Die Transplantierten-Radtour vom Neckar zum Bodensee hat am Pfingstsonntag im Sana Klinikum Biberach Halt gemacht. Die Radtour wurde im Rahmen des Aktionsbündnis Organspende Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft des Sozialministeriums vor 10 Jahren von der Tübinger Klinik und den regionalen Patientenverbänden ins Leben gerufen und ist inzwischen als größte Veranstaltung für Organspende weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die 80 Teilnehmer der Tour sind Transplantierte, Angehörige, Ärzte, Pflegepersonal und alle, die sich für Organspende und Transplantationen einsetzen. Es werden Krankenhäuser, Rathäuser, Dialysezentren und andere Einrichtungen besucht, um die Öffentlichkeit über das Thema „Organspende“ zu informieren.
Die Transplantationsbeauftragte der Sana Kliniken Landkreis Biberach, Dr. Lena Steck, nahm die Radfahrer zur Mittagszeit vor dem Klinikeingang in Empfang. In ihrer Begrüßung wies Steck darauf hin, wie wichtig es ist, das Thema Organspende in der Öffentlichkeit präsent zu halten: „Durch diese Radtour führen die Teilnehmer den Menschen bildhaft vor Augen, welche Chancen die Organspende auf ein neues, aktives Leben bietet.“ So antwortete eine Lebertransplantierte Teilnehmerin bei der Frage nach ihrem Alter: „33 Jahre oder 1 Jahr und 5 Monate – denn da wurde mir mit der Organspende ein neues Leben geschenkt.“ Die passionierte Amateursportlerin kann knapp eineinhalb Jahre nach einem Leberversagen wieder Sport treiben. Eine andere, seit zehn Jahren transplantierte Teilnehmerin holte bereits bei der Transplantierten-WM den Weltmeistertitel im Schwimmen, fährt Ski und Fahrrad. Die Frau erklärte, warum sie bei der Radtour teilnimmt: „Ich möchte die Auseinandersetzung mit dem Thema fördern. Die Menschen sollen sich Gedanken machen, egal zu welchem Entschluss sie dann letztendlich kommen.“
Dr. Peter Petersen, Organisator der Organisation und leitender Transplantationsbeauftragter der Universitätsklinik Tübingen, betonte die wichtige Rolle der Krankenhäuser. „Ohne die Entnahmehäuser und die Transplantationsbeauftragten in den Kliniken würde es keine Organspende geben“, so Petersen.
Nach einer einstündigen Pause, in der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Sana Klinikum stärken und aufwärmen konnten, verabschiedeten sich die Radfahrer zu ihrer nächsten Etappe.