Laupheim

Medizinischer Schwerpunkt Altersmedizin wird in Laupheim konzentriert / 80 klinische Betten im Gesundheitszentrum

„Gesundheitszentrum gemeinsam mit Leben füllen“

Vertreter der Sana Kliniken Landkreis Biberach stellten am gestrigen Montag den Vertretern des Arbeitskreises Klinik Laupheim die Pläne für die klinische Säule des Zentrums vor. Im Mittelpunkt steht eine Erweiterung des Vier-Säulen-Modells um eine Geriatrische Rehabilitation. Zudem wurde ein Zeitplan für das weitere Vorgehen vorgestellt.

Vor dem Hintergrund der jüngsten Kritik an Sana, man würde nicht rasch und ausführlich genug informieren, sagte der Regionalgeschäftsführer der Sana Kliniken AG, Andreas Ruland: „Uns ist es stets ein Anliegen gewesen, inhaltlich belastbare und zukunftsfähige Planungen vorzustellen. Wir haben gespürt, dass wir mit dieser Haltung für einige Partner eventuell nicht schnell genug waren. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass es allen Beteiligten darum geht, eine tragfähige und für Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen attraktive Konzeption auf die Beine zu stellen“.

Ruland bekräftigte das Bekenntnis der Sana Kliniken zum Standort Laupheim: „Wir stehen zu dem Vier-Säulen-Modell. Wir haben es zusammen mit den Partnern geplant und wollen es nun gemeinsam mit Leben füllen.“ Die Bürger könnten sich hier auf umfassende Betreuung unter einem Dach verlassen und fänden vom Facharzt über die stationäre Versorgung bis zum Pflegeheim alle notwendigen Behandlungs- und Betreuungsangebote an einem Ort vor.

Im Anschluss umriss er dann das von Sana präferierte Modell: Demnach sind 80 klinische Betten für das Gesundheitszentrum geplant. Neben den 30 bereits feststehenden Betten für die Innere Medizin und Akutgeriatrie will Sana in Laupheim die Geriatrische Reha mit weiteren 50 klinischen Betten etablieren. „Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in Deutschland stellt der Aufbau eines Altersmedizinischen Zentrums in Laupheim ein entscheidender Beitrag für die medizinische Versorgung älterer Menschen dar“, sagte Verwaltungsdirektor Sebastian Stief. „Damit sichern wir nicht nur den Standort, sondern stellen die Weichen für kommende gesellschaftliche, soziale und medizinische Herausforderungen.“

Beate Jörißen, Geschäftsführerin der Sana Kliniken Landkreis Biberach verwies darauf, dass im Landkreis Biberach die Zahl der Bewohner im Alter zwischen 60 und 85 in den kommenden Jahren deutlich ansteigen werde und diese Gruppe mittelfristig prozentual den größten Anteil an der Gesellschaft ausmachen werde. „Deshalb werden altersbedingte Erkrankungen den Versorgungsbedarf in den kommenden Jahren entscheidend mitbestimmen“, sagte  Jörißen. In Verbindung mit dem Senioren- und Pflegeheim der St. Elisabeth-Stiftung und den Angeboten der niedergelassenen Ärzte sowie der medizinnahen Dienstleistungen ergäben sich so für die Patienten umfassende Versorgungs- und Betreuungsmöglichkeiten. Die Frage eines ambulanten OP-Zentrums wird derzeit mit möglichen Betreibern besprochen. Das war auch stets in den Planungen so vorgesehen. Inwieweit stationäre Eingriffe vorgenommen werden können, hängt unter anderem auch von den krankenhausplanerischen Überlegungen des Sozialministeriums ab. 

„Wir wünschen uns eine rasche Umsetzung des Konzepts und freuen uns auf den Tag, an dem wir in das neue Gesundheitszentrum Laupheim umziehen können“, sagt Jasmin Mohn, Geschäftsführerin der St. Elisabeth gGmbH - die gGmbH gehört zur St. Elisabeth-Stiftung und betreibt das Pflegeheim. „Die aktuelle räumliche Situation des Pflegeheims in einem ehemaligen Krankenhaustrakt ist unbefriedigend. Im neuen Wohnpark im Gesundheitszentrum werden wir unseren Bewohnern eine angemessene und auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Umgebung bieten können.“

Bürgermeister Rainer Kapellen sagte: „Wir sind ja in den Planungen immer von bis zu 40 klinischen Betten ausgegangen – schön, dass es jetzt gelingen kann, die doppelte Zahl zu realisieren und gleichzeitig die Innere Medizin in Verbindung mit der Geriatrischen Reha zukunftssicher und  bedarfsorientiert für die Laupheimer Bürger zu gestalten.“ Dieses Konzept wird Kapellen nun in den Gremien der Stadt vorstellen.

Zum weiteren Vorgehen sagte Ruland: „Die von uns vorgelegten Planungen stehen ja noch unter Gremienvorbehalt, weil die klinischen Strukturen in einer gemeinsamen Gesellschaft mit Sana und Landkreis betrieben werden sollen.  Deshalb sieht der Zeitplan vor, dass zunächst die Gremien des Landkreises informiert werden. Parallel dazu werden die Planungen an die Anforderungen der Altersmedizin angepasst. Bereits am heutigen Dienstag haben Informationsveranstaltungen mit niedergelassenen Ärzten stattgefunden. Noch vor der Sommerpause soll sich der Kreistag mit dem Thema befassen, danach finden Einzelgespräche mit den interessierten Ärzten statt. Spätestens im Herbst werden dann konkrete Bauplanungen – auch aufgrund der Ergebnisse der Einzelgespräche -  starten.  Jörißen betonte außerdem, dass die klinischen Strukturen in Laupheim bis zur Eröffnung des Neubaus in Biberach fortgeführt würden.

„Den jetzt vorliegenden Überlegungen und Planungen gingen mehrere interne Gesprächsrunden zwischen Landkreis und Sana voraus, zuletzt vor den Pfingstferien ein fast vierstündiger Verhandlungsmarathon“, so Landrat Dr. Heiko Schmid. Die geriatrische Rehabilitation finde keinen Niederschlag in den Neubauüberlegungen der Sana am Standort Biberach. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels mit einer immer älter werdenden Gesellschaft wollen wir aber diese wichtige medizinische Versorgung im Landkreis erhalten. Die Innere Medizin in Verbindung mit der Geriatrischen Reha in Laupheim anzusiedeln mache deshalb Sinn. Beides ergänze sich hervorragend. „Das Thema steht bereits auf der Tagesordnung der Ausschusssitzung für Soziales und Gesundheit des Kreistags am kommenden Montag. Wir wollen ausführlich informieren und diskutieren, denn der Kreistag muss letztendlich die Entscheidung treffen.“ Für die medizinischen Gesundheitszentren in Laupheim und in Riedlingen zeichnen sich insgesamt gute Lösungen ab und in Ochsenhausen laufe derzeit der Investorenwettbewerb.

Roland Pecha sagte als Vertreter des Arbeitskreises, er sei erfreut, dass es den Partnern gelungen sei, eine zwar teilweise neue, aber tragbare Perspektive für das Gesundheitszentrum vorzustellen. Gerade nach den Diskussionen der vergangenen Tage sei es ein gutes Zeichen, dass jetzt endlich ein nachvollziehbares und perspektivisch erfolgsversprechend Konzept für Laupheim gefunden wurde und es nach der Konzeptionsphase nun in die Umsetzungsphase geht. Er hoffe auch, dass die Kreisräte das  „Laupheimer Modell“  entsprechend unterstützen.

Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH
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