Ein Herzinfarkt entsteht also, wenn ein Herzkranzgefäß, das den Herzmuskel selbst mit Blut versorgt, plötzlich durch ein Blutgerinnsel oder andere Ursachen verschlossen wird. Die Folge: Ein bestimmter Bereich des Herzmuskels wird nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und wird mit voranschreitender Zeit zunehmend geschädigt.
Der Herzinfarkt ist in Deutschland die Todesursache Nummer eins. Jährlich sterben mehr als 200.000 Menschen am so genannten Myokardinfarkt. Das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Insbesondere die Zeit vom Auftreten der ersten Symptome bis zum Beginn der Behandlung entscheidet über das weitere Schicksal des Infarktpatienten. Je schneller eine wirksame Behandlung einsetzt, umso geringer ist die Sterblichkeitsrate. Während nach dem Eintreffen im Krankenhaus heute weniger als zehn Prozent der Patienten versterben, sind dies auf dem Wege dorthin noch immer bis zu 30 Prozent.
Symptome
- Schmerzen (meist dumpfer Schmerz, Patienten erzählen von einem "Mühlstein auf der Brust", als sei ein "Eiserner Ring um die Brust gelegt", Engegefühl und Schmerzausstrahlung in den Hals oder Unterkiefer, eine oder beide Arme sowie in den Rücken zwischen die Schulterblätter, aber auch in die Magengegend),
- Angstgefühl – Vernichtungsgefühl (siehe auch Akutes Koronarsyndrom),
- schneller Puls – Herzrasen, aber auch zum Teil sehr langsamer Puls,
- Kaltschweißigkeit und Blässe,
- häufig Atemnot,
- manchmal Bewusstlosigkeit und Kreislaufzusammenbruch (kein fühlbarer Puls, nicht messbarer Blutdruck).
Oft tritt nur eines oder wenige dieser Symptome auf, gelegentlich gibt es auch Herzinfarkte, die sich ohne jegliche vom Patienten selbst empfundene Symptome äußern. Dies ist insbesondere bei zuckerkranken Patienten (Diabetes mellitus) zu beobachten, da in diesen Fällen eine verminderte Schmerzempfindlichkeit des Herzmuskels vorliegt.
Ursachen
Die Ursache des akuten Myokardinfarktes ist in den allermeisten Fällen eine Verengung beziehungsweise ein Verschluss einer Herzkranzarterie in Folge von Gefäßverkalkungen und der Ablagerung bestimmter Blutfette (Cholesterin). In einer kleinen Zahl von Fällen, insbesondere bei jungen Patienten, kann ein Myokardinfarkt auch ohne das Vorliegen einer solchen koronaren Herzerkrankung vorliegen. Meist handelt es sich dabei um langanhaltende krampfartige Verengungen eines Herzkranzgefäßes.
Untersuchungsmethoden
Neben der Krankengeschichte und der Untersuchung des Patienten durch den Arzt sind die wichtigsten und schnell beziehungsweise überall verfügbaren Untersuchungsmethoden die Herzstromkurve (EKG), bestimmte Laborwerte, die frei werdende Herzmuskelbestandteile im Blut nachweisen, und in einzelnen Fällen auch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Darüber hinaus zeigt sich natürlich auch im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung das verschlossene Gefäß und der verlangsamte oder völlig stagnierende Blutfluss.