Die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie im Biberacher Sana Klinikum bietet eine hochwertige und leitliniengerechte endoprothetische Versorgung sowie langjährige Erfahrung im Bereich des künstlichen Gelenkersatzes. Aufgrund dieser Expertise wurde die Klinik jüngst von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) zum Endoprothetikzentrum zertifiziert.
Jedes Jahr werden in Deutschland circa 230.000 Hüftgelenke, 180.000 Kniegelenke sowie 24.000 Schultergelenke eingesetzt. Der Grund: Mit zunehmendem Alter schwindet die schützende, gleitfähige Knorpelschicht im Gelenk und somit steigt die Wahrscheinlichkeit, an der Volkskrankheit Arthrose zu erkranken. In Deutschland leiden so etwa fünf Millionen Frauen und Männer unter Beschwerden, die durch Abnutzungserscheinungen verursacht werden - mit steigender Tendenz. Das bedeutet, dass ab dem 60. Lebensjahr gut die Hälfte aller Frauen und ein Drittel der Männer betroffen sind. Dabei sind Gelenkschmerzen nicht immer eine Frage des Alters. Auch Verletzungen, Entzündungen sowie starke Belastungen können ursächlich für eine Arthrose sein. Mit richtiger und regelmäßiger Bewegung kann deren Verlauf zwar verlangsamt werden; ist jedoch kein Knorpel mehr vorhanden, reiben die Knochen direkt aneinander. Die Folge sind Schmerzen, die mit der Zeit immer stärker werden und oftmals mit einer starken Einschränkung der Bewegungsfähigkeit bis hin zu Veränderungen an den Knochen sowie Gelenkversteifungen verbunden sind.
Die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie unter chefärztlicher Leitung von Prof. Dr. Götz Röderer bietet hier einen ganzheitlichen Behandlungsansatz und sichert die Versorgung der gesamten Bandbreite muskuloskelettaler Erkrankungen und Verletzungsfolgen. So wurde der Fachbereich Orthopädie mit Endoprothetik innerhalb der Klinik jüngst für seine Behandlungsqualität durch die DGOOC zum Endoprothetikzentrum (EPZ) zertifiziert. Ärztlich geleitet wird der Fachbereich Orthopädie mit Endoprothetik von Dr. Manfred Herr, der als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie für Allgemeine Chirurgie über Zusatzbezeichnungen in der Sportmedizin, der Speziellen Orthopädischen Chirurgie und der Speziellen Unfallchirurgie verfügt. Zuletzt wurde Herr außerdem als Schulter-Ellenbogenchirurg von der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie sowie im Bereich der Knorpelzelltherapie zertifiziert und verfügt darüber hinaus über umfangreiche Kenntnisse in der manuellen Medizin/Chirotherapie sowie im Bereich der Akupunktur. Mit diesem breiten Erfahrungshintergrund hat Dr. Herr den Zertifizierungsprozess zum EPZ begonnen und gemeinsam mit Sektionsleiter Peter Schneider in den vergangenen Monaten vorangetrieben mit dem Ziel, die hohe Versorgungsqualität am Standort Biberach zu stärken und weiter auszubauen.
Für eine Zertifizierung zum EPZ werden hohe Anforderungen an die Struktur- und Prozessqualität der Klinik gestellt, sodass ein Höchstmaß an Sicherheit für die Patienten gewährleistet werden kann. Da ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Versorgungsqualität und der Erfahrung der Chirurgen besteht, müssen diese darüber hinaus eine vorgegebene Zahl an Operationen pro Jahr durchführen. Dazu gehört der künstliche Gelenkersatz ebenso wie Revisionsoperationen, also der Wechsel von Prothesen. Auch Kniegelenksteilersatz sowie Tumorprothesen gehören in das breite Leistungsspektrum des Fachbereichs. So wurden allein im Jahr 2018 rund 650 endoprothetische Operationen an Hüfte und Knie in Biberach sowie am Standort Laupheim durchgeführt. Während des Zertifizierungsaudits wurden dahingehend alle Prozesse, vom Beratungsgespräch über die Patientenaufnahme bis zur Operation und der Nachsorge, von unabhängigen Experten auf den Prüfstand gestellt. Eine geringe Komplikationsrate sowie die durchweg hohe Patientenzufriedenheit waren dabei nicht zuletzt auschlaggebend für die erfolgreiche Zertifizierung.
Das breite Leistungsspektrum wird von einem multiprofessionellen Team aus Unfallchirurgen, Orthopäden, Sportmedizinern, qualifizierten Pflegekräften und Therapeuten sichergestellt. Dazu gehört im Biberacher Klinikum auch eine umfassende Diagnostik mit MRT, CT und Ultraschall. Endoprothetische Operationen werden unter Verwendung von muskel- und gewebeschonenden Operationstechniken, zumeist minimalinvasiv (AMIS etc.) und teilweise navigiert durchgeführt. Zum Einsatz kommen dabei ausschließlich zeitgemäße, etablierte Implantate sowie moderne Materialien, wie beispielsweise Pyrocarbon. Zahlreiche konservative Therapiemethoden (Akupunktur, Chirotherapie, Infiltration u.v.m.) sowie eine spezielle Schmerztherapie runden das Leistungsspektrum ab.
„Unser Ziel ist es, Schmerzfreiheit und Beweglichkeit bestmöglich zu gewährleisten und die Lebensqualität unserer Patienten nachhaltig zu verbessern", so Dr. Herr. „Dafür wird jeder Patient unter Einhaltung strengster Qualitätskriterien individuell behandelt. Voraussetzung dafür ist eine genaue Diagnose der Ursache. Je früher der konkrete Grund für die Arthrose fachärztlich geklärt wird, umso vielfältiger sind die Behandlungsmöglichkeiten. Ein Kunstgelenk ist dabei stets der letzte Behandlungsschritt in der Versorgung von Arthrosepatienten, nachdem alle konservativen, gelenkerhaltenden Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft wurden. Im Falle einer Operation erhält ein älterer, in der Bewegung eingeschränkter Patient dann natürlich eine völlig andere Prothese als ein sportlich-aktiver Mensch. Die große Mehrzahl unserer operierten Patienten kann nach einer Genesungsphase so wieder schmerzfrei gehen und sogar, im Rahmen der individuellen Möglichkeiten, Sport treiben. Wir freuen uns sehr, dass wir für diese hohe Behandlungsqualität nun die Auszeichnung zum EPZ erhalten haben." Auch Sana-Geschäftsführerin Beate Jörißen zeigt sich erfreut: „Ich möchte mich bei Dr. Herr, Herrn Schneider und dem gesamten Team für die hervorragende Arbeit und das Engagement im Rahmen der Zertifizierung bedanken. Dies ist eine erneute Bestätigung für die qualitativ hochwertige Arbeit und die Leistungsfähigkeit unserer Kliniken."
Sprechstunde: In Biberach steht den Patienten täglich von 9:00 bis 13.00 Uhr eine spezielle Endoprothetik-Sprechstunde zur Verfügung. Weitere Informationen sowie Terminvereinbarungen gerne unter Tel. 07351 55-1270 über Frau Steinberg oder Frau Braun.