Am heutigen Freitag, dem 3. Dezember 2021, war der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg Manne Lucha zu Gast im Sana Klinikum Landkreis Biberach und informierte sich über die aktuelle Lage vor Ort.
Am Freitagnachmittag besuchte Manne Lucha, Landesminister für Soziales, Gesundheit und Integration, das Biberacher Zentralkrankenhaus, um sich über die aktuelle Corona-Lage mit dem Ärzte- und Pflegepersonal auszutauschen und aus erster Hand einen Einblick in die medizinische Versorgung zu erhalten. „Analog zur hohen Inzidenz in der Region verzeichnen auch wir seit einigen Wochen einen stetigen Anstieg an stationär zu versorgenden Corona-Patienten. Die Situation ist angespannt“, erklärt Alwin Nuber, Chefarzt der Medizinischen Klinik-Pneumologie. In Folge der Pandemie steigt der Bedarf an Intensivbetten punktuell immer wieder stark an, sodass derzeit im Zuge der vierten Welle die Kapazitäten deutschlandweit sowie insbesondere auch im süddeutschen Raum sowohl mit COVID-19-Patienten als auch mit weiteren intensivpflichtigen Patienten stark ausgelastet sind. So auch im Biberacher Sana Klinikum. „Dies stellt uns sowie alle anderen Akutkrankenhäuser angesichts der begrenzten Ressourcen vor große gemeinsame Herausforderungen“, führt Timo Ganter, Mitglied der Klinikleitung, weiter aus.
Aufgrund der angespannten Lage in der gesamten Region ist eine deutliche Reduzierung von elektiven Eingriffen bereits erfolgt. Dabei werden planbare Eingriffe nach ihrer medizinischen Dringlichkeit bewertet und nach Möglichkeit verschoben. Es werden somit alle infrastrukturellen sowie personellen Ressourcen für die Akut- und Notfallversorgung bereitgehalten. „Sollte ein Patient im Anschluss an die primäre Akutversorgung intensivmedizinisch versorgt werden müssen, erfolgt dies derzeit nach Verfügbarkeit vor Ort in Biberach oder der Patient wird mit dem Rettungsdienst in eine andere geeignete Zielklinik mit Aufnahmekapazität verlegt“, erklärt Intensivmedizinerin Dr. Lena Steck, Oberärztin des Zentrums für Anästhesiologie. „Angesichts der durchgehend hohen Auslastung der Intensivstationen in der gesamten Region wurden am vergangenen Mittwoch außerdem erstmals zwei COVID-19-Patienten auf Grundlage des Kleeblattprinzips über die Zentrale Koordinierungsstelle für Intensivtransporte Baden-Württemberg nach Rheinland-Pfalz verlegt.“
Mit dieser vorausschauenden Planung sowie der bereits erfolgten Reduzierung von elektiven Eingriffen kann mit vereinten Kräften weiterhin eine bedarfsgerechte Notfallversorgung sichergestellt werden. Dies ist derzeit jedoch mit einem besonders hohen organisatorischen und logistischen Aufwand verbunden. Dazu kommt, dass die Versorgung von COVID-Patienten hochaufwendig und physisch wie psychisch in besonderem Maße belastend ist. „Das gesamte Ärzte- und Pflegepersonal leistet hier nun seit fast zwei Jahren eine außerordentliche Arbeit. Und das über alle Bereiche hinweg“, beschreibt Timo Ganter die derzeitige Corona-Lage im Klinikum. Seit März 2020 leistet das Biberacher Zentralkrankenhaus im Rahmen der stationären medizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten einen elementaren Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie. „Wir erfüllen unseren Versorgungsauftrag für den Landkreis Biberach nun bereits seit fast zwei Jahren unter Pandemiebedingungen. Dank unseres Präventions-Stufenkonzepts, den umfassenden Sicherheitsmaßnahmen, der bedarfsgerechten Anpassung der Kapazitäten und Strukturen sowie – an erster Stelle - dank der fachlichen Expertise, der hohen Flexibilität und der Einsatzbereitschaft jedes Einzelnen konnten wir diese Herausforderungen bisher gut meistern und unzählige COVID-19-Patienten umfassend und sicher auf der Intensivstation sowie auf den COVID-Normalstationen versorgen.“ Dieser außerordentliche Einsatz wurde auch von Gesundheitsminister Manne Lucha im Gespräch mit dem Ärzte- und Pflegepersonal gewürdigt: „Ich bin tief beeindruckt von dem, was das Personal im Biberacher Klinikum in dieser schweren Krise täglich leistet. Die Mitarbeitenden gehen bis an die Belastungsgrenze und teilweise auch darüber hinaus. Sie stehen an vorderster Front der Pandemie-Bekämpfung. Für diesen Einsatz möchte ich mich bei allen Beteiligten vor Ort ganz herzlich bedanken. Ganz Baden-Württemberg sieht, was sie in dieser dramatischen Situation für das Land leisten.“