Biberach

Erste Hilfe nach Wespenstichen

Mediziner vom Sana Klinikum Biberach geben Ratschläge

Ist der Stich einer Hornisse gefährlicher als der einer Biene? Und was ist zu tun, wenn ein Insekt zugestochen hat? Die Mediziner vom Sana Klinikum Biberach informieren über Erste-Hilfe-Maßnahmen nach einem Stich von Wespe & Co.

Die Pflaumenzeit beginnt und mit ihr die Zeit der Wespen. Jetzt in der zweiten Hälfte des Sommers sind die Insekten besonders aktiv, weil sie bereits einen Vorrat für den Winter anlegen. Dabei kommt es auch immer wieder zu unangenehmen Begegnungen zwischen Mensch und Insekt.

„Der Stich einer Wespe oder einer Biene ist für die meisten Menschen zwar schmerzhaft aber unge-fährlich. In der Regel helfen bekannte Hausmittel wie kalte Wickel oder Zwiebeln, um Schmerz- und Juckreiz zu lindern“, erklärt Dr. Peter Dietz, Ärztlicher Leiter der Notaufnahme am Sana Klinikum Bi-berach.

Lebensgefährlich kann ein Wespenstich jedoch für Allergiker sein. Starke Schwellungen ist eine mögli-che Reaktion, eine andere ist der so genannte anaphylaktische Schock. Bei einem Anaphylaktischen Schock kommt es zu einer schlagartigen Weitung der Blutgefäße und einem damit verbundenen Kreis-laufzusammenbruch.

„Meist treten allergische Reaktionen schon wenige Sekunden nach dem Stich auf. Betroffene bekom-men Schweißausbrüche, müssen sich Erbrechen oder fühlen sich schwindelig. Helfer sollten dann folgendes beachten“, rät Dr. Dietz:

  1. Bewahren Sie Ruhe.
  2. Bringen Sie den Betroffenen in die Schocklage. Legen Sie ihn auf den Boden und die Beine hoch. 
  3. Alarmieren Sie über die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 einen Notarzt.
  4. Versuchen Sie, den Betroffenen bei Bewusstsein zu halten. Sprechen Sie mit Ihm.
  5. Bei einem Versagen des Herz-Kreislaufsystems beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Trauen Sie sich. Sie können nichts falsch machen.

Viele Allergiker tragen bereits Notfallsets mit passenden Medikamenten dabei, die bei Bedarf injiziert werden können. Aber auch dann sollte in jedem Fall der Rettungsdienst alarmiert werden.

Wenn eine Wespe in den Mund oder Rachen sowie den Hals sticht, kann die entstehende Schwellung auch für Nichtallergiker gefährlich werden. In dem Fall rät Dr. Dietz:

  1. Bewahren Sie Ruhe.
  2. Alarmieren Sie über die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 einen Notarzt.
  3. Kühlen Sie die Stichwunde – notfalls auch mit Speiseeis.
  4. Versuchen Sie, Betroffene bei Bewusstsein zu halten.

Übrigens: Der Stich einer Hornisse ist nicht gefährlicher als der einer Biene, Wespe oder einer Hummel. „Das Gift einer Hornisse ist weniger giftig als das einer Wespe. Es enthält aber einen Neurotransmitter, der den Stich schmerzhafter empfinden lässt. Zudem injiziert die Hornisse das Gift durch ihren längeren Stachel in tiefere und damit empfindlichere Gewebeschichten“, sagt Dr. Dietz. Kontakt zu Hornissen haben die Menschen aber nur selten. Sie ernähren sich von Insekten und sind im Gegensatz zu Wespen nicht auf Süßspeisen wie Kuchen oder Marmeladenbrot zu finden.

Bienen verlieren ihren Stachel beim Stich und sterben. Mit dem Stachel verbleibt aber auch die Gift-blase. Nach dem Stich einer Biene sollte daher der Stachel mit der Giftblase möglichst schnell entfernt werden. Schaben Sie ihn einfach mit einem Fingernagel ab. Verwenden Sie keine Pinzette, Sie verlie-ren Zeit und pressen Sie das noch in der Blase verbliebene Gift in den Stichkanal. Für Wespe, Hornisse und Biene gilt: „Für Menschen ohne Allergien sind selbst viele Stiche zur gleichen Zeit ungefährlich.“

 

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