Die Zahl der Menschen, die an Demenz erkranken, nimmt zu. In der Bundesrepublik leiden etwa 1,5 Millionen Menschen an einem krankhaften Gedächtnisverlust. Pro Jahr kommen rund 250.000 Neuerkrankungen hinzu. Bis zum Jahr 2025 werden so voraussichtlich etwa 2,5 Millionen Menschen an Demenz leiden. Die Statistiken zeigen einen Trend auf, der in unserer immer älter werdenden Gesellschaft zur Herausforderung wird – auch für die behandelnden Krankenhäuser. Die Sana Kliniken AG stellt sich dieser Herausforderung und hat deutschlandweit in allen Häusern im Rahmen des Programms „Demenz-Lotse+“ Pflegekräfte speziell für den Umgang mit dementen Patienten geschult. So auch in den Sana Kliniken Landkreis Biberach sowie der Fachklinik für Neurologie Dietenbronn.
„Für Menschen mit Demenz stellen Krankenhausaufenthalte oftmals eine besonders große Herausforderung dar. Denn sie verlassen ihre vertraute Umgebung, haben Kontakt mit fremden Menschen und werden mit ungewohnten Tagesabläufen konfrontiert. Der Krankenhausaufenthalt, bedingt durch die fremde Umgebung, das Fehlen von Bezugspersonen oder die allgemeine Reizüberflutung, kann sich für Menschen mit Demenz so schnell zu einer Krisensituation entwickeln“, erklärt Stefan Ries, Pflegedirektor der Sana Kliniken Landkreis Biberach.
Zunehmende Desorientierung, Unruhe, Aggressionen oder Angst sind die Folge, was beispielsweise dazu führt, dass Essen und die Einnahme von Medikamenten abgelehnt oder medizinische Untersuchungen gar verweigert werden. Diese Situationen stellen für Angehörige sowie Pflegekräfte und Ärzte gleichermaßen eine Herausforderung dar.
Rund fünf Prozent der jährlich 2,2 Millionen Patienten in den 50 Sanahäusern in Deutschland leiden an Demenz. „Darauf haben wir reagiert und unsere Gesundheits- und Krankenpfleger speziell im Umgang mit Menschen mit Demenz geschult. Diese „Demenz-Lotsen+“ haben wiederum die Aufgabe, ihre Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen zu schulen, auf die besonderen Anforderungen zu sensibilisieren und somit den Beziehungsaufbau zwischen Patienten und Pflegepersonal zu erleichtern und zu verbessern. Es ist uns wichtig, den Betroffenen Sicherheit zu vermitteln. So kann die Durchführung notwendiger Pflegemaßnahmen – unter Einbeziehung der Angehörigen – letztendlich harmonischer erfolgen“, so Geschäftsführerin Beate Jörißen.
Zusammengefasst bietet das Schulungsprogramm Hilfestellung, geeignete Maßnahmen für den Umgang und die Arbeit mit demenziell erkrankten beziehungsweise kognitiv eingeschränkten Patienten zu entwickeln und anzuwenden. Auf dem Lehrplan stehen beispielsweise Lerneinheiten für Weglauftendenz, herausforderndes Verhalten oder Unterstützung bei verschiedenen Aktivitäten des täglichen Lebens. „Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass gut ausgebildetes Pflegepersonal in Zusammenarbeit mit den Angehörigen entscheidend dazu beitragen kann, Ängste und Unsicherheiten beim Patienten zu reduzieren. Die individuelle und an den Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen ausgerichtete Pflege führt so unter anderem zu weniger Stürzen oder zu einer reduzierten Weglauftendenz während des Klinikaufenthalts“, so Pflegedienstleiter Ries.