. Spezialisiert ist der Fachbereich dabei auf die Behandlung von Patienten mit Verletzungen und Verschleißerscheinungen der großen Gelenke. Diesen Erfahrungsschatz möchten die Ärzte in einer Reihe von Fachvorträgen an Interessierte weitergeben. Der zweite Teil der Vortragsreihe findet am Donnerstag, den 17. Oktober ab 18 Uhr im Biberacher Sana Klinikum statt und widmet sich dem größten Gelenk des Menschen – dem Knie.
Das Kniegelenk ist als kräftigstes Gelenk im Bewegungsapparat häufig starken Belastungen ausgesetzt. Dies hat zur Folge, dass in Deutschland mittlerweile jeder zweite der über 60-Jährigen von Verschleißerscheinungen an den Knien betroffen ist. Aktivitäten wie Treppensteigen, Joggen oder Fußballspielen beanspruchen die Kniegelenke dabei besonders; Beschwerden können aber auch durch angeborene Fehlstellungen, eine falsche Körperhaltung oder nach Unfällen entstehen. „Erkrankungen oder Schmerzen im Knie wirken sich auf den gesamten Bewegungsapparat aus. Jährlich werden so allein in Deutschland etwa 180.000 Kniegelenke eingesetzt“, erklärt Prof. Dr. Götz Röderer, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie. „In unserer Vortragsreihe möchten wir darüber aufklären, unter welchen Umständen eine Operation sinnvoll und nötig ist und was Patienten dabei erwartet.“
Nach einer kurzen Vorstellung der neu formierten Klinik mit frisch zertifiziertem Endoprothetikzentrum, der Ansprechpartner und des Leistungsspektrums werden die Mediziner im Rahmen der Veranstaltung schwerpunktmäßig auf einzelne Aspekte der Kniechirurgie eingehen. „Beschwerden am Knie können Betroffene sehr stark einschränken und einen Verlust an Lebensqualität bedeuten“, so Dr. Manfred Herr, Leitender Arzt des Fachbereichs Orthopädie mit Endoprothetik. „Mithilfe der modernen Chirurgie können verschiedenste Formen von Verschleißerscheinungen, Krankheiten und Verletzungen behandelt werden. Unser Ziel ist es, Schmerzen zu lindern und unseren Patienten wieder zu mehr Beweglichkeit zu verhelfen.“
Prof. Dr. Götz Röderer widmet seinen Vortrag der operativen Korrektur der Beinachse bei Kniegelenksarthrose. Denn Fehlstellungen der Beinachse wie beispielsweise X- oder O-Beine verursachen häufig eine Fehlbelastung der Kniegelenke und können so zu einem frühzeitigen Verschleiß führen. Wann bei einer Kniearthrose welche Prothese sinnvoll ist, möchte Dr. Manfred Herr in seinem Vortrag aufzeigen. Der Leitende Oberarzt Viktor Jurow geht im Anschluss auf die operative Therapie bei Brüchen des Schienbeinkopfes ein. Ein Schienbeinkopf kann durch einen Verkehrsunfall, aber auch durch Stürze oder Sportunfälle brechen, in den meisten Fällen ist ein operativer Eingriff notwendig. Neben einer Vollprothese bietet sich bei Kniegelenksarthrose in manchen Fällen auch ein Teilgelenkersatz an, um dem Patienten wieder zu mehr Beweglichkeit zu verhelfen. Dabei wird nur der verschlissene Teil des Gelenkes ersetzt, intakte Oberflächen- und Bandstrukturen bleiben erhalten. Über die Vor- und Nachteile dieser Behandlung wird Oberarzt Dimitry Schulz, die Besucher der Vortragsreihe informieren.
Die Vorträge beginnen um 18 Uhr und finden im Saal 1 des Biberacher Sana Klinikums statt. Im Anschluss bleibt genügend Zeit für Fragen an die Referenten sowie den Dialog untereinander. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Der nächste Teil der Vortragsreihe findet am 5. Dezember statt und befasst sich schwerpunktmäßig mit der Hüfte. Beim vierten Termin am 6. Februar 2020 steht dann die Behandlung von Verschleißerscheinungen der Schulter im Mittelpunkt.