Sana Klinikum Lichtenberg

Expertin aus dem Sana Klinikum Lichtenberg gibt Tipps für mehr Leistungsfähigkeit und erholsamen Schlaf in der Schulzeit

"Der 'power nap' bring Frische zurück"

In diesen Wochen beginnt für tausende ABC-Schützen eine neue Lebensphase. Mit der Einschulung ändert sich der Tagesablauf, anstelle der völlig freien Zeiteinteilung tritt der Stundenplan. Wie Kinder und Jugendliche mit dieser Situation umgehen können und was Eltern tun können, weiß Dr. Annmarie Kramer, Kinderärztin und Schlafmedizinerin im Sana Klinikum Lichtenberg.

„Die Anforderungen steigen mit der Einschulung immens. Die Kinder müssen sich in den Klassenverbund einfügen, eine Vielzahl von neuen Regeln einhalten, eigene Bedürfnisse zurückstellen, über längere Zeitspannen zuhören und still sitzen. Darüber hinaus müssen die Kinder anspruchsvolle kognitive Leistungen erbringen und diese unter Beobachtung der Mitschüler abrufen, was zu erhöhtem Stress führt. All die genannten Belastungsfaktoren führen zu einer stärkeren abendlichen Erschöpfung“, sagt die Medizinerin. Wer leistungsfähig sein möchte, sollte auf konstante Zubettgehzeiten und einen geregelter Mahlzeiten- und Spielzeit-Rhythmus achten. „Um nach der Tagesaktivität gut einzuschlafen empfiehlt es sich, abends nichts mehr zu tun, was emotional aufwühlend ist. Anstrengende Diskussionen sind ebenso zu vermeiden wie aufregende Videospiele“, rät Kramer.    

Wie viel Schlaf ein Kind benötigt, lässt sich nach Meinung der Expertin schwer sagen. Schließlich sei das individuelle Schlafbedürfnis sehr unterschiedlich. Ob die Nachtruhe ausreichend war, kann man leicht selbst herausfinden. Hier gilt: Wer tagsüber anhaltend müde ist oder am Wochenende sehr lange schläft, um seinen Akku aufzuladen, der sollte die nächtliche Schlafphase verlängern. Wenn es ums Einschlafen geht, hat die Schlafmedizinerin einen Tipp: „Ein Kind, das sich wohl behütet fühlt, findet leichter in den Schlaf. Insofern ist eine liebevolle Eltern-Kind-Interaktion besonders wichtig“, betont Kramer. Dazu gehöre, dass es einen gemeinsamen Tagesausklang gibt, bei dem man über das Erlebte des Tages spreche und dem Kind entsprechend Lob und Wertschätzung entgegenbringe. „Ein schönes Ritual ist auch, dass man gemeinsam eine Gute-Nacht-Geschichte liest.“

Für ältere Schüler ist Abwechslung bei der Tagesgestaltung besonders wichtig. „Bei den hohen kognitiven Anforderungen dürfen körperliche Aktivitäten nicht zu kurz kommen; optimal ist ein Wechsel zwischen körperlicher und geistiger Aktivität“, sagt Kramer. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Jugendlichen ausreichend essen und trinken. Und dann gibt es den so genannten „power nap“, der maximal fünfzehn bis zwanzig Minuten dauern sollte und einem bei Müdigkeit um die Mittagszeit wieder deutlich Frische zurückgibt. „Dieser ‚Kurzschlaf‘ ist in anderen Kulturen weit verbreitet und bei überzeugendem Effekt auch bei uns auf dem Vormarsch; man kann die Technik des „Kurzschlafes“ gut trainieren. Allerdings muss man sich anfangs unbedingt den Wecker stellen, denn wenn man länger schläft und in den Tiefschlaf gerät, fällt das Aufstehen danach umso schwerer und obendrein ist dann auch mit negativen Auswirkungen auf den Nachtschlaf zu rechnen. Denn wer tagsüber zu lange schläft, ist abends schlicht nicht müde.“

Britta Frischemeyer
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