Biberach

Freiwillige Krankenhaushilfe der Sana Kliniken Landkreis Biberach feiert 40-jähriges Jubiläum

Die guten Seelen

Mit aufmunternden Worten und stets einem offenen Ohr leistet die freiwillige Krankenhaushilfe seit nunmehr 40 Jahren ehrenamtlich unverzichtbare Hilfe für Patienten in der Region. Vier Frauen sind seit Beginn dabei: Dora Braun, Margret Hartmann, Rosmarie Hilpert und Rosmarie Steinhauser engagieren sich bereits seit vier Jahrzehnten für Krankenhauspatienten.

Zeit für Gespräche, kleine Botengänge, zum Trost spenden oder einfach nur zum Zuhören – die Mitglieder der freiwilligen Krankenhaushilfe leisten mit ihrer Arbeit wertvolle Hilfe für Patienten, die während des Klinikaufenthaltes oftmals bereits für kleine Dinge auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Besonders dringend benötigt wird diese Unterstützung, wenn keine oder nur wenige Angehörige vor Ort sind. Mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit hilft die freiwillige Krankenhaushilfe so dabei, Patienten mit kleinen Diensten den Aufenthalt in der Klinik zu erleichtern. Sei es, eine Zeitung vom Kiosk für bettlägerige Patienten zu holen oder ein ersehntes Stück Kuchen aus der Cafeteria, auch die dringend benötigte Batterie für das Hörgerät wird dann schon mal beim nächsten Besuch aus der Stadt mitgebracht. Die Helfer erfüllen damit vielfältige nicht-medizinische Aufgaben im Krankenhausalltag, die Ärzte und Pflegepersonal in diesem Umfang nicht leisten können.

Die Ursprünge des christlich inspirierten Freiwilligendienstes im Landkreis Biberach gehen zurück in das Jahr 1979, als der damalige Kreisverwaltungsdirektor Erich Nau die Idee hatte, eine Art Besuchsdienst ins Leben zu rufen. Unterstützt vom katholischen Stadtpfarrer Otto Schlichte sowie dem evangelischen Dekan Walther Bilger wurde dieser sodann unter Leitung von Ursula Bilger und Isolde Moll als freiwillige Krankenhaushilfe gegründet. Am 1. Oktober 1979 nahmen schließlich 18 Frauen ihre ehrenamtliche Tätigkeit in Biberach auf. Der Dienst am Patienten bewährte sich schnell und wurde in den darauffolgenden Jahren auf die Krankenhäuser in Riedlingen und Laupheim sowie die damaligen Kliniken in Ochsenhausen und Bad Schussenried ausgedehnt. Seitdem besuchen und unterstützen die Helfer Woche für Woche Patientinnen und Patienten mit kleinen Botengängen oder Besorgungen, helfen bei Formularen, unternehmen gemeinsame Spaziergänge oder nehmen Ängste vor anstehenden Behandlungen.

Am wichtigsten ist aber für viele Patienten, dass sie jemanden haben, der ihnen zuhört. „Ein offenes Ohr ist die Grundvoraussetzung“, erklärt Dora Braun, die sich seit den Anfangstagen vor 40 Jahren in der Krankenhaushilfe engagiert. „Wir hören den Menschen zu, wenn sie reden möchten. Oftmals sind es ganz alltägliche Gespräche, aber auch Sorgen und Ängste werden uns anvertraut. Kontaktfreudigkeit und Einfühlungsvermögen sind daher für unsere Arbeit ebenso wichtig wie Verschwiegenheit. Was wir am Krankenbett erfahren, bleibt auch da.“ Wie Dora Braun sind auch Margret Hartmann, Rosmarie Hilpert und Rosmarie Steinhauser von Anfang an dabei und arbeiten seit 1979 ehrenamtlich für die Patienten im Landkreis. Eine lange Zeit, wie Rosmarie Steinhauser zu berichten weiß: „Seit den Anfängen hat sich vieles verändert. Gleich geblieben ist jedoch die Wertschätzung und die Freude der Patienten über unsere Besuche."

Aktuell besuchen 16 Frauen und ein Mann einmal pro Woche als gute Seelen in den Kliniken in Biberach, Laupheim und Riedlingen „ihre“ Patienten. Dabei sind den Helfern feste Stationen zugeteilt, alle Patienten werden der Reihe nach aufgesucht. Das ist mittlerweile gar nicht mehr so leicht umzusetzen, denn in der Krankenhaushilfe fehlt der Nachwuchs. „Noch vor einigen Jahren waren wir doppelt so viele“, bedauert Fine Kopp, die seit 34 Jahren dabei ist und im Jahr 2014 die Leitung von Isolde Moll übernommen hat. „Leider finden sich immer weniger Freiwillige. Dabei ist der Zeitaufwand gar nicht so groß. In der Regel sind wir an einem Vormittag in der Woche im Krankenhaus. Neue Kolleginnen und Kollegen sind bei uns daher jederzeit herzlich willkommen und werden von uns natürlich entsprechend auf die Aufgabe vorbereitet.“ Bei Fragen oder Problemen steht den Helfern außerdem jederzeit ein Ansprechpartner zur Verfügung. Für den Austausch untereinander findet zudem ein jährliches Treffen mit Fachvorträgen statt. „Natürlich geht einem die Tätigkeit im Krankenhaus auch nahe, da muss man emotional schon stabil sein und darf keine Berührungsängste haben“, so Fine Kopp. „Aber wir bekommen auch unheimlich viel zurück. Sich einzusetzen, für Menschen die Hilfe brauchen, ist einfach ein schönes Gefühl.“

Dankbar für das Engagement der freiwilligen Krankenhaushilfe ist auch die Klinikleitung der Sana Kliniken Landkreis Biberach. „Wir sind sehr froh, dass es dieses Angebot gibt. Die freiwilligen Helfer tragen einen großen Teil dazu bei, dass sich die Patienten bei uns wohlfühlen und sind aus unserem Klinikalltag nicht mehr wegzudenken“, erklärt Stefan Ries, Pflegedirektor der Sana Kliniken Landkreis Biberach. „Unser Personal ist sehr engagiert und bemüht, aber manchmal reicht die Zeit einfach nicht, um jedem Patienten dieses Maß an Zuwendung zu bieten. Daher sind die ehrenamtlichen Helfer eine ideale Ergänzung zu unserer professionellen Pflege.“

Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH
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