Biberach

Gemeindevertreter, Landrat, Sana und St. Elisabeth-Stiftung treffen sich zu intensiven Gesprächen / Bewegung in der Standortfrage für Gesundheitszentrum Riedlingen

Gemeinsame Gesprächsrunde findet Kompromisslinie

In der Frage, an welchem Standort in Riedlingen das von den Sana Kliniken, der St. Elisabeth-Stiftung und dem Landkreis geplante Gesundheitszentrum errichtet und betrieben werden soll, zeichnet sich eine gute, einvernehmliche Lösung ab. Im Gespräch mit Bürgermeister Marcus Schafft,  mit den Vorsitzenden der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen, Landrat Dr. Heiko und dem Regionalgeschäftsführer der Sana Kliniken AG, Andreas Ruland, erklärte Matthias Ruf, Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung, unter noch genauer zu konkretisierenden und vertraglich zu fixierenden Bedingungen sei es denkbar, das Gesundheitszentrum auch am jetzigen Standort des Krankenhauses zu errichten. Dieser Standort wird von den Gemeindevertretern präferiert. Im Nachgang des Gesprächs fand eine Sitzung mit der Planungsinitiative statt, wo alle hier Beteiligten auch über das Ergebnis informiert wurden. Die Planungsinitiative hatte sich während des gesamten Prozesses aktiv in dem Entscheidungsprozess beteiligt und zeigte sich erfreut über das Ergebnis.

„Wir wollen die bestmögliche Lösung für die Riedlinger Bürger, die in unserem Wohnparks leben werden - und wir wollen das integrierte Gesundheitszentrum nach dem Konzept, das wir zusammen mit unseren Partnern und Professor Runde erarbeitet haben“, betont Matthias Ruf, Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung. „Um das Projekt nicht zu gefährden, akzeptieren wir mit dem Neubau auf dem Krankenhausareal die aus unserer Sicht zweitbeste Lösung.“

Oberstes Ziel bleibe, den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern des Wohnparks eine enge Anbindung an die Stadt und das Gemeindeleben zu ermöglichen, so Ruf. „Dafür brauchen wir verbindlich die volle Unterstützung der Kommune, wie sie der Gemeinderat in Aussicht gestellt hat. Dazu gehören insbesondere ein Fahrdienst und eine auch für Rollstühle geeignete Anbindung an die Innenstadt.“

Landrat: Gordische Knoten kann durchschlagen werden

„Landkreis, Sana und St. Elisabeth-Stiftung halten am Vier-Säulen-Modell mit dem Wohnpark, mit ambulanten und stationären Strukturen sowie medizinnahen Dienstleistungen fest. Das lässt sich nur gemeinsam realisieren. Nachdem nun klar ist, dass sich die St. Elisabeth-Stiftung unter gewissen Bedingungen auch den Krankenhausstandort vorstellen kann, liegt es an der Stadt Riedlingen, diese Bedingungen mit der Stiftung auszuverhandeln und letztendlich auch vertraglich zu fixieren. Es geht vor allem um die enge Anbindung des Standortes an die Innenstadt“, sagt Landrat Dr. Heiko Schmid. Nur so könne eine Teilhabe am Gemeindeleben der künftigen Bewohner des Wohnparks der Stiftung gelingen. Nach dem gestrigen Gespräch sei er guter Dinge, dass der gordische Knoten der Standortfrage für das Gesundheitszentrum in Riedlingen endgültig durchschlagen werden könne.

Sana: Große Chancen für die Bevölkerung

Der Regionalgeschäftsführer der Sana Kliniken AG, Andreas Ruland, hatte zuvor noch einmal deutlich zum Ausdruck gebracht, dass für den Klinikbetreiber vor allem die Umsetzung des Gesamtkonzepts unter einem Dach im Vordergrund stehe – denn aus der Kombination aus stationären und ambulanten medizinischen Strukturen, dem Alten- und Pflegeheim sowie den medizinnahen Dienstleistungen ergäben sich für die umfassende medizinische Versorgung der Bevölkerung größte Chancen.

Dass sich in der Standortfrage nun ein Kompromiss abzeichne, sei ein wichtiges Signal, denn nun komme man der Umsetzung einen Schritt näher.

Ruland bekräftigte in diesem Zusammenhang aber auch, dass dafür neben dem unbedingten Willen der Partner zur Umsetzung dieses sogenannten 4-Säulen-Modells auch die Unterstützung der Stadt Riedlingen notwendig sei. „Da müssen alle mitmachen“, so Ruland – „und nur, um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Sana und St. Elisabeth wollen in Riedlingen mit dem Gesundheitszentrum ein innovatives, zukunftsweisendes und patientenorientiertes Angebot schaffen - Seite an Seite mit Stadt, Landkreis und den niedergelassenen Ärzten. Denn letztendlich geht es uns doch allen darum, den Bürgerinnen und Bürgern die bestmögliche Versorgung zu bieten.“ Sana wird im Rahmen des Konzeptes die klinische Versorgung sicherstellen und – wie im Konzept vorgesehen – rund 40 Betten in dem Gesundheitszentrum betreiben.
 
Grundlage für weitere Gespräche

Bürgermeister Marcus Schafft zeigte sich erfreut, dass unter Beteiligung der Fraktionssprecher des Gemeinderates Riedlingen erreicht werden konnte, dass Bewegung in die Standortdiskussion kommt. Aus der Sicht der Stadt Riedlingen sei es wichtig, dass die Betreiber ihre grundsätzliche Bereitschaft, ein Gesundheitszentrum im Sinne des Konzepts von Prof. Runde zu betreiben erklärt haben. Weiterhin sei es sehr gut, dass alle Beteiligten in den Grundfragen nahe bei einander sind (Vier-Säulen-Konzeption des Gesundheitszentrums und Campuslösung) und betont haben, partnerschaftlich einen Konsens zur Standortfrage erreichen zu wollen.

Basis ist dazu das Angebot des Gemeinderates der Stadt Riedlingen zur Unterstützung einer Lösung am derzeitigen Klinikgelände beispielsweise durch Einrichtung eines Busverkehrs und einen Brückenbau über die B 312. Der Gemeinderat wird sich dazu am Montag, 15.06.2015, in einem wegen der besonderen Dringlichkeit nachträglich aufgenommenen Tagesordnungspunkt mit der Bildung eines Arbeitsgremiums und dem diesbezüglichen Arbeitsauftrag zur weiteren Verhandlung befassen. Ziel ist kurzfristige Einigkeit über Umfang und Fixierung des Beitrags der Stadt Riedlingen nach Art, Umfang und zeitlicher Dauer zu erzielen.

Ausdrücklich bedankte sich Bürgermeister Schafft für das Engagement der ehrenamtlichen Mitglieder der Gemeindeplanungsinitiative, die mit ihrer ruhigen und beharrlichen Art den Prozess sehr gut befördert haben. Der derzeitige Zwischenstand mache deutlich, dass kooperativer Verhandlungsstil schnellere und bessere Ergebnisse erzielt als Konfrontation.

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