Manchmal zählt jede Sekunde – die Behandlung Schwer- und Schwerstverletzter sowie die Erstversorgung nach einem Schlaganfall gehören zu solchen Notfällen, in denen die Zeit eine entscheidende Rolle spielt. Zertifizierte Zentren stellen dabei sicher, dass sich Patienten im Fall der Fälle auf die bestmögliche Versorgung ohne großen Zeitverlust verlassen können. Im Biberacher Sana Klinikum wurden jüngst gleich zwei Fachbereiche erneut für ihre hohe Qualität bei der Behandlung von Notfällen ausgezeichnet.
Zu Hause von der Leiter gefallen, das Stauende übersehen oder beim Sport gestürzt: Schwere Unfälle können jederzeit passieren. Bei der Behandlung von Schwer- und Schwerstverletzten ist dabei eine strukturierte und schnelle Vorgehensweise wichtig, denn hier kann jede Sekunde über Leben und Tod entscheiden. Um die bestmögliche Versorgung von Unfallopfern sicherzustellen, betreibt die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) bereits seit über zehn Jahren die Initiative TraumaNetzwerk DGU. Durch die unabhängige Zertifizierung von Traumazentren und -netzwerken sollen einheitliche Qualitätsstandards bei der Behandlung von Verletzten sichergestellt werden. Diese Standards beinhalten strenge Richtlinien im Hinblick auf die Struktur, die Ablauforganisation, die Behandlungsqualität, die Qualifikation des Personals sowie die Ausstattung einer Klinik. Mit der erfolgreichen Re-Zertifizierung zum Regionalen Traumazentrum konnte die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie nun erneut unter Beweis stellen, dass Traumapatienten aller Schweregrade in Biberach auf eine kompetente Versorgung vertrauen können. „Für die schnelle und bestmögliche Behandlung von Unfallopfern ist es wichtig, bestimmte Vorgehensweisen und Abläufe zu kennen und diese auch konsequent einzuhalten", erklärt Chefarzt Prof. Dr. Götz Röderer. „Es freut mich sehr, dass wir mit unserer hohen Versorgungsqualität hier wieder überzeugen konnten." Die Re-Zertifizierung zeigt, dass in Biberach die Behandlung von Schwerverletzen nach den aktuellsten medizinischen Standards erfolgt. Dies wird unter anderem durch regelmäßige Fortbildungen und Trainings der Mitarbeiter sichergestellt.
Auch die „Regionale Stroke Unit" der Klinik für Neurologie wurde aufgrund ihrer hohen Behandlungsqualität jüngst von der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft (DSG) rezertifiziert. Landesweit nimmt die Abteilung damit in Bezug auf die Zügigkeit bei der Schlaganfallbehandlung einen Spitzenplatz ein. Bei der Re-Zertifizierung standen besonders die Strukturen der Abteilung, Abläufe bei der Versorgung sowie die Kompetenz des Personals im Fokus. Denn bei einem Schlaganfall ist die schnelle Behandlung entscheidend: Je länger Blutgefäße durch Blutgerinnsel verschlossen sind und das Gehirn dadurch nicht oder nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt werden kann, desto mehr Gehirnzellen sterben ab. Es drohen irreparable Schäden wichtiger Gehirnregionen; die Folgen können eine eingeschränkte Motorik, Sprachstörungen oder gar der Tod sein. Zertifizierte Stroke Units stellen daher sicher, dass Patienten, die mit dem Verdacht auf einen Schlaganfall in eine Klinik eingeliefert werden, schnelle und spezialisierte Hilfe durch geschultes Personal erhalten. Auch die Ausstattung der Klinik und die Prozessstrukturen sind Teil der Zertifizierung. „Bei einem Schlaganfall sollte so schnell wie möglich mit der richtigen Behandlung begonnen werden, um das Risiko von bleibenden Schäden zu reduzieren", erklärt Privatdozent Dr. Michael Sabolek, Chefarzt der Klinik für Neurologie. "Die Re-Zertifizierung zur „Regionalen Stroke Unit" zeigt, dass die Menschen im Landkreis im Falle eines Schlaganfalls bei uns schnelle und kompetente Hilfe erhalten. Derzeit behandeln wir so in unserer Spezialabteilung rund 600 Patienten im Jahr."
Lob für die beiden Fachbereiche kommt auch von Beate Jörißen, Geschäftsführerin der Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH: „Es freut mich sehr, dass unser Klinikum erneut seine hohe Behandlungsqualität bei der Versorgung von Notfällen unter Beweis stellen konnte. Beide Teams leisten tagtäglich hervorragende Arbeit; ich gratuliere der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, der Klinik für Neurologie sowie allen Prozessverantwortlichen herzlich zu dieser Auszeichnung."