Das medizinische Versorgungsangebot am Standort Laupheim wird ab dem 1. Oktober 2021 mit den Fachrichtungen Innere Medizin und Geriatrische Rehabilitation gezielt auf die fachkompetente Betreuung von älteren Menschen ausgerichtet und als Zentrum für Älterenmedizin in Betrieb gehen. In Vorbereitung auf die Spezialisierung des Angebots in Laupheim wurde die stationäre chirurgische Patientenversorgung bekanntermaßen in das neue Zentralkrankenhaus in Biberach verlagert. Am Standort Laupheim wird die medizinische Behandlung von chirurgischen Notfällen sowie BG-Fällen, sprich Arbeits- und Wegeunfällen, im Rahmen der Öffnungszeiten weiterhin durch die MVZ-Praxen abgedeckt. Zusätzlich steht die internistische Notaufnahme in Laupheim in unveränderter Form rund um die Uhr zur Verfügung.
Das bereits vor mehreren Jahren ausgearbeitete und am 2. März 2016 vom Landeskrankenhausausschuss genehmigte medizinische Versorgungskonzept für den Standort Laupheim sah die Planungen zur klinischen Säule des Gesundheitszentrums mit den Fachrichtungen Innere Medizin sowie Geriatrische Rehabilitation und damit einhergehend die Verlagerung der chirurgischen Versorgung nach Biberach vor. Im Rahmen der erfolgreichen Inbetriebnahme des neuen Zentralklinikums am 11. September und der bevorstehenden Eröffnung des Zentrums für Älterenmedizin wurde die Neuordnung der klinischen Strukturen planmäßig vollzogen. Mit der Spezialisierung des Zentrums für Älterenmedizin wird die komplexe chirurgische Versorgung künftig am Standort Biberach gebündelt. Dadurch ergeben sich nicht nur vielfältige Synergien in der ambulanten und stationären Behandlung, sondern auch die Möglichkeit, die Chirurgie in und für die Region mit einer starken Manpower und der dafür erforderlichen neusten technischen Ausstattung weiterzuentwickeln. Die damit einhergehende Neustrukturierung der chirurgischen Notfallversorgung wurde planmäßig mit der Inbetriebnahme des Biberacher Zentralkrankenhauses umgesetzt. „Wir bedauern die dadurch entstandenen Verwirrungen, möchten jedoch nochmals darauf hinweisen, dass der Umzug der Chirurgie von langer Hand geplant und entsprechend kommuniziert wurde. Die neuen Strukturen bieten den chirurgischen Patienten im Landkreis dabei nicht nur die passenden Rahmenbedingungen sowie den entsprechenden Komfort, sondern entsprechen auch unserem Anspruch auf eine professionelle und zukunftsweisende Versorgung für den Landkreis“, so Sana-Geschäftsführerin Beate Jörißen.
Bereits seit dem 1. Juli 2013 werden in der Sana Klinik Laupheim nach 16 Uhr und an den Wochenenden keine Operationen mehr durchgeführt. Im Rahmen dessen haben sich in den vergangenen acht Jahren neue Wege geebnet und etabliert. So werden chirurgische Notfallpatienten regelhaft durch die Chirurgische MVZ-Praxis im Ärztehaus unter der Leitung von Dr. Andrea Jaeger sowie außerhalb deren Öffnungszeiten durch die nahegelegene Biberacher Notaufnahme versorgt. Das Patientenaufkommen in der chirurgischen Notaufnahme Laupheim hat sich dadurch in den vergangenen Jahren signifikant verändert. So verteilt sich das größte Aufkommen in der Zeit zwischen 8.00 und 18.00 Uhr mit durchschnittlich einem chirurgischen Notfallpatienten pro Stunde. Außerhalb dieser Zeiten, d.h. von 18.00 bis 8.00 Uhr, benötigten insgesamt lediglich ein bis vier Patienten eine chirurgische Notfallbehandlung aufgrund von Kleinstverletzungen. Somit verteilten sich knapp 77 Prozent der chirurgischen Notfälle innerhalb der angebotenen Öffnungszeiten der chirurgischen MVZ-Praxis. Das Angebot der chirurgischen Notaufnahme hat sich so seit 2013 bedarfsgerecht auf Kleinstverletzungen beschränkt, wie zum Beispiel die Versorgung kleiner Wunden oder das Anlegen einer Gipsschiene. Notfalloperationen sowie schwerwiegende chirurgische Notfälle werden hingegen bereits seit 2013 zentral im Sana Klinikum Biberach durchgeführt beziehungsweise versorgt. Die Rettungsleistelle wurde im Vorfeld der Verlagerung der Chirurgie von Laupheim nach Biberach entsprechend in Kenntnis gesetzt. "Das Wohl aller Patientinnen und Patienten im gesamten Landkreis steht für uns an erster Stelle und stellt den Mittelpunkt unserer Handlungen dar“, so Beate Jörißen. „Um die Sicherheit sowie die schnelle und gezielte Versorgung von Notfallpatienten zu gewährleisten, ist das Funktionieren der Schnittstelle Notaufnahme elementar. Die Notaufnahme im neuen Zentralkrankenhaus sowie die verschiedenen Fachbereiche unter einem Dach bieten zusammen mit den umfangreichen Möglichkeiten zur radiologischen Diagnostik hierfür beste Voraussetzungen. Dies wird zusätzlich durch die chirurgischen Spezialisten aus Laupheim gestärkt, die künftig das bestehende medizinische Personal in Biberach unterstützen.“
Die internistische Notfallversorgung wird in Laupheim weiterhin in gewohnter Form gewährleistet und steht unverändert rund um die Uhr zur Verfügung. Dabei sind die Experten der Inneren Medizin uneingeschränkt für jeden Notfallpatienten da. „Patienten, die fußläufig in der Notaufnahme in Laupheim eintreffen, erhalten selbstverständlich unabhängig von der Art der Verletzung oder Erkrankung eine ärztliche Erstuntersuchung“, so Dr. Hans-Ulrich Goos, Ärztlicher Leiter des Zentrums für Älterenmedizin und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin. „Im Anschluss wird das weitere Vorgehen festgelegt: Reicht eine Erstversorgung aus, kann der Patient die Notaufnahme wieder verlassen. Ist eine weitergehende internistische oder allgemeinmedizinische Versorgung erforderlich, erfolgt dies weiterhin in gewohnter Form in Laupheim. Für eine weitere chirurgische Untersuchung und Behandlung, beispielsweise bei tiefen Schnittverletzungen oder Platzwunden, werden die Patienten während den Praxisöffnungszeiten an die chirurgische MVZ-Praxis weitergeleitet. Außerhalb dieser Zeiten übernimmt die Zentrale Notaufnahme des Sana Klinikums Landkreis Biberach die Anschlussversorgung – hierfür wird der Transport mit dem Rettungsdienst entsprechend von der Laupheimer Notaufnahme in die Wege geleitet. Unabhängig von der Art der Verletzung sowie der Tageszeit können sich Patienten somit darauf verlassen, dass sie stets die bestmögliche medizinische Versorgung erhalten.“