Lichtenberg

Volkskrankheit Bluthochdruck: Eine langfristige Lebensstiländerung ist die effektivste Therapie

Dem Robert Koch-Institut zufolge leidet jeder dritte deutsche Erwachsene unter einem ärztlich diagnostizierten Bluthochdruck. Die Dunkelziffer darüber hinaus ist allerdings hoch. Denn Bluthochdruck wird oft über viele Jahre nicht erkannt und daher zu spät behandelt. Das kann zu dramatischen Folgeerkrankungen führen, erklärt Prof. Dr. med. Adrian Constantin Borges, Facharzt an der Klinik für Innere Medizin II Kardiologie am Sana Klinikum Lichtenberg.

„Gemäß den europäischen Leitlinien wird der Blutdruck als zu hoch eingestuft, wenn er über 140/90 mmHg liegt. Der optimale Blutdruck ist bei Werten unter 120/80 mmHg. Der Bereich dazwischen wird als ‚normal‘ bzw. ‚hochnormal‘ definiert. Werden diese Grenzwerte überschritten, steigt das Risiko schwerwiegender Folgeerkrankungen schlagartig“, warnt unser Experte.

Denn Bluthochdruck ist einer der entscheidenden Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen: Dauerhaft erhöhter Blutdruck, der über viele Jahre nicht behandelt wird, schädigt das Herz-Kreislaufsystem. Zudem kann es nahezu regelhaft zu erheblichen Schädigungen, insbesondere an Herz, Niere, Gefäßen oder Gehirn mit zum Teil dramatischen Folgeerkrankungen, kommen.

Es gibt verschiedene Formen von Bluthochdruck. „Am häufigsten tritt der sogenannte primäre (bzw. essenzielle) Bluthochdruck auf. Dabei kommt es aufgrund einer Vererbung und verschiedener Prozesse im Laufe des Lebens zu erhöhten Blutdruckwerten“, erklärt Prof. Dr. Borges. „Darüber hinaus gibt es aber auch einige selbstbestimmte Risikofaktoren, die Bluthochdruck verstärken können. Dazu gehören Bewegungsmangel, Alkoholkonsum sowie ungesunde Ernährung und Übergewicht.“

Therapiemöglichkeiten bei Bluthochdruck

„Die Reduktion dieser Risikofaktoren ist die effektivste Behandlungsmethode, auch wenn sie für Betroffene oftmals einen großen Einschnitt in das persönliche Leben und den Alltag sein mag. Die Optimierung des Körpergewichts, regelmäßiges körperliches Training und gesunde Ernährung sind die wirkungsvollsten Säulen der Therapie“, erklärt Prof. Dr. Borges. So kann der Blutdruck pro abgenommenem Kilogramm Körpergewicht um etwa 1 bis 2 mmHg gesenkt werden, entsprechend einer Blutdrucksenkung von bis zu 30 mmHg bei einem Gewichtsverlust von 20 Kilogramm.

Ein dosiertes Sportprogramm kann bei regelmäßiger Ausübung, also mindestens dreimal pro Woche, besser sogar täglich, den Blutdruck um etwa 10 mmHg systolisch und 8 mmHg diastolisch senken. Welche Sportart Betroffene ausüben, ist eher zweitrangig. Wichtig ist: Bewegung tut gut und hält fit. „Auch eine Ernährungsumstellung ist hocheffektiv. Sinnvoll ist, die Kalorien- und Salzzufuhr zu reduzieren“, empfiehlt der Experte.

„Mit der ‚DASH-Diät‘ können beispielsweise positive Effekte zur Senkung der Blutdruckwerte erzielt werden. Dabei wird auf industrielle fertiggestellte Produkte verzichtet und Fleisch sowie gesättigte Fettsäuren reduziert. Stattdessen setzt die DASH-Methode auf die Verwendung von Vollkorn, Früchten, Gemüse, Nüssen und fettarmen Milchprodukten. Dadurch sinkt das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen erheblich. Wichtig ist: Dabei handelt es sich um eine Ernährungsumstellung und nicht um eine klassische Diät.“

Sollte die Umstellung des persönlichen Lebensstils innerhalb eines halben Jahres nicht erfolgreich sein, so gibt es auch eine Vielzahl von zumeist gut verträglichen Medikamente, die den Blutdruck effektiv senken können. Im Vergleich zu alternativen Verfahren wirken diese jedoch nur unterstützend. Wenn eine medikamentöse Therapie bei Patientinnen und Patienten nicht anschlägt, gibt es heutzutage auch weitere Verfahren, um Bluthochdruck zu behandeln.

Sieben Tipps unseres Experten für Betroffene im Umgang mit Bluthochdruck:

-    Haben Sie Spaß dabei, sich zu bewegen. In welcher Form, ist zweitrangig.
-    Lassen Sie sich von den vielfältigen Möglichkeiten einer bewussten Ernährung faszinieren.
-    Suchen Sie sich Personen, die Sie auf Ihrem Weg zu einem normalen Blutdruck unterstützen.
-    Lassen Sie sich Zeit: Die beste und nachhaltigste Senkung des Blutdrucks ist die langsame.
-    Haben Sie Freude dabei, Ihren Blutdruck durch den bewussten Umgang mit Ihrem Körper sinken zu sehen.
-    Trauen Sie sich, Ihren Blutdruck zu messen.
-    Messen Sie ihn regelmäßig und entspannt – es gibt für jede Bluthochdruckform ausreichend medizinische Hilfe.

Medienkontakt

André Puchta
Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH
Regionalleiter Unternehmenskommunikation
Pressesprecher
andre.puchta@sana-bb.de

Bitte beachten Sie, dass die Unternehmenskommunikation ausschließlich Anfragen von Journalist*innen bearbeitet. Für sonstige Anliegen und Fragen zum Sana Klinikum Lichtenberg wenden Sie sich bitte an 030 5518-0 oder info@sana-kl.de