Biberach

Neue Schrittmachertechnologie am Sana Klinikum Biberach

Immer im Takt bleiben

Chefarzt Dr. Thomas Brummer (dritter von links) bietet mit seinem Team am Biberacher Sana Klinikum die neusten Schrittmachertechnologien an.

Zu langsam, zu schnell oder zu unregelmäßig – gerät unser Herzschlag aus dem Takt, kann das zu Schwindel, Schwäche und Ohnmachtsanfällen führen. Das Einsetzen eines Herzschrittmachers ist dann für viele Patienten die einzige Möglichkeit, wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Im Biberacher Sana Klinikum stehen dafür neben klassischen Ein- und Zweikammerschrittmachern sowie -defibrillatoren nun auch CRT-P und CRT-D-Geräte zur Verfügung, die eine Versorgung von Patienten mit schwerer Herzschwäche ermöglichen.

Mit rund 330.000 Todesfällen pro Jahr stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit großem Abstand die häufigste Todesursache in Deutschland dar, vor allem ischämische Herzerkrankungen und Herzinfarkte sind hierfür ausschlaggebend. Mit einem breit gefächerten Leistungsspektrum ist die Medizinische Klinik am Sana Klinikum Biberach die erste Anlaufstelle für alle „Herzensangelegenheiten“. Im Fachbereich Kardiologie mit seiner mehrmals zertifizierten Chest Pain Unit werden unter der chefärztlichen Leitung von Dr. Thomas Brummer verschiedenste nichtinvasive und invasive Untersuchungsmethoden angeboten, um eventuell bedrohliche Veränderungen am Herzen schnell und präzise erkennen und behandeln zu können. Neben diagnostischen Maßnahmen wie Langzeituntersuchungen (Blutdruckmessung, EKG), Belastungs-EKG, Echokardiographie, Stressechokardiographie, Schluckechokardiographie (TEE), Kipptischuntersuchungen, Herzkatheteruntersuchungen und Ereignisrekorderimplantationen werden auch therapeutische Eingriffe wie Aufweitungen von verengten Blutgefäßen (mit Stentimplantation) sowie Implantationen von Herzschrittmachern und Defibrillatoren durchgeführt. Darüber hinaus werden seit einigen Jahren auch Defekte der Herzvorhofwand mittels Implantation eines „Schirmchens“ (interventioneller PFO-Verschluss) verschlossen. Solche Defekte sind vor allem bei jüngeren Patienten häufig die Ursache für einen Schlaganfall. Ausgeweitet wurde das Leistungsspektrum der Abteilung außerdem zuletzt im Bereich der Schrittmachertechnologie.

Circa 60 bis 100-mal schlägt ein gesundes Herz pro Minute und pumpt dabei mit Sauerstoff angereichertes Blut durch den Körper. Für den gleichmäßigen Herzschlag ist der sogenannte Sinus­knoten im Herzen verantwortlich. Wie ein Metronom dient er mit elektrischen Impulsen als Taktgeber für die regelmäßigen Kontraktionen des Herzmuskels. Gerät das Herz aus dem Takt, sprechen Mediziner von Herzrhythmus­störungen, wobei sowohl ein zu langsamer Herzschlag (Bradykardie) als auch das Herzrasen (Tachykardie) gefährlich werden können. „Grundsätzlich kommen bei anhaltenden Bradykardien Herzschrittmacher zum Einsatz, welche über die rechte Herzkammer und/oder den rechten Vorhof das Herz stimulieren. Wir sprechen dann von Einkammer- oder Zweikammer-Schrittmachern“, erklärt Dr. Brummer, der Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin ist. „Dahingegen werden bei ausgewählten Patienten ICD-Geräte - implantierbare Defibrillatoren - eingesetzt, die den Herzrhythmus ständig überwachen und bei Bedarf einen plötzlichen Herztod infolge schneller, lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen verhindern. Auch diese stimulieren die rechte Seite des Herzens.“

Die rasante technische Entwicklung auf dem Gebiet der implantierbaren Therapiegeräte eröffnet heutzutage jedoch noch weitere Möglichkeiten. Im Zuge der Erweiterung des Biberacher Klinikums um ein zweites Herzkatheterlabor können seit einigen Monaten so auch CRT-Geräte – sogenannte Resynchronisationsschrittmacher – und CRT-D-Geräte, welche die CRT-Technik um einen Defibrillator ergänzen, implantiert werden. „Diese Geräte unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise nochmal deutlich von den gängigen Schrittmachern“, so der Chefarzt weiter. „Bei der kardialen Resynchronisationstherapie (Cardiac Resychronisation Therapy, CRT) werden nicht nur zwei Elektroden über die rechte Herzhälfte verlegt, sondern zusätzlich eine dritte im Bereich der linken Herzkammer platziert. Wenn also der zeitliche Ablauf der Kontraktion der linken Kammer gestört ist, die Pumpleistung des Herzens dadurch abnimmt, kann durch eine synchrone Stimulation die Pumpleistung des Herzen in vielen Fällen nahezu wieder normalisiert werden.“ In Kombination mit einem Defibrillator, also als CRT-D-Implantat, verbessert das Gerät nicht nur die Pumpleistung des Herzens, sondern verhindert im Fall der Fälle durch die Abgabe einer Reihe von Impulsen oder durch einen elektrischen Schock auch einen plötzlichen Herztod.

Die weitere Ausweitung des kardiologischen Leistungsspektrums am Standort Biberach war für Chefarzt Dr. Brummer im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit: „Diese Therapien bieten einen zuverlässigen Schutz und können eine bestehende Herzschwäche vermindern. Damit sind wir hier im Biberacher Klinikum bestens aufgestellt, um auch schwer herzkranken Patienten in der Region deutlich mehr Lebensqualität und mehr Sicherheit im Alltag zu schenken.“

Weiterführende Informationen zum Leistungsspektrum sind hier erhältlich.

 

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