Voller Stolz überreichten vier Schülerinnen des Bischof-Sproll-Bildungszentrums gemeinsam mit zwei Lehrerinnen dem Chefarzt der Biberacher Frauenklinik mit Brustzentrum, Dr. med. Steffen Fritz, knapp 40 Herzkissen, die sie zusammen mit weiteren Klassenkameradinnen im Unterricht „Alltagskultur, Ernährung und Soziales“ im Laufe des Schuljahres genäht hatten. Diese so genannten Lagerungskissen helfen brustkrebserkrankten Frauen nach einer Operation, die empfindliche Operationsstelle vor Druck zu schützen. Darüber hinaus können die farbenfrohen Kissen in Herzform die Patientinnen motivieren in dieser, zumeist von Unsicherheit und Ängsten geprägten Zeit, Hoffnung zu schöpfen.
Das Projekt „Herzkissen nähen“ gibt es schon seit einigen Jahren an der Frauenklinik der Sana Kliniken Landkreis Biberach. Immer wieder beteiligen sich Vereine oder auch Privatpersonen daran. Die Lehrkräfte des Bischof-Sproll-Bildungszentrums wurden hierauf aufmerksam, als vor zwei Jahren eine Kollegin an Brustkrebs erkrankte. Auch sie erhielt ein gespendetes Kissen. „Es hat mir viel bedeutet, dass jemand sein Nähgeschick und seine Zeit einsetzte, um mir die Krankheit ein wenig zu erleichtern“, erzählt sie im Gespräch. Neben dem Wunsch, anderen Frauen die gleiche Freude zu machen, war es der Gedanke, mit den Schülerinnen der höheren Jahrgangstufen ins Gespräch zu kommen und über die Krankheit Brustkrebs zu informieren und aufzuklären. Begeistert erklärten sich die Schülerinnen der siebten und achten Jahrgangstufe bereit, an diesem Projekt mitzuwirken. Immer, wenn eine Schülerin mit ihren Aufgaben fertig war, nahm sie sich die Kiste mit den Herzkissen und arbeitete weiter daran. Dabei ist nicht ein Kissen von einer Hand entstanden, sondern die Arbeiten gingen ineinander über. Mal nähte man ein Kissen zusammen, mal stopfte man ein Kissen aus, das eine andere Schülerin genäht hatte. So entstanden im Laufe des Schuljahres knapp 40 farbenfrohe Herzkissen, manche verziert, andere mit verschiedenfarbigen Stoffen. Alle tragen jedoch das Logo des Bildungszentrums, ein kleines Bügeletikett mit dem Schriftzug der Schule. „Ich habe fast alle Etiketten aufgebügelt“, erzählt eine Schülerin. „Es macht mich stolz, dass wir so viele Herzkissen genäht haben!“
Dr. Fritz bedankte sich ganz herzlich und lud die Schülerinnen mit ihren Lehrerinnen zum diesjährigen traditionellen Adventscafé für (ehemalige) Patientinnen ein, verbunden mit der Bitte, doch gerne noch weitere Kissen mitzubringen. „Wir freuen uns wirklich riesig über das tolle Engagement der Schülerinnen. Wir und natürlich auch ganz besonders unsere Patientinnen wissen dies sehr zu schätzen; sind die bunten Kissen doch nicht nur „Schmerzlinderer“, sondern auch etwas, an dem sich die Patientinnen in einer schweren Zeit im wahrsten Sinne des Wortes festhalten können.“ Die Delegation des Bischof-Sproll-Bildungszentrums freut sich schon auf den weiteren Besuch im Sana Klinikum im Advent und die Schülerinnen haben fest versprochen, auch im nächsten Schuljahr weiter Herzkissen zu nähen.
Weitere Informationen
Im zertifizierten, im Jahr 2006 von den beiden Frauenkliniken Biberach und Ehingen gegründeten Brustzentrum Donau-Riß arbeiten Spezialisten verschiedener Fachrichtungen gemeinsam an einem Ziel: Frauen mit der Diagnose Brustkrebs erfolgreich zu behandeln und zu begleiten. Unter dem Leitsatz „Zukunft Leben“ bündelt das Zentrum die Kompetenzen beider Frauenkliniken, arbeitet darüber hinaus eng mit dem Tumorzentrum der Universitätsklinik Ulm zusammen und stellt im Rahmen regelmäßiger Rezertifizierungen ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau nach den neuesten Leitlinien der Medizin sicher. Eine optimale, ganzheitliche Betreuung der Patientinnen wird darüber hinaus durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Gynäkologen, Radiologen, Pathologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmedizinern und Onkologen sichergestellt.