Bei Manifestation (Neuerkrankung) erfolgt immer eine ca. 14-tägige stationäre Aufnahme.
Dieser Aufenthalt ist erforderlich, da der Typ-1-Diabetes in allen Lebenssituationen bedacht werden muss und die Familien intensiv geschult werden, um über das Leben mit Diabetes Bescheid zu wissen. Wir machen Sie zu Profis über ihre Erkrankung.
Täglich gibt es 1-2 Schulungen à ca. 90 Minuten für die Eltern bzw. Betreuungsperson/en. Auch die Kinder und Jugendlichen erhalten ab dem Schulalter eine altersgerechte eigene Schulung. Die Schulung und Einbindung in das Therapiemanagement erfolgt sehr individuell, jedes Kinder ist anders, niemand wird gedrängt die Therapie selbstständig zu übernehmen, aber wir fördern die Selbstständigkeit und bestärken die Kinder mitzumachen. Oft haben die Kinder wenig Berührungsängste.
Während des Aufenthaltes sind die praktischen Übungen im Stationsalltag enorm wichtig und geben den Familien viel Sicherheit mit der neuen Lebenssituation zurecht zu kommen. Die Kinderkrankenschwestern auf der Station 4F sind alle in der Diabetestherapie sehr erfahren.
Die Betreuung der Familien erfolgt durch unser multidisziplinäres Team. Die Diabeteserkrankung bedeutet eine große Veränderung im Alltag der Familien und es gilt diesen neuen Alltag so gut wie möglich vorzubereiten und wir möchten Sie dabei unterstützen. Für die Organisation und Aufklärung im Bereich von Schwerbehindertenrecht, Rehabilitationsmaßnahmen, Unterstützungsmöglichkeiten in Kindergarten, Schule und im Alltag, Vernetzung und Kooperation mit Ämtern und Behörden gehören unserem Team zwei Sozialarbeiterinnen an.
Die Schulungen übernehmen unsere sehr erfahrenen Diabetesberaterinnen und Ernährungsberaterinnen. Es gibt keine Frage, die offenbleibt.
Die Diagnose einer chronischen Erkrankung geht für alle Menschen mit zahlreichen Anforderungen einher, so dass die psychologische Begleitung für alle Familien dazu gehört. Ein positiver, offener und eigenverantwortlicher Umgang mit der Erkrankung wird unterstützt.
Während des stationären Aufenthaltes werden die Kinder von einem großen Therapeut:innenteam begleitet, so gibt es täglich ein Sport/Bewegungsprogram von unseren Physiotherapeut:innen, es gibt eine Musiktherapie und ein durch die Ergotherapeut:innen betreutes Spielzimmer. Einmal pro Woche kommen die Klinik-Clowns vorbei und einmal kommt ein Therapiehund.
Es liegt uns sehr am Herzen, die Familien durch einen guten Start in ein gesundes, glückliches Leben mit Diabetes zu entlassen. Durch die individuellen Therapiemöglichkeiten können Kinder und Jugendliche ein normales Leben führen.
Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus brauchen eine regelmäßige Anbindung an ein Diabeteszentrum. Dieses ist bei uns im Sozialpädiatrischen Zentrum möglich. Wir betreuen ca. 500 Familien und sind damit eins der größten Diabeteszentren für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Wir bieten alle aktuellen Therapieformen und alle technischen Hilfsmittel an. Die Familien kommen alle 3-4 Monate in die ärztliche Sprechstunde. Die aktuelle Stoffwechsellage und die Insulintherapie wird dort besprochen und es gibt die Möglichkeit Schwierigkeiten zu besprechen und Therapieänderungswünsche zu äußern. Wir veranlassen erforderliche Kontrollen.
Über die Diabetesberaterinnen können Folge- oder Spezialschulungen erfolgen.
Eine ärztliche 24h-Hotline ist in Notfällen jederzeit für unsere Patient:innen erreichbar.