Biberach

Expertenteam der Sana Kliniken Landkreis Biberach klärt auf

Infoabend rund um das Thema Inkontinenz

Inkontinenz ist ein weit verbreitetes Leiden, welches in der Bundesrepublik Deutschland über 9 Millionen Menschen beider Geschlechter und aller Altersstufen betrifft. Darüber gesprochen wird allerdings kaum, nicht selten wird die Krankheit verschwiegen. Aus diesem Grund laden die Sana Kliniken Landkreis Biberach im Rahmen der „World Continence Week“ am Donnerstag, den 28. Juni 2018 ab 18 Uhr zum interdisziplinären Infoabend in das Sana Klinikum Biberach ein. Unter dem Motto „Kompetenz für die Kontinenz“ stehen Aufklärungsarbeit und Beratung dabei ganz oben auf der Agenda.

Mit über 9 Millionen Erkrankten ist Inkontinenz ein Thema, welches einen großen Teil der deutschen Bevölkerung unmittelbar betrifft. Auftreten und Schweregrad ist dabei altersabhängig; jedoch gehört die Harninkontinenz heute zu den verbreitetsten chronischen Krankheiten der Frau - noch vor Hypertonie, Depression und Diabetes. In Zahlen bedeutet dies, dass rund 10 Prozent der jüngeren Frauen zwischen 20 und 30 Jahren betroffen sind; im Alter zwischen 40 und 50 Jahren sind es etwa 25 Prozent. Am häufigsten unter Inkontinenz leiden Frauen ab 80 Jahren - hier sind es circa 40 Prozent. Bei Männern tritt die Harninkontinenz vergleichsweise seltener auf, betrifft aber dennoch rund 11 Prozent der deutschen Männer. Erkrankungen der Harnblase, der Prostata oder des Nervensystems sowie Operationen oder Bestrahlungen am Harntrakt können beispielsweise eine Harninkontinenz zur Folge haben. Stuhlinkontinenz ist im Vergleich dazu insgesamt etwas weniger verbreitet und kann beispielsweise als Begleiterscheinung bei Darmkrebs auftreten, wenn etwa ein tiefsitzender Tumor den Schließmuskel befällt. In Deutschland gelten rund 3,3 Millionen Menschen als stuhlinkontinent.

Trotz der immensen Zahlen ist Inkontinenz eine Volkskrankheit, die nach wie vor mit Tabus belegt ist und noch immer fälschlich als „Alte-Leute-Krankheit“ wahrgenommen wird. Viele Betroffene schämen sich daher und möchten nicht darüber reden – nicht einmal mit ihrem Arzt. Dabei wäre das der richtige Weg, denn Inkontinenzbeschwerden sind gut behandelbar und müssen in der heutigen Zeit nicht mehr als Schicksal hingenommen werden. Voraussetzung für eine erfolgreiche Erkennung und Therapie ist daher im ersten Schritt das offene und vertrauensvolle Gespräch mit einem spezialisierten Arzt. Für eine individuelle und effektive Therapie ist im nächsten Schritt ein interdisziplinärer, also fachübergreifender Ansatz notwendig. Neben der Klinik für Urologie verfügt im Rahmen dessen nun auch die Frauenklinik des Biberacher Sana Klinikums über eine zertifizierte Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Mit der neu konzipierten Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie wird der fachübergreifende Ansatz komplettiert. Gemeinsam planen die Fachbereiche derzeit die Gründung eines interdisziplinären Zentrums für Minimalinvasive Chirurgie, welches einen noch ganzheitlicheren Behandlungsansatz ermöglichen wird.

Des Weiteren tragen die Sana Kliniken dem Themenkomplex durch den Ausbau und die Erweiterung der Ambulanz- und OP-Kapazitäten Rechnung, beispielsweise im Rahmen einer speziellen Kontinenzsprechstunde. Effektive therapeutische Verfahren wie verschiedene Laseranwendungen, hydraulische Schließmuskelersatzsysteme oder die Implantation eines künstlichen Blasenschließmuskels sowie neue, größtenteils minimalinvasive Operationsmethoden runden das Leistungsspektrum ab. Beim Einsetzen eines sogenannten Spannungsfreien Bandes (TVT) wird im Sana Klinikum Biberach beispielsweise eine Erfolgsquote von über 90 Prozent erzielt. Bei einer Beckenbodenschwäche kann darüber hinaus versucht werden, das Gewebe durch eine lokale Hormonbehandlung zu stärken. Ferner ist die Frauenklinik auf die operative Korrektur bis hin zur vollständigen Beckenbodenrekonstruktion nach neusten Methoden spezialisiert.

Infoabend „Inkontinenz – raus aus der Tabuzone“
Das Leben wieder unbeschwert genießen - am Donnerstag, den 28 Juni haben Interessierte, Betroffene und Angehörige die Möglichkeit, sich im Rahmen von fachübergreifenden Vorträgen umfassend über das Thema Inkontinenz und deren unterschiedliche Ausprägungen zu informieren sowie mit den Urologen, Chirurgen und Gynäkologen in Dialog zu treten. Im Anschluss können sich die Anwesenden außerdem live einen Überblick über minimalinvasive OP-Methoden verschaffen und dabei selbst „Hand anlegen“ und ihr eigenes laparoskopisches Operationsgeschick testen. Zu diesem Zweck werden zwei sogenannte Pelvitrainer vor Ort sein.

Das Vortragsprogramm startet um 18 Uhr im Saal 2 (Untergeschoss) des Biberacher Sana Klinikums. Alle Vorträge des Infoabends können dabei auch einzeln besucht werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei. Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 07351 55-1779.


Die Vorträge und Experten im Überblick:

18.00-18.15 Uhr: Geburtsmodus: Spontangeburt oder Kaiserschnitt - was ist besser für den Beckenboden?
Referent: Privatdozent Dr. Dominic Varga, Chefarzt Frauenklinik

Hinweis: Im Anschluss findet ab 19.30 Uhr der monatliche Geburtsinformationsabend mit Kreißsaalbesichtigung im benachbarten Saal 1 statt.

18.20-18.35 Uhr: Operative Urogynäkologie - was ist möglich?
Referent: Dr. Steffen Fritz, Chefarzt Frauenklinik

18.40-18.55 Uhr: Diagnostik und Therapie bei Belastungsinkontinenz
Referent: Panagiotis Paporis, Leitender Oberarzt Frauenklinik

19.00-19.15 Uhr: Inkontinenz und Hämorrhoiden
Referent: Dr. Thomas Schmidt, Chefarzt Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

19.20-19.35 Uhr: Inkontinenz bei Darmkrebs – Gründe und Behandlungsmöglichkeiten
Referent: Privatdozent Dr. Andreas Schwarz, Chefarzt Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter Darmzentrum Biberach

19.40-19.55 Uhr: Harninkontinenz beim Mann - Diagnostik und Therapie
Referent: Dr. Jörg Bernhardt, Chefarzt Klinik für Urologie

 

 

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